As Salaamu 'alaikum wa Rahmatullahi wa Barakatuh

 

Sehr geehrte Brüder und Schwestern im Islam,

 

Ein längst fälliger LESERBRIEF zum LEITTHEMA: "GOLDWÄHRUNG"

 

Lange habe ich über die zur Zeit in verschiedenen Medien, vor allem in Ihrem, propagierte Wiedereinführung des Goldes als hundertprozentige Währungsdeckung nachgedacht und konnte KEINE gute Begründung dafür finden. Auch Sie, werte Geschwister blieben sie mir schuldig.

 

Sie weigern sich auch standhaft, auf die von mir – auch Ihnen – bereits vorgelegten Unterlagen bezüglich der Konzeption zur Erstellung einer "Nationalökonomie" mit einer Veröffentlichung oder Befassung zu reagieren (www.fro.at/sendungen/islam/isloeko.htm früher unter: servus.at). Nun, Allah weiß am Besten was in den Herzen der Menschen ist und ich will mich wenigstens des gewissen Argwohns enthalten, welcher Sünde ist.

Dennoch kann ich mich der Vermutung nicht erwehren, dass Sie ein weiteres mal dem Gehalt dieser Mitteilung keinerlei "Bedenkenswert" beimessen, gleichwohl es doch um DAS kontrovers "geführteste" Thema seit Menschengedenken geht: VOLKSWIRTSCHAFT. Und was wichtiger ist: DEM LEITTHEMA Ihrer Zeitung.

 

Aber es gibt halt immer wieder welche, die glauben – nur ihre Rede sei die richtige, und doch ist weder die Rede richtig noch die Wirkungen ihrer Tat. Führen diese doch auch dem Abgrund und dem schamvollen Ende weiter zu! Nicht wahr?

 

Also – keineswegs Rückkehr zum Goldstandard als Währungsgrundlage

der hat begründet zu "mehr Leid als zuviel geführt" – und es wurden ohnehin keine (weder von Ihnen sehr geehrte Brüder, noch von sonst einem Goldwährungsvertreter – und auch ist dies kein, wie von Ihnen postuliert, Gebot Gottes – audhu bi'Llah - auf keine andere Währungsgrundlage zurückgreifen zu dürfen, als auf Gold) Darlegungen unterbreitet, welche auch nur in kleinster Weise daran beteiligt sein könnten, letztlich und sofort, diesem Leid und Unheil ein Ende zu bereiten.

 

Der Islam aber verlangt nach Lösungen, welche gerade dies Leid und Unheil beenden.

Also - wie kann im Namen des Islams nach dem  Goldstandard verlangt und an dessen Wiedereinführungen gearbeitet werden, wenn es an Lösungen mangelt, die in der Vergangenheit vom Gebrauch des Goldes als Währungsmittel verursachten schädlichen Wirkungen, auf Leib und Seele jedes Menschen, zu vermeiden?

 

Die einzige Begründung (Niyat) für die (Wieder-) Einführung des Goldstandards als Deckung für den Bargeld/Waren Transfer, welche ich als einfacher, denkender Mensch, und keineswegs als (bi)gottlicher Wichtigtuer, als zulässig erachte, ist:

 

Sämtliches Gold welches durch staatliche, halbstaatliche oder Bankinstitutionen gehalten wird, muss zu gleichen Teilen pro Kopf auf die Wirtschaftstreibenden (vulgo: Volk) verteilt und solcherart als echter persönlicher Besitz, grundsätzlich als Deckung für den Bedarf an Geldmittel oder Kreditwürdigkeit herangezogen werden.

 

 

 

 

Begründung:

Das gesamte "nationale" Deckungsmittel "Gold" wurde, abgesehen von bereits privat gehaltenen Goldbeständen, gleichberechtigt an die vorhandenen Mitglieder der gesellschaftlichen Gemeinschaft verteilt.

Dadurch wird der "Einstandswert" des Goldes, sein Gewichtswert zu den einzelnen Waren- und Dienstleistungswerten fixiert.

Da sich diese Fixierung auf den maximalen Wert des gesamt zu Verfügung stehenden Goldes und der maximal zu Verfügung stehenden Waren und Dienstleistungen im Definitionszeitpunkt bezieht, kann man erst jetzt von einer wirklich erfüllten gesellschaftlichen Währungsdeckungsmittelfunktion des Goldes sprechen. (Solange die Herausgabe ALLEN Goldes nicht erfolgte, ist diese Bedingung nicht erfüllt – und da dies noch nie seit Menschgedenken geschah, ist jede Konzeption von einer funktionierenden "Goldwährungsdeckung" ohnehin Schwachsinn. Entweder intellektuell faktisch oder gelebt praktisch. Was schon längst bewiesen wurde, aber einfach weder gehört noch befolgt werden will. Tut mir leid.)

 

Eine Zunahme an Gold für die Gemeinschaft ist in nach solchem Fall nicht mehr unbedingt erwünscht. Bedeutet dies doch eine allgemeine Verteuerung, welche nur Wenige ohne tatsächliche Realeinbuße auszugleichen in der Lage sind. (Nämlich jene, welche das Gold 'reinbringen.) Erklärung gern auf Nachfrage J  (Hinweis: "in den Währungskreislauf.")

 

Damit würde der Raubbau und Missbrauch, welcher bis dato zur Goldbeschaffung betrieben wurde, tatsächlich eingestellt werden. Der Grund liegt darin, dass die Gemeinschaft jeden Goldraubbau, wenn nötig mit größerer Gewalt als dieser Raub ausgeführt wird - im Namen und für den Goldbesitz flossen mehr Tränen, Quecksilber und Blut, als es nötig macht, gegen jede Abhängigkeit, sei sie ökonomischer oder eitler Natur, von Gold aufzutreten - unterbinden würde, da schon die einfache Tatsache, dass nicht einmal ein "nicht raubbaumäßiger" Zustrom an Gold unbedingt erwünscht oder angestrebt ist, die Unterbindung eines "raubbaumässigen" zur Pflicht macht.

 

 

Besser einmal als keinmal nachgedacht.

 

Mit brüderlichen Grüßen und den Frieden und Segen Allahs wünschend

Muhammad Michael HANEL

Linz, 8.1.2003