Frage:
Ist der ISLAM eine
gewalttätige Religion? Lässt sich Gewalt durch den Koran oder andere Quellen
begründen?
Antwort:
Der Islam ist die Religion
des Friedens, der ständigen Bereitschaft zum Frieden, des Friedensstiftens mit
aller Kraft.
Allerdings kennt der Islam
das Konzept des Pazifismus nicht, wie auch im Übrigen auch keine Verfassung
irgendeiner Nation dieser Erde oder auch das Christentum, lässt man, wie dies
auch korrekt ist, dem Alten Testament seinen Stellenwert. Ganz zu schweigen
davon, dass die budgetären Ausgaben der modernen Zivilisationen, ob sie sich
nun religiös oder säkular definieren, ihre Maxima bei Rüstungsausgaben
erreichen.
Der Qur’an ruft die Menschen
dazu auf, Unrecht, gleich wem dieses zugefügt wird, zu beseitigen. Manchmal sind
dafür auch gewaltige Anstrengungen nötig, um dies zu erreichen.
Der
Islam ist die Religion des Friedens. Es wird jedes Unrecht abgelehnt:
Unterdrückung, Ungerechtigkeit, Provokation, Verletzung der Ehre, Leben,
und Gut bis hin zu jeder Arzt von Kriminalität. Unrecht wird durch - nur
juristisch- vermittelte Maßnahmen entgegengewirkt; die Vergebung durch das
Opfer ist jedoch die höhere Tugend als Vergeltung. Die Justiz muss
unparteiisch- unabh. von Rasse, Ethnische Hintergründe, Religion u.a. - entscheiden.
Frage:
Womit rechtfertigen
fundamentalistische Moslems Gewalttaten (Attentate, Selbstmordattentate)?
Antwort:
Durch einseitige Auslegung
der religiösen Grundlagen (Qur’an und Sunnah)
Diese
Vorgehensweise wird aufs Schärfste abgelehnt und kann unter keinen Umständen
eine Rechtfertigung in der Islamischen Lehre finden.
Frage:
Die Anwendung der Scharia
(Afghanistan, Nigeria u.a.) ruft weltweit Menschrechtsproteste hervor. Spielt
die Scharia im heutigen Islam noch eine wesentliche Rolle?
Antwort:
Die Scharia, oder islamische
Rechtssprechung spielt auch im heutigen Islam eine sehr wesentliche Rolle. Sie
ist jener Rechtszustand, welchen es gemäß Qur’an und Sunnah anzustreben und zu
leben gilt.
Die Scharia kann jedoch
nicht losgelöst von den allgemeinen Lebensumständen der Muslime betrachtet oder
verstanden werden. Es kann also auch gesagt werden, dass die Scharia im
heutigen Islam gar keine wesentliche Rolle, sondern nur eine subjektiv
zugeordnete spielt, da die allgemeinen Lebensumstände, unter welchen die
Muslime heutzutage zu leben haben, die legale Einsetzung der Scharia nicht
erlauben, da die für die legale Ein-, resp. Umsetzung der Scharia
nötigen Voraussetzungen nicht gegeben sind.
Die
Behauptung, dass in einem Land die Schari'a herrsche, zeugt von Unwissen oder
Verdrehung der Tatsachen: es sind nur stellenweise Texte der Scharia (resp. Fiqh) - in den
Gesetztext integriert worden, welcher den Anforderungen der Scharia
nicht entspricht und werden wider die Islamische Gesetzgebung angewendet. Dies
als Anwendung der Scharia zu bezeichnen, ist eine bewusste Verdrehung der
Tatsachen. Im Übrigen sind mehrere (wenn nicht alle) in Frage kommenden Länder
unter Kolonialherrschaft gewesen und haben grundsätzlich die Gesetzgebungen der
Kolonialherrschaften mit "einrosinierten" Schariaanteilen
für sich übernommen.
Die
Scharia bedingt eine Sicherstellung von einem
ehrenvollen Leben aller unter dem Gesetz lebender MENSCHEN - nicht nur Muslime,
Männer oder Frauen - sondern MENSCHEN, weiter ausgeholt: eines jeden Lebewesens,
denn die Scharia umfasst auch Aspekte wir Tierschutz, Umweltschutz u.a.
Ehrenvolles, würdiges Leben heißt ein Leben in Freiheit und Sicherheit von
Ehre, Leben und Gut - unabh. von Rasse, ethnischer Herkunft etc.- keine
Arbeitslosigkeit - künstlich geschaffen oder natürlicher Art, kein Mensch oder
Tier darf hungrig ins Bett gehen, Bildungspflicht, politische Freiheit,
d.h. einem republikanischen Staatswesen auf der Grundlage islamischer Werte und
Prinzipien, einer begrenzten direkten Demokratie wo ein jeder - unabh. von
Geschlecht - wählen soll, mit gelebter Religionsfreiheit, (auch Kriegsgefangene
und zur Zeit der Sklavenhaltung hatten auch Sklaven ihre Rechte!), zivilrechtliche
Regelungen wie Eherecht- jeweils durch einen unabh. Ehevertrag zwischen den
Ehepartnern, Erbrecht, Gütertrennung, Regelung für Waisenbetreuung, Witwenbetreuung
und manches mehr ist in einer viel zivilisierteren
Art festgeschrieben, als dass es heute auch nur anschnittsweise
praktiziert, bzw. gelehrt wird! Die Strafen - auf die hier whs. gedeutet wird -
sind nicht nur ein winziger Aspekt der Scharia,
sondern sind erst dann berechtigt, wenn der Staat alle Bemühungen vollbracht
hat, dass keinem Unrecht geschieht. Wenn trotzdem Straftaten begangen werden,
kommt die gesetzliche Strafregelung zum Zug. (nach Tariq
Ramadan., "Islam im Westen")
Frage:
Manche behaupten, die Attentate moslemischer Extremisten sei in Wahrheit der Kampf
gegen das Christentum, also ein Kulturkampf.
Antwort:
Die solches behaupten sind
nicht anderes als Kriegstreiber zu bezeichnen. Islam und Christentum haben in
ihrer jeweiligen Lebensführung, Moral und Einstellung zum Jenseits keinerlei
Grund gegeneinander loszugehen.
Die Gewalttaten welche von
so genannten moslemischen Extremisten ausgehen, werden zwar von ihnen selbst,
wie auch von ihren Feinden religiös begründet, haben aber ihre tatsächliche
Ursache in den menschenverachtenden Zuständen, welchen sich die Menschen aus
Unvernunft, Rücksichtslosigkeit und Egoismus gegenseitig ausliefern. Auch aus
christlicher Sicht kann man sagen, die Verführung der Kinder Adams durch den
Teufel ist eine ganz durchtriebene, aber erfolgreiche (Markt)strategie.
Als
Muslim antwortend kann ich nur sagen, dem Muslim ist der Umgang mit den Leuten
der Schrift- also Himmelbotschaft Empfängern- Juden und Christen- auf das
gemeinsame Bemühen und Einsetzen für das Gute und gegen Unrecht vorgeschrieben.
Frage:
Wie empfinden Sie das
Verhältnis Islam – Christentum? Gibt es gravierende Barrieren, die einem
Zusammenleben entgegenstehen, bzw. das Zusammenleben erschweren?
Antwort:
Das Verhältnis sollte nach
qur’anischer Auffassung durch den gemeinsamen Wettkampf oder