Audhu billahi minash shaytani rajimBismillahir Rahmanir Rahim
Meine ganze Zuflucht nehme ich bei dem Allmächtigen GOTT
vor dem verworfenen Üblen

Im Namen Gottes, des Allerbarmers und jedem Gnädigen.
Gepriesen sei Gott, der Herr der Welten!
Und der Segen Gottes sei auf all Seinen vorzüglichen Dienern und deren Gefährten!

 

Sehr geehrte Vorsitzende, geschätzte Gäste im Saal –
Shalom – Grüß Gott und as Salaamu alaikum!

 

Wir Vertreter der großen drei monotheistischen Religionen haben heute hier zusammengefunden, um das Andenken des Propheten Abrahams (Friede sei mit ihm), Ibrahim (a.s.) wie ihn die Muslime nennen, zu ehren, welcher sowohl im Judentum, im Christentum, wie im Islam hohen Rang und besondere Stellung einnimmt.

Darüber hinaus, so nehme ich allerdings an, nehmen wir an diesem Fest teil, um über die gemeinsame Wertschätzung der Person Abrahams (s.a) auch Gemeinsames in unseren Religionen zu finden, welches uns helfen mag, den interreligiösen Dialog zu fördern, Gräben gegenseitigen menschlichen Unverständnisses zu überbrücken und miteinander Wege zu suchen - und mit der Erlaubnis Gottes auch zu finden, welche einer längst - ziemlich orientierungslos gewordenen Menschheit Ausblick auf das Bessere zu geben vermögen. Eine Hoffnung, ein Unterfangen, welche durch die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten durchaus sorgsamster Pflege bedürfen.

Abraham, der Prophet Gottes, der Freund Gottes wird im Qur’an - der für die Muslime authentischen göttlichen Offenbarungsschrift 67 mal namentlich erwähnt.

Dabei wird er in der Anzahl der Nennungen nur übertroffen von Moses, Musa (a.s.), welcher 150 mal im Qur’an namentlich erwähnt wird. Als Zusatzinformation: Jesus, der Sohn Mariens – jener Frau, welcher die Muslime den ersten Rang unter allen weiblichen Wesen zuerkennen – Jesus, das Wort und der Geist von Gott wie die Muslime ihn auch nennen wird 27 x und Muhammad der Gepriesene, das Siegel der gesetzgebenden Propheten wird 6 x (Friede sei auf ihnen allen) im erhabenen Qur’an namentlich genannt.

Ich habe mir gestattet, die Erwähnungen Prophet Abrahams im Qur’an nach vorerst einmal 4 verschiedenen Themenbereichen zu gliedern.

1.    Zuerst ist es uns erlaubt, ihn bei seiner persönlichen Entwicklung vom ernsthaften Gott-Suchenden zum aufrichtigen Diener Gottes zu begleiten:

Und als Abraham zu seinem Vater Azar sagte: "Nimmst du Götzen zu Göttern? Ich sehe dich und dein Volk in einem offenbaren Irrtum",[6:74] da zeigten Wir Abraham das Reich der Himmel und der Erde, auf daß er zu den Festen im Glauben zählen möge.[6:75] Als ihn nun die Nacht überschattete, da erblickte er einen Stern. Er sagte: "Das ist mein Herr." Doch da er unterging, sagte er: "Ich liebe nicht die Untergehenden."[6:76] Als er den Mond sah, wie er sein Licht ausbreitete, da sagte er: "Das ist mein Herr." Doch da er unterging, sagte er: "Wenn mein Herr mich nicht rechtleitet, werde ich gewiß unter den Verirrten sein."[6:77] Als er die Sonne sah, wie sie ihr Licht ausbreitete, da sagte er: "Das ist mein Herr, das ist noch größer." Da sie aber unterging, sagte er: "O mein Volk, ich habe nichts mit dem zu tun, was ihr (Allah) zur Seite stellt.[6:78]

 

2.    Diese Läuterung, welche ihm aus eigenem Bemühen und aus der Barmherzigkeit Gottes zuteil wurde, qualifizierte ihn als einen spirituellen, religiösen Führer für die gesamte Menschheit.

