Audhu billahi minash shaytani rajim – Bismillahir Rahmanir Rahim

Sallalahu ala Sayidina Muhammad wa ala alihi sahabihi ijma'in

 

Meine ganze Zuflucht nehme ich bei dem Allmächtigen GOTT vor dem verworfenen Üblen

Im Namen Gottes, des Allerbarmers und jedem Gnädigen.

Und der Segen Gottes sei auf all Seinen vorzüglichen Dienern und deren Gefährten!

 

As Salamu alaikum wa Rahmatullahi wa Barakatuh

 

 

Klick  Muslimische Jugendliche – Brückenbauer zwischen Herkunft und Zukunft

 

Masha Allah, meine lieben Geschwister im Islam – was für ein kreativer Titel. Mit Worten spielend verbindet er Dimensionen, Generationen ...  Sind damit die Voraussetzungen bereits erfüllt, jenen Ansprüchen zu genügen, welche mit eben diesem Titel verbunden werden?

 

Wer mich kennt weiß, ich liebe das Wort – das wohl gesprochene, noch mehr das bedeutungsvoll gesetzte und vor allem jenes, welches zum nach-Denken anregt und zu neuen Einsichten führt.

Was ich damit meine? Ihr wisst es, denkt Ihr, Ihr habt es schon verstanden, glaubt Ihr?

Dennoch sei es mir gestattet, mich am Beispiel, dieses Wortes "nachdenken" zu erklären.

 

Uns ist wohl allen bewusst, in welcher Welt der Unruhe und des tatsächlichen Unfriedens wir leben. Doch ist uns auch klar, dass das zu einem eher schlechten, denn guten Teil daran liegt, dass wir gar nicht wirklich nach-denken, sondern immer nur nachdenken?

Verstanden? Oder doch noch nicht?

 

Wisst ihr, Menschen  – nicht nur Jugendliche vergessen in ihrem bisweilen vorherrschenden Ungestüm (oder ihrer zum Habitus gewordenen Unvernunft) oft und gerne, dass die älteren Leute, nicht nur auch einmal Jugendliche waren, sondern schon eine erheblich längere Zeit damit verbracht haben, zu vermeiden gleiche Fehler immer wieder zu begehen, Wege zu erdenken, Lösungen zu finden, welche uns allesamt aus den umfänglich misslichen Umständen herausbringen sollten.

Das heißt – sie haben Möglichkeiten bereits systematisch VOR-gedacht!

Und – meine Lieben, die meisten Menschen machen sich nicht die Mühe, diese vor-gedachten Gedanken NACH zu denken, die Gedankengänge, die Logik nachzuvollziehen welche zu den Ergebnissen eines vorgestellten Denkprozesses geführt haben, weil sie eben, selbstverliebt wie sie sind – meinen, es reiche völlig, wenn sie selbst nachdächten! Doch meist gehen sie dabei nur ihren individuellen Phantastereien auf den Leim, erfinden das Rad neu … wie man so schön sagt. Gott schütze uns davor.

 

Nachdem wir also nun den Unterschied zwischen: ÜBER etwas (ein Problem) nachdenken – und – ETWAS (einen Gedankengang) nach denken verstanden haben, wollen wir gemeinsam den Arbeitstitel unseres heutigen Treffens bedenken und in Dankbarkeit der Gnade gedenken, dass der Allmächtige Schöpfer uns mit der Gabe des Verstandes bedacht hat.

 

BRÜCKEN-BAUER

Brückenbauer sein zu WOLLEN – diesen Anspruch vermittelt der Titel – geht davon aus, dass es zwei von einander getrennte Seiten zu verbinden gilt.

 

Um ein ein solcher "BAUER" zu sein, muss man schon ein Baumeister sein. Denn solch eine Brücke soll ja nicht nur einen selbst tragen, sondern über eine, die eigene Lebensspanne hinausreichende Zeit unzählige Menschen von einer Seite zur anderen tragen.

 

Auch wenn mir, als ich über den Sinn und den Zweck unserer Veranstaltung nachdachte, in den Sinn kam, dass die Aufgabe, welche ihr als junge Muslime in der Schweiz Euch vorgenommen habt, vielleicht auch mit jener von Tunnelbauern verglichen werden könnte – ist es doch gleichsam ein riesiger Berg, den es zu überwinden gilt, (ein riesiger Berg aus hartem Ur-Gestein von Missverständnis, Vorurteilen, Misstrauen, Furcht und anderen unsanften Materialien)  um ein verständiges Miteinander von Muslimen und Nichtmuslimen auf diesem schönen Fleckchen der Erde zu ermöglichen – so wollen wir aber dennoch beim Bild des "Brückenbauens" bleiben.

