Offener Brief an den sogenannten "DIWAN" des Zentralrats der Muslime in Deutschland

 

 

Al-salâmu `alaykum, liebe Geschwister im Islâm, ich wünsche Euch allen einen gesegneten Monat Ramadân.

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"Sie fragen dich nach den Neumonden. Sag: Es sind festgesetzte Zeiten für die Menschen und die Wallfahrt, ..." (al-Baqara, 2:189)

"Wie im Fall der Zugehörigen Pharaohs und derjenigen, die vor ihnen waren, sie haben Unsere Zeichen geleugnet, also ergriff sie Allâh mit ihren Sünden, und Allâh ist hart im Bestrafen." (Âl-`Imrân, 3:11)  (Übertragungen nach A.v.Denffer)

Ibn `Umar (ra) berichtete, dass er den Gesandten Allâhs (sas) folgendes sagen hörte: "Wenn ihr ihn (den Neumond) seht, dann fastet, und wenn ihr ihn wieder seht, dann beendet euer Fasten, und wenn seine Sichtung nicht möglich ist, so schätzt die Zeit dafür."  (Bukhâriyy, 1900)

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Wie in den vergangenen Jahren hat es wieder nicht überrascht zu erfahren, dass Sa`ûdi-Arabien die Bestätigung einer Sichtung des Hilâls an einem Tag (15.11.2001) bekanntgab, an dem der Hilâl dort nach anerkannten astronomischen Kriterien gar nicht sichtbar war, weder mit dem bloßen Auge noch mit optischen Hilfsmitteln. Mit heutigem Wissensstand erfolgte die erste glaubwürdige Sichtung des Hilâls zum Ramadân 1422 am 16.11.2001 in Brunei (siehe http://www.jas.org.jo/ram22.html), fast 19 Stunden nach der angeblichen Sichtung in Sa`ûdi-Arabien!

Ein einfaches Kriterium, das diese Tatsache einer Nicht-Sichtbarkeit des Hilâls am 15.11. in Sa`ûdi-Arabien verdeutlicht, ist schon allein die Betrachtung des Mondalters (Zeitraum, der seit der Konjunktion, d.h. seit dem Vorbeigang des Mondes an der Sonne verstrichen ist). Das kleinste Mondalter, bei dem jemals anerkanntermaßen eine Sichtung erfolgreich war, liegt bei 14.8 Stunden ohne optische Hilfsmittel und bei 12.1 Stunden, wenn optische Hilfsmittel (Teleskope) notwendig waren, um den Mond überhaupt aufzufinden. Alle Sichtungsversuche bei Mondaltern unter 12 Stunden waren selbst mit den stärksten Teleskopen nicht erfolgreich. Am 15.11. hatte der neue Mond bei Sonnenuntergang in Makka ein Alter von ca. 8 Stunden, mehr ist wohl nicht dazu zu sagen...

Der sogenannte "DIWAN" hat sich nach der Meldung aus Sa`ûdi-Arabien umgehend und geflissentlich beeilt, sein eigenes (unwissenschaftliches) "Sichtungskriterium" (Monduntergang mindestens 20 Minuten nach Sonnenuntergang, was sowieso schon völlig realitätsfern ist) zu vergewaltigen, um es der angeblichen Sichtungsmeldung aus Sa`ûdi-Arabien anzupassen. Wohlgemerkt, der sogenannte "DIWAN" hat im Widerspruch zur Sunna unseres Propheten (sas) keine aktuelle Sichtung in Deutschland zum Ausrufen des Ramadâns durchgeführt (die das Wetter in diesem Jahr gestattet hätte), sondern nur eine unglaubwürdige Meldung kolportiert, die allen wissenschaftlichen Grundlagen und vor allem allen islâmischen Grundlagen widerspricht. Offenbar haben die Mitglieder des sogenannten "DIWAN" keine eigene Sichtung des Hilâls versucht, es ist eher davon auszugehen, dass sie das auch noch niemals in ihrem ganzen Leben jemals getan haben, wa-Llâhu a`lam. Ich freue mich daher, dem sogenannten "DIWAN" und allen Muslimen in Deutschland mitteilen zu können, dass ich persönlich den Hilâl bei Sonnenuntergang des 16.11.2001 gesichtet habe! Die Gesetze, die Allâh (t) dem Kosmos gegeben hat, lassen sich eben nicht von den Menschen nach ihrer Willkür verändern, der Ramadân 1422 begann wie von allen Experten auf dem Gebiet der islâmischen Astronomie angekündigt, in Wahrheit am Samstag, dem 17.11.2001.

Ich möchte daher an den sogenannten "DIWAN" folgende Fragen richten :

- Ist sich der sogenannte "DIWAN" nicht zu schade dafür, seine eigene Inkompetenz auf dem Gebiet der islâmischen Šarî`a als auch auf dem Gebiet der astronomischen Wissenschaft jedes Jahr aufs Neue öffentlich zu zeigen und darzulegen?

- Was für eine Entscheidung betreffend des Beginns eines islâmischen Monats würde der sogenannte "DIWAN" fällen, wenn z.B. auf Grund eines Ausfalls der Nachrichtenverbindungen keine Informationen aus Sa`ûdi-Arabien zu erhalten wären?

- Warum macht der sogenannte "DIWAN" eine solche Geheimniskrämerei um seine Mitglieder und deren fachliche Qualifikation, überhaupt in einem solchen Gremium mitzuwirken, das sich religiöse Anweisungen für viele Tausend Muslime in Deutschland anmaßt?

- Ist sich der sogenannte "DIWAN" seiner Verantwortung Tausenden von Muslimen gegenüber und vor allem Allâh (t) gegenüber bewusst, der denjenigen harte Strafe angedroht hat, die wider besseres Wissen Seine Gesetze und Seine Ordnung, die Er dem Kosmos und den Menschen gegeben hat, verfälschen und leugnen?

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Liebe Geschwister im Islâm, im gesegneten Monat Ramadân soll der gläubige Muslim vermehrt den heiligen Qur'ân studieren. Den Mitgliedern des sogenannten "DIWAN" sei angeraten, mit den oben zitierten Versen aus dem heiligen Qur'ân zu beginnen. Nochmals einen gesegneten Ramadân, wa-l-salâm, euer Bruder im Islâm

Dipl.-Ing. Ahmad Kaufmann - Mörlenbach - Deutschland

Mitglied von ICOP (Islamic Crescents' Observation Project der Jordanian Astronomical Society)

 

Für weitere Informationen zu diesem Thema siehe bitte auch folgende Links: http://www.jas.org.jo/icop.html, http://www.mondsichtung.de/ (hier insbesondere "Stellungnahmen zum Ramadân 1422"), und weitere Links auf diesen Seiten!


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