"Und als Abraham von seinem Herrn durch Worte geprüft wurde und er diese vollbrachte, (da) sprach Er: "Ich werde dich zu einem Imam für die Menschen machen." Da bat Abraham: "Auch von meiner Nachkommenschaft." Er sprach: "Mein Versprechen erstreckt sich nicht auf jene, die Unrecht tun. "2:124]

Dies – ein sehr deutlicher Hinweis darauf, daß edle Abstammung oder Abstammung überhaupt weder auf Erden, noch in den Himmeln einen Freibrief für Ehren und Glückseligkeit vermittelt.

 

3.    Glaubensgewißheit erlangt und sich seiner Verantwortung bewußt, stand Abraham für seinen Gott gegenüber seinem eigenen ungläubigen und zweifelnden Volk ein.

Gott spricht im Erhabenen Qur’an:

Und vordem gaben Wir Abraham seine Rechtschaffenheit und Wir kannten ihn wohl.[21:51] Als er zu seinem Vater und seinem Volke sagte: "Was sind das für Bildwerke, denen ihr so ergeben seid?"[21:52] sagten sie: "Wir fanden, daß unsere Väter stets diese verehrten."[21:53]Er sagte: "Wahrlich, ihr selbst wie auch eure Väter seid im deutlichen Irrtum gewesen."[21:54] Sie sagten: "Bringst du uns die Wahrheit, oder gehörst du zu denen, die einen Scherz (mit uns) treiben?"[21:55] Er sagte: "Nein, euer Herr ist der Herr der Himmel und der Erde, Der sie erschuf; und ich bin einer, der dies bezeugt.[21:56] Und, bei Allah, ich will gewiß gegen eure Götzen verfahren, nachdem ihr kehrt gemacht habt und weggegangen seid."[21:57] Alsdann schlug er sie in Stücke - mit Ausnahme des größten von ihnen -, damit sie sich an ihn wenden könnten.[21:58] Sie sagten: "Wer hat unseren Göttern dies angetan? Er muß wahrlich ein Frevler sein."[21:59] Sie sagten: "Wir hörten einen jungen Mann von ihnen reden; Abraham heißt er."[21:60] Sie sagten: "So bringt ihn vor die Augen der Menschen, damit sie das bezeugen."[21:61] Sie sagten: "Bist du es gewesen, der unseren Göttern dies angetan hat, o Abraham?"[21:62] Er sagte: "Nein, dieser da, der größte von ihnen, hat es getan. Fragt sie doch, wenn sie reden können."[21:63] Da wandten sie sich einander zu und sagten: "Wir selber sind wahrhaftig im Unrecht."[21:64] Dann wurden sie rückfällig: "Du weißt recht wohl, daß diese nicht reden können."[21:65] Er sagte: "Verehrt ihr denn statt Allah das, was euch weder den geringsten Nutzen bringen noch euch schaden kann?[21:66] Pfui über euch und über das, was ihr statt Allah anbetet! Wollt ihr es denn nicht begreifen?"[21:67] Sie sagten: "Verbrennt ihn und helft euren Göttern, wenn ihr etwas tun wollt."[21:68] (Jedoch) Wir sprachen: "O Feuer, sei kühl und ein Frieden für Abraham!"[21:69] Und sie strebten, ihm Böses zu tun, allein Wir machten sie zu den größten Verlierern.[21:70]

 

Auch anderen Völkern und deren Machthabern gegenüber (in diesem Fall war der Pharao sein Kontrahent), wußte Abraham den rechten Glauben, den geraden Weg mit Weisheit zu vertreten.