 

Ach ja – ganz nebenbei möchte ich aber zu bedenken geben, dass man als Individuum einen Fluss  - schwimmend überqueren, überbrücken kann, wenn man diese Kunst beherrscht – die Gott eigentlich doch JEDEM Seiner Geschöpfe in ausreichendem Maße zu Verfügung gestellt hat.

Habt Ihr diese Tatsache mal bedacht, dass von allen höheren Lebewesen es eigentlich NUR der Mensch nötig hat, schwimmen zu lernen und alle anderen dies von Natur aus vermögen? Liegt darin vielleicht auch eines der Zeichen Allahs – die dem Menschen in seinem Inneren und an den Horizonten gezeigt wird?

Und weil wir schon bei Zeichen sind:

Schämt sich Gott doch nicht ("Wahrlich, Allah schämt sich nicht,) irgendein Gleichnis zu prägen mit einer Mücke oder mit etwas darüber. Nun diejenigen, die glauben, wissen, dass es die Wahrheit von ihrem Herrn ist. Diejenigen aber, die ungläubig sind, sagen: "Was wollte denn Allah mit einem solchen Gleichnis?" Er führt damit viele irre und leitet viele auch damit recht. Doch die Frevler führt Er damit irre, …"[2:26]

So lasst mich Euch ein Gleichnis mit der Ameise prägen. Habt Ihr schon jemals gesehen, wie Ameisen einen Fluss überqueren? – denn DARIN liegt wahrlich eine Lehre für Leute mit Verstand – vor allem für solche, die Brückenbauer werden wollen! Wisst Ihr doch, dass eine ganze Sure im Qur'an "An Naml" (27) nach diesem Geschöpf Gottes benannt ist. Ist diese Sure nicht unter anderem besonders der Weisheit gewidmet?

 

Klick  Kommen wir zurück zu unserer besonderen Aufgabe, Brücken über den Fluss der Zeit, von  einer Gegenwart - zwischen Herkunft und Zukunft – zur anderen Gegenwart bauen zu wollen.

 

Um eine Brücke stabil zu errichten, müssen auf den beiden zu verbindenden Seiten solide Fundamente verankert werden.

Dazu muss die Struktur des Bodens und dessen besondere Beschaffenheit bekannt sein und dessen Bearbeitung beherrscht werden.

 

Herkunft, der Boden der Herkunft– scheint sehr solide geformt und mit einem besonders harten Gestein, dem "Fels der Heimat" nahezu untrennbar – also felsenfest verbunden zu sein.

Zukunft hingegen liegt meist im dunstigen Nebel unwägbarer, kaum fassbarer Beliebigkeit. Alleine diese Unterschiedlichkeit in Untergrund und Hintergrund, machen dieses Unternehmen, zwischen diesen beiden eine harmonische Verbindung zu schaffen, nicht zu einem leichten. Klick   Vielmehr bedarf es wahrlich meisterlichen Geschicks, Verfahren zu entwickeln, welche beiden Materialien – oft steinhart verfestigte Herkunft und luftig leichte, kaum greifbare, schon alleine nur durch die Berührung des Geistes formbare Zukunft – in angebrachter Weise berücksichtigen. Klick   

 

Wenden wir uns der uns näher liegenden Seite zu – der Herkunft ganz allgemein und der Herkunft  muslimischer Jugendlicher in der Schweiz im Speziellen.

 

Klick  Vaterländische und muttersprachliche Herkunft. Klick  Wenn man sich die Strukturen der muslimischen Vereinigungen in der Schweiz anschaut, mag man Eindruck gewinnen, dass die Betonung des Vaterlandes, die Betonung der Nationalität sich "absolut" durchgesetzt hat. Neue Bewegungen – wie die Gründung der UMMA oder des FREITAGSCLUBs in etwa, sind hier in der Schweiz bislang neue Ansätze, die schönen Ausnahmen der Regel.

 

Abgesehen davon, dass die nationalen Definitionen innerhalb der letzten paar hundert Jahren – ja erst nach dem ersten, resp. zweiten Weltkrieg gerade mal vor 2,3 Generationen drastisch und "gewaltbeliebig" neu definiert wurden – und was den Balkan betrifft, gerade mal erst vor Kurzem – kommt ihr in Bezug auf die Identität in jedem Fall eine viel zu hohe Bedeutung zu.  Klick

 

Gibt es denn noch andere Formen und Bereiche der Herkunft?

Ja natürlich.

 

Klick  Die soziale und/oder politische Herkunft

Auch wenn von dieser weit weniger gesprochen oder im Zusammenhang an sie gedacht wird – wirkt sie doch nicht minder – vielleicht sogar noch intensiver als alle nationale Herkunft - in die Ausformung menschlicher Gesellschaften hinein - und dies seit Jahrtausenden!

Entscheidet sich doch über diesen Aspekt die alles entscheidende Frage der HERRSCHAFT!

Die Beziehungen zwischen Adel und dem Volk – Quelle ständigen Konflikts innerhalb der Nationen. Der soziale Stand der Familie und deren genealogische Abstammung  - stolzer Rechtfertigungsgrund für gesellschaftliche und individuelle Identifikation.

Über alle politischen oder nationalen Grenzen hinweg, wirkt diese Form der Herkunft verbindend – vielleicht sogar reziprok zu ihren trennenden Wirkungen auf innerstaatlicher Ebene?

Klick  Der Konflikt reich gegen arm – arm gegen reich – wurde und wird zu allen Zeiten HEISS gegessen – niemals warm!

 

Kulturelle Herkunft Klick

Von Kultur spricht der Mensch gerne und oft – doch was meint er damit?

Kultur bezeichnet wohl die, für eine bestimmte, meist sprachlich oder geographisch definierte menschliche Gruppe, kreative Ausgestaltung der verschiedensten vom Menschen körperlich oder geistig bearbeiteten Gebiete. Beginnend bei der Bearbeitung der eigenen Persönlichkeit, des Ackerbodens,  der verschiedensten Wissensgebiete, bis hin zu Glaube, Gesetz, Moral und Sitte. Klick

 

Nachdem uns nun klar ist, dass Herkunft nicht etwas ist, was alleine durch Personaldokumente, ein staatsbürgerliches Identifikationspapier definiert ist, werfen wir nun einen durch oben genannte Differenzierungen geschärften Blick auf die Herkunft muslimischer Jugendlicher in der Schweiz.

 

Klick  Muslimische Jugendliche in der Schweiz kommen aus über einhundert Staaten dieser Welt.

Eine wahrlich bunte Gesellschaft.

Die meisten stammen weniger aus dem Bildungsbürgertum, sondern aus meist Arbeiter- oder Bauernfamilien, die nicht ganz aus völlig freien Stücken in die Schweiz einwanderten, sondern eher sozial nicht optimierten Verhältnissen in ihrer Heimat durch eine besser bezahlte Erwerbstätigkeit in der Schweiz zu entkommen suchten.  

Das Herkunftsmilieu mag bezeichnet werden, als einfach, jedoch geistig und körperlich stark und gesund, eher nicht vermögend und im Allgemeinen der sozialen Struktur der Großfamilie verbunden.

 

Fassen wir das Bild der Herkunft muslimischer Jugendlicher in der Schweiz zusammen:

Klick  Vaterländische und muttersprachliche Herkunft – ein vielfarbenfrohes Gemisch aus unterschiedlichsten Färbungen und Tönen.

 

Klick  Soziale und politische Herkunft – aus meist weniger begüterten, durch die Großfamilie über Generationen geprägten ländlichen, nicht herrschaftlichen und eher bildungsfernen Strukturen.

 

Kulturelle Herkunft – auf den Gebieten sogenannter schönen und bildenden Künsten eher wenig ausgebildet. Selbst die auf lokaler Folklore gründenden Kulturausprägungen fehlen den muslimischen Gesellschaften in der Schweiz fast vollständig.  Auch wenn der Islam eine gemeinsame, religiöse grundlegende Glaubensbasis gibt, ist er aufgrund der in den verschiedenen Herkunftsländern unterschiedlich gelebten Glaubenspraxis nicht mehr verbindend, als dies in den christlich geprägten Ländern für den christlichen Glauben in seinen unterschiedlichsten Ausprägungen gilt.

Vielmehr ist festzustellen, dass der ISLAM von den älteren Generationen als Motivation und Attraktion gebraucht wird, um die in der immer noch als fremd empfundenen neuen Heimat  jeweiligen individuellen, nationalen und noch spezieller - politischen Befindlichkeiten der Herkunftsländer zu bedienen und zu befestigen.

Muslimische Jugendliche werden also weniger motiviert, um den Islam als universelle ,globale, übernationale, überparteiliche, überethnische Religion und zukunftsorientierte Lebenspraxis zu erlernen und zu begreifen, sondern – um der eigenen nationalen und politischen Herkunft als weiterhin gültiges Identifikationsmerkmal zu Gültigkeit zu verhelfen. Klick

 

Muss ich hier und jetzt noch betonen oder begründen, dass dies für die meisten muslimischen Jugendlichen tatsächlich nur beschränkt attraktiv sein kann?

 

Wie mein geschätztes und bislang geduldig lauschendes Publikum bemerkt hat, liebe ich es mitunter, mit Worten Bilder zu malen – ist es dadurch um ein Vielfaches einfacher, sich Zusammenhänge vorzustellen, zu begreifen und zu merken, wenn man diese mit bildlichen Assoziationsketten zu verbinden vermag.

Klick  Kehren wir daher zurück zu unserem Bild der Brückenbauer, welche vom Ufer der Herkunft ihre Brücken in die Zukunft zu schlagen gewillt sind.

 

Wie eingangs erwähnt, waren wir dabei den Untergrund zu untersuchen, von welchem aus der erste Brückenpfeiler eingeschlagen, gebaut werden soll und wir finden vielfärbige Steine, mit relativ homogener, kristallharter Struktur - keine runden Kieselsteine, welche zeitliches aneinander reiben rund geschliffen hat – nein – kantig, spitz und scharf, aus vielen Landen gebrochen ist der steinige Untergrund von dem auszugehen ist. Klick  

Keine Schaufel ist geeignet hier zum Einsatz gebracht zu werden, um Wälle, Dämme, Mauern, Pfeiler, Fundament oder Gruben auszuheben.

Ein  Nachteil oder möglicherweise auch ein Vorteil für unsere Brückenbauer?

 

Darüber möchte ich gerne später EURE Meinung hören. Also merkt Euch dieses Bild  Klick

 

Wenden wir uns nun der anderen Seite zu. Jener, welche unsere Brückenbauer mit ihren Anstrengungen zu erreichen suchen.

 

Klick  Die Zukunft

 

Ausgehend von den in vergangener Geschichte  erhärteten Tatsachen,  welche in der Gegenwart ganz unterschiedlich, je nach Position, Rang und Vermögen wahrgenommen werden – wünschen unsere kreativen Brückenbauer einen Bogen zu schlagen in eine noch unerforschte, ungewisse Dimension – in die Zukunft. Klick

 

Doch welche Fertigkeiten sind vonnöten, um die zu errichtende Brücke sicher an diesen, beinahe jenseitig zu nennenden Ufern zu verankern? (Wer hat den Plural in diesem Satz als bemerkenswert bemerkt?)

 

Mit sozialen, politischen, nationalen, traditionellen Faktoren umzugehen ist eine Sache – oder besser gesagt, eine vielseitige Wissenschaft – doch mit der Zeit und in die Zeit zu gehen, die Regeln und Gesetze zu kennen, um einen sicheren Weg in die Zukunft zu bahnen – ist EINE, DIE EINE Wissenschaft! Womit wir endlich beim Kern unseres Themas angelangt sind.

 

Was meine lieben Geschwister im Islam, IST das zentrale Thema, ist DIE Wissenschaft, welche zur Meisterschaft gebracht werden muss, um ein echter muhandis turuqaat – ein Meister des Weges zu werden? Ein Brückenbau- Meister zu werden, dessen Werk die Menschen auch sicher auf die andere Seite gelangen lassen – und welches nicht unter der Last der Überquerenden zusammenbricht und die vertrauensvollen Menschen in den Abgrund reißt?

Die Wissenschaft, die aus dem Vielen das Eine schafft?

 

Klick  Ja, meine Lieben – es ist der TAUHID  die Lehre von der EINHEIT – Gottes - EIN- und EINZIGKEIT - Gottes - EINS- und GANZHEIT - Gottes.

Die Lehre von der ABSOLUTHEIT - Gottes - und der RELATIVITÄT aller Schöpfung und der wirklichen Beziehung des Relativen zum Absoluten. Klick

Und hinzuweisen erlaube ich mir, dass die ursprüngliche Bedeutung von DIABOLUS – ein Synonym für SHAYTAN, den TEUFEL aus dem Griechischen abgeleitet, bedeutet – "etwas entzwei werfen".

 

Die Beherrschung dieser Lehre ist so unumgänglich, wie ein jeder Baumeister ohne Lot und genaue Winkelberechnung nicht zu arbeiten vermag! Bevor ich aber vor Eurem geistigen Auge eine gewaltige Brücke aus verschiedenster Herkunft über tausende Jahre hinweg entstehen lasse, isA – will ich nicht versäumen, noch einige Worte über unseren Landeplatz – die Zukunft zu verlieren!

 

Manche Menschen, Muslime glauben, dass Gott der absolute Zwingherr über die Zeit und Herrscher von Schicksal und Bestimmung sei. Ganz recht haben sie!

 

Doch sollte - bei Gott - ja nicht vergessen werden, dass Allah keineswegs absolutistischer Machthaber ist (SO benehmen sich nur bigotte Geschöpfe), sondern dem Menschen, Seinem geliebten Geschöpf relativen Anteil an Seiner Macht verleiht – dem Menschen nicht nur mit der Fähigkeit bedacht hat, selbstbestimmt eigene Entscheidungen zu treffen, um so gesehen seines eigenen Glückes Schmied zu sein und Mitgestalter seines Schicksals hier auf Erden, wie auch im Jenseits.

Dieser Anspruch richtet sich vor allem an jedes EINZELNE Individuum, und in Folge natürlich auch an die VÖLKER und Gemeinschaften, an "den Menschen" als Gattungsbegriff.

 

Wir kennen doch die Hinweise aus dem Qur'an – der Schrift der Rechtleitung für alle Menschen:

 

Dies (ist so), weil Allah niemals eine Gnade ändern würde, die Er einem Volk gewährt hat, es sei denn, dass es (das Volk) seine eigene Einstellung änderte, und weil Allah Allhörend, Allwissend ist. [8:53]

und

Er (der Gesandte) hat Beschützer vor und hinter sich; sie behüten ihn auf Allahs Geheiß. Gewiss, Allah ändert die Lage eines Volkes nicht, ehe sie (die Leute) nicht selbst das ändern, was in ihren Herzen ist. Und wenn Allah einem Volk etwas Übles zufügen will, so gibt es dagegen keine Abwehr, und sie haben keinen Helfer außer Ihm. [13:11]

 

Somit ist ein für allemal klar – dass der Mensch – und natürlich muslimische Jugendliche alle Berechtigung haben, sich als Brückenbauer in die Zukunft zu bewerben und bei entsprechender Eignung sich als solche ZUKUNFTSBESTIMMEND auch zu betätigen.

 

Aufmerksam wie Ihr seid, habt ihr nun gerade die an dieser Stelle angesprochene Beschränkung bemerkt.

 

Die Eignung

 

Klick  Kein Meister ist noch vom Himmel gefallen … Übung macht den Meister … kein Meister, der nicht zuvor bei einem Meister in die Lehre ging … diese oder ähnliche Weisheitsworte sind Euch doch bekannt. Doch werden sie auch genügend berücksichtigt?

 

Muslimische Jugendliche sind zwar ganz normale Jugendliche, wie alle anderen jungen Menschen auch – und doch sind sie MUSLIMISCHE Jugendliche.

Also wer sind ihre Meister, welche sie zu Brückenbauer in die Zukunft auszubilden geeignet und willens sind – UND von ihnen angenommen werden?

Will diese Frage an dieser Stelle mal offen lassen – doch als ich darüber nachdachte, fiel mir ein weiteres Sprichwort ein:

 

"Der Prophet gilt nichts im eigenen Land". In allen für uns relevanten Schriften wird auf diese traurige und fatale Tatsache immer und immer wieder hingewiesen. Wohl wissend, dass das gesetzgebende Prophetenamt mit dem Siegel des Propheten, Muhammad Rasulallah abgeschlossen wurde, gilt dieses Wort nach wie vor in übertragenem Sinn.

Bei wem also geht die schweizer muslimische Jugend in die Lehre, um den Spagat zwischen Herkunft und Zukunft elegant und professionell vor den Augen Gottes und der Welt zu erlernen und auf schönste Weise auszuführen?

 

Nun – zur Zeit treiben so manche Gesellen ihr oft sehr zweifelhaft anmutendes Geschäft landauf, landab voran – doch wie steht es mit jenen, die über Jahrzehnte bereits ihre Profession jedem aufmerksamen und kritischen Auge unter Beweis gestellt haben? Werden sie gehört? Werden ihre Lektionen studiert oder gar geübt?

Oder trifft populistische Aktion und Reaktion eher den Geschmack der Jungen?

 

Klick  Will Euch nur einen der Euren nennen, welchem Ihr bislang zu wenig Achtung schenktet.

 

Klick  Unser Schweizer Bruder Tariq Ramadan hat den Muslimen einige wirklich intelligente Hinweise und Anweisungen zum Studium an die Hand gegeben[1] … legt sie nicht wieder aus Euren Händen, sondern nehmt sie ERNST und lernt doch, wie man trag- und zukunftsfähige Konzepte entwirft und mit der Erlaubnis Gottes und der Mithilfe der Gemeinschaft dann auch umsetzt!

 

Nachdem ich Euch zuvor mit einer bildlicher Abstraktion Eurer ins Auge gefassten Aufgabe bekannt gemacht habe, will ich Euch mit einigen von Bruder Ramadans konkreten, handhabbaren Instrumenten und Werkzeugen bekannt machen und Euch diese ins Bewusstsein und in Erinnerung rufen.

 

Klick  Er nennt dies die 7 "Cs" – (in Englisch).

 

Klick  1. Confidence = Vertrauen in die eigene soziale, religiöse Identität.

Dieses Selbstvertrauen welches durch die richtige Mischung, etwa aus religiöser Gewissheit, menschlicher Demut und tiefster Liebe zur allumfassenden Wirklichkeit geprägt ist, IST tatsächlich die Voraussetzung, um ein kreatives und somit erfülltes und somit – so Gott will – Gott wohlgefälliges und für die Menschen VORBILDLICHES Leben zu leben.

Und genau hier liegt der Knackpunkt:

Angst und Misstrauen hat man nicht vor VORBILDERN – sondern vor ZERRBILDERN und FÄLSCHUNGEN!

Wahrhafte Dawa betreibt man nicht mit populistischem Gehabe und theatralischem Gerede – sondern mit vorbildhaftem Benehmen zum NUTZEN der menschlichen GEMEINSCHAFT.


Klick  2. Consistancy = Beständigkeit, Durchhaltevermögen, Widerspruchsfreiheit, Durchgängigkeit

Diese Beständigkeit, dieses Durchhaltevermögen ist es, welches auch in der wahrlich wegweisenden Sure "Al Asr" mit "as SABR" bezeichnet wird. Alles in der gewaltigen Schöpfung Gottes ist mit dieser Beständigkeit ausgestattet. Seht Euch um in der Natur. Wie beständig die Planeten und Sterne ihre Positionen halten.

Erst gemeinsame SABR – geduldige Beständigkeit - rechtschaffenen Handelns und das gegenseitige Anhalten zur Wahrheit bringt die Früchte des rechten Glaubens in spürbare Nähe! Haben die Menschen dies nie bedacht, die Muslime heutzutage dies vergessen?

Schnell sind sie zu begeistern und oft noch schneller erlahmt der gute Vorsatz.

Halten ihre Taten, was ihre Worte versprechen?

Ja – und wenn nicht – welchen Grund hätte man, ihren Worten, ihnen überhaupt zu trauen?


Klick  3. Communication = Kommunikation, mit einander in Verbindung stehen, sich austauschen.

Nicht ohne Sinn und Hintergrund hat der Prophet Muhammad (as) die Gemeinde der Gläubigen mit einem Körper verglichen, bei welchem der ganze Körper leidet, wenn auch nur ein Teil davon Leid verspürt.

Kommunikation als zentraler Aspekt menschlichen Daseins ist einer jener Aspekte täglichen Lebens, der von den Muslimen sträflichst vernachlässigt wird.

Muslime kommunizieren nicht ordentlich miteinander. Nicht einmal ordentlich zu grüßen wird heute noch gelehrt. Die Vereine kommunizieren nicht miteinander, die Vereinsmitglieder kommunizieren nicht ordentlich miteinander – wie soll Zusammenarbeit so funktionieren?

Wenn die Umma ein Körper ist, so ist die Kommunikation das "Nervensystem der Umma", welches ja zuständig ist für die Weiterleitung von Impulsen, Reizen und Information.

Definitiv - die heutige Umma ist (immer noch) schwer nervenkrank. Entweder werden Impulse überhaupt nicht weitergeleitet, was zu Abgestumpftheit, Inaktivität und Leblosigkeit führt – oder es wird zuviel an Reiz übermittelt, also überreagiert, was zu unkontrollierten Zuckungen und prinzipieller (Selbst)Zerstörung führt.

Klick  4. Creativity = Kreativität, Einsatz der schöpferischen Begabung
Wie schön – hat doch der Schöpfer von Seinen absoluten, einzigartigen, unerschöpflichen Eigenschaften – relative Abbilder von diesen, Seinen Eigenschaften in uns Menschen gelegt.

Und – gebt gut Acht – IHM zu DIENEN, was ja nun definitiv der Zweck unseres Daseins ist,[2] was bedeutet dies? Wie soll und darf man das verstehen?

Selbstverständlich ist Gott – der absolut Unabhängige – nicht auf unsere Dienstleistungen angewiesen.

Der schöne Dienst – in abstraktem Sinn - liegt wohl darin, die dem Menschen von Gott verliehen schönen Eigenschaften und Talente in Dankbarkeit KREATIV zu pflegen, zur Blüte und zu voller Entfaltung zu bringen – in Sorge und zum Nutzen aller Schöpfung. Könnt Ihr das verstehen?

 

Und ich verhehlte es nicht: der Titel der heutigen Veranstaltung erfüllt für mich diesen Anspruch – Gott wird es nicht verfehlen, Euch dafür zu entlohnen!

Muslime sollten aufgrund dieser KREATIVITÄT stets eine Bereicherung für die menschliche Familie darstellen – stets kreative Lösungen für allfällige Probleme anzubieten in der Lage sein – und keinesfalls für Verarmung oder Verunmöglichung von Problemlösungen die Ursache sein. Sind wir das? Oder – could we be a pretty bit better?

 

Klick  5. Contribution = Beitrag, Zuwendung (an die Gemeinschaft, den Staat)

Hier knüpfen wir an die vier zuvor erwähnten Cs nahtlos an.

Durch ihre Kreativität, transparente, verständliche, partnerschaftliche Kommunikation, durch ihre Verlässlichkeit und ihr gesundes, Gottwohlgefälliges Selbstvertrauen sind die Muslime ganz bestimmt in der Lage für jede Gesellschaft einen konstruktiven, nützlichen Beitrag zu leisten. Als Bürger eines bestimmten Staates sind wir nicht anders, als doch verpflichtet – unsere Talente für diesen einzusetzen. WAS hält uns ab davon? Überlegt Euch das einmal.


Klick  6. Contestation = Einspruch, Widerspruch gegen Ungerechtigkeit

Einer der zentralen Vorschriften Gottes an die Muslime ist, in bestem Sinne: "Das Gute gebieten, das Schlechte verwehren".[3]

Und darauf bezieht sich dieser Einspruch.

Auch als verantwortungsvolle Familienmitglieder, Freunde oder Staatsbürger sind wir doch verpflichtet, gegen das ÜBLE, gegen das VERWERFLICHE Einspruch zu erheben. Doch die Frage die sich immer stellt ist, WIE: und Allah spricht dies klar und deutlich aus:

 

67: 2

Er, welcher den Tod erschuf, sowie auch das Leben,[4] sodass Er euch prüfen möge [um dadurch zu zeigen], wer von euch der Beste im Betragen ist, und [euch erkennen zu lassen, dass] Er allein ist - Allmächtig, wahrlich Vergebend.

 

AUF BESTE WEISE haben wir unseren Dienst zu verrichten – und weil es schlimm genug ist und immer besser werden kann – kann es nur besser werden – isA – nicht wahr?


Klick  7. Compassion = Barmherzigkeit, Mitgefühl, Erbarmen
Ist es nicht, dass Muslime aus einem Hadith- Qudsi wissen, dass Allah Sich Seine Barmherzigkeit als Erste Eigenschaft vorgeschrieben hat. Barmherzigkeit – Mitgefühl für Sorge, Not und Leid – für Freude, Zuneigung und Liebe – ist es nicht dies in erster Linie, was es braucht  – um mit den Worten des verstorbenen  Mikael Jackson zu sprechen: "to make the world a better place?"

 

Klick  Hanels 8. C Klick  

8. COOPERATION = ZUSAMMENARBEIT

(Exkurs: "Gemeinschaft ist EUCH vorgeschrieben".)

Warum?

Weil der Islam das Verhältnis des menschlichen INDIVIDUUMS zu seinem Schöpfer definiert – und damit dieses Individuum nicht in "egomanische", "egozentrische" Ver(w)irrtheit fällt, wird der "Bruder des Bruders Spiegel" und die Gemeinschaft vorgeschrieben. Referenz auch auf:

… Und wenn Allah nicht die einen Menschen durch die anderen zurückgehalten hätte, dann wäre die Erde wahrhaftig von Unheil erfüllt. Doch Allah ist huldvoll gegen alle Welten.[2:251]

 

Es liegt nun an Euch und ich empfehle es Euch eindringlich - diese 8 Cs in Euren Brückenbauerwerkzeugkasten zu packen und fleißig unter der Anleitung Kundiger mit der Übung zu beginnen.  Es liegt an UNS alte, untauglich und stumpf gewordene Werkzeuge beiseite zu legen und aufzubrechen – um GEMEINSAM ZUKUNFT zu GESTALTEN !

 

Und nun will ich für Euch zum Abschluss – wie zuvor versprochen – noch das wundersame Beispiel einer wahrlich erhabene Brücke nachskizzieren, einer Brücke, wie sie nur der Baumeister der Welten zu entwerfen vermag. Klick  

 

Ich frage Euch, was ist das ERSTE GEBOT im JUDENTUM?

 

Dies ist das erste Gebot Gottes an die Juden, zu finden im ALTEN und im NEUEN TESTAMENT (der Bibel).

Klick  "HÖRE - Oh ISRAEL, dein Gott ist ein EINZIGER GOTT - Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft"

Viele hörten dieses Wort Gottes - doch ermangelte es ihnen an Einsicht und rechtem Glauben und sie verstanden, begriffen es nicht.

Gleich wohl es wenige unter den Menschen gab, die ihre Widerspenstigkeit aufgaben und das Wort in sich aufnahmen und weitertrugen, so weit sie es eben vermochten.

Doch für die meisten blieb dieses lebendige Wort leer und verknöcherte zu einer Hülse toten Gesetzes.

 

Doch Gott - der Allerbarmer lässt Seine "Kinder" nicht allein

("Wer sich also vom Geist Gottes leiten lässt, dies sind die Kinder Gottes"

Neues Testament Römer 8.14)

 

Klick  So sandte Er Sein Wort ins Fleisch, damit die Menschen sich leiten ließen und Sein Wort verstehen, Sein Wort im wahrsten Sinne - BEGREIFEN - könnten.

JESUS, der MESSIAS, der GESALBTE, das WORT von GOTT, der GEIST von GOTT, wie der Qur'an ihn benennt und der Muslim ihn kennt, kam zu den Seinen, doch sie erkannten ihn nicht.

Sie hörten das Wort doch sie begriffen es nicht, sie verstanden die Sprache, die Worte JESU, doch statt diese, sein Wirken wirklich zu begreifen, fassten sie ihn an, griffen sie ihn an - wieder im umfassenden Sinne des Wortes.

Gleich wohl es wieder welche unter den Menschen gab, die ihre Widerspenstigkeit aufgaben und das Wort in sich aufnahmen (dies ist die wahrhaftige Kommunion) und weitertrugen, soweit sie es eben vermochten. Doch schwach ward der Mensch erschaffen.

 

Doch Gott - der Allerbarmer - Er wendet sich jenen zu, die Ihn suchen und so sandte Er erneut Sein Wort an Seinen ergebenen Diener Muhammad (s.a.) und machte ihn zu Seinem Sprachrohr und Gesandten, das Wort in aller Frische zu verkünden.

 

Klick  Und so spricht Allah im erhabenen Qur'an und die Muslime mit IHM:

"Sprich, Er ist ein EINZIGER GOTT ..."

 

Seht Ihr, meine lieben Geschwister im Islam - wie die Geschichte, welche über tausende von Jahren geschah und immer noch geschieht, in einem kurzen Moment in ihrer Bedeutung sich uns offenlegt?

 

Es erging der Befehl an die Kinder ISRAELS:

HÖRE                                                                                  doch die meisten verstanden, begriffen es nicht.

So wurde das WORT ins Fleisch gesandt,             um dieses Begreifen zu erleichtern, doch die meisten

                                                                                             verstanden es nicht, betasteten es bloß, griffen es an.

Doch von jenen, welche gehört hatten, die verstanden und begriffen haben, von jenen wird nun verlangt:

SPRICH, ER IST EIN EINZIGER GOTT ... UND NICHTS IST IHM GLEICH.

 

AMIN

 

Damit liegt es nun bei Euch –

so manches NACH-zu-DENKEN was Ihr heute habt gehört –

nehmt das GUTE davon heraus … das Schlechte, lasst es aus –

und lasset DEN allein, den solches Vorgehen stört.

 

 

Klick  Fragen

Klick  Steine

Klick  Brücken

Klick  Ameisen Klick   http://de.youtube.com/watch?v=A042J0IDQK4&NR=1

 

http://www.iphpbb.com/board/ftopic-93510334nx17659-47.html




[1] Das erste, was Nichtmuslime heute über Islam und die Muslime empfinden ist

ANGST & MISSTRAUEN

Und sie wären nicht normal, wenn sie anders empfinden würden.

 

[2] Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur darum erschaffen, damit sie Mir dienen. [51:56]

 

[3] Und die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen sind einer des anderen Beschützer: Sie gebieten das Gute und verbieten das Böse und verrichten das Gebet und entrichten die Zakah und gehorchen Allah und Seinem Gesandten. Sie sind es, derer Allah Sich erbarmen wird. Wahrlich, Allah ist Erhaben, Allweise. [9:71]

 

[4] Da an dieser Stelle festgestellt wird, dass das, was "Tod" genannt wird, erschaffen wurde, kann er nicht mit "Nicht-Existenz" identisch sein, sondern muss offensichtlich eine eigene, positive Identität für sich besitzen. Meiner Meinung nach bedeutet er erstens, den unbeseelten Zustand der Existenz, welcher dem Hervortreten des Lebens in Pflanzen oder belebten Wesen vorangeht; und zweitens, den Zustand des Übergangs vom Leben, wie wir es in dieser Welt kennen, in einen – für uns bislang unvorstellbaren - existenziel­len Zustand, welcher im Qur'an als das "Jenseits" oder als "das kommende Leben" bezeichnet wird (al-akhirah).