Hast du nicht über jenen nachgedacht, der über seinen Herrn mit Abraham ein Wortgefecht führte, weil Allah ihm die Herrschaft gegeben hatte? Als Abraham sagte: "Mein Herr ist Derjenige, Der lebendig macht und sterben läßt", sagte er: "Ich bin es, der lebendig macht und sterben läßt." Da sagte Abraham: "Doch es ist Allah, Der die Sonne im Osten aufgehen läßt; so laß du sie im Westen aufgehen." Da war der Ungläubige verwirrt. Und Gott leitet nicht die ungerechten Leute.[2:258]

 

Und 4. der Allmächtige Gott lohnte diesen aufrichtig geleisteten Dienst, Seinem ergebenen Diener Abraham:

Mein Herr, gewähre mir einen rechtschaffenen (Sohn)."[37:100] Dann gaben Wir ihm die frohe Botschaft von einem sanftmütigen Sohn.[37:101] Als er alt genug war, um mit ihm zu arbeiten, sagte er: "O mein Sohn, ich sehe im Traum, daß ich dich schlachte. Nun schau, was meinst du dazu?" Er sagte: "O mein Vater, tu, wie dir befohlen wird; du sollst mich - so Gott will - unter den Geduldigen finden."[37:102] Als sie sich beide (Allahs Willen) ergeben hatten und er ihn mit der Stirn auf den Boden hingelegt hatte,[37:103] da riefen Wir ihm zu: "O Abraham,[37:104] du hast bereits das Traumgesicht erfüllt." So belohnen Wir die, die Gutes tun.[37:105] Wahrlich, das ist offenkundig eine schwere Prüfung.[37:106] Und Wir lösten ihn durch ein großes Schlachttier aus.[37:107] Und Wir bewahrten seinen Namen unter den künftigen Geschlechtern.[37:108] Friede sei auf Abraham

 

Und so lehrt der Barmherzige Gott die Menschen nicht nur am Beispiel Seines treuen Dieners Abraham die Menschen die Gott wohlgefällige Religion.

 

Gott spricht im Erhabenen Qur’an:

Er verordnete für euch die Religion, die Er Noah anbefahl und die Wir dir offenbart haben und die Wir Abraham und Moses und Jesus anbefohlen haben. Nämlich (die), in der Einhaltung der Religion treu zu bleiben und euch deswegen nicht zu spalten. Hart ist für die Götzendiener das, wozu du sie aufrufst. Allah erwählt dazu, wen Er will, und leitet dazu den, der sich bekehrt.[42:13]

Und sie sagen: "Seid ihr Juden oder Christen, dann werdet ihr rechtgeleitet sein." Sprich: "Nein! (Wir befolgen) die Religion Abrahams, der rechtgläubig war und nicht den Götzenanbetern angehörte."[2:135]

 

Und so ist den Menschen, den Muslimen aufgetragen worden zu sprechen:

... "Wir glauben an Gott und an das, was uns herabgesandt worden ist, und was Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und den Stämmen (Israels) herabgesandt wurde, und was Moses und Jesus gegeben wurde, und was den Propheten von ihrem Herrn gegeben worden ist. Wir machen zwischen ihnen keinen Unterschied, und (Gott) Ihm sind wir ergeben."[2:136]

 

So stellt man gewiß auch im Rahmen dieser Veranstaltung erneut die Frage nach dem Gemeinsamen und dem Trennenden zwischen den monotheistischen Religionen.

Es ist wohl (beides):

 

Höre O Israel, dein Herr und Gott ist ein Einziger Gott ...

Und dieses Wort ist ins Fleisch gekommen in Jesus Christus, dem Gesalbten, dem Wort von Gott,
um angenommen zu werden, um es tatsächlich zu begreifen,
(es zu berühren und von ihm berührt zu werden und es wirklich "anzugreifen" - nicht zu bekämpfen!).

Und um schließlich zu rezitieren: Sprich: Er ist ein Einziger Gott ... nichts ist Ihm gleich.

 

HÖRE doch die meisten verstanden, begriffen es nicht.

So wurde das WORT ins Fleisch gesandt, um dieses BEGREIFEN zu erleichtern, doch die meisten verstanden es nicht, betasteten es bloß, griffen es an.

Doch von jenen, welche gehört haben, die verstanden und begriffen haben, von jenen wird nun verlangt:

SPRICH, ER IST EIN EINZIGER GOTT .... UND NICHTS IST IHM GLEICH.

 

As Salaamu alaikum und noch einen schönen guten Tag.

 

Hanel, 29.9.2000/10.5.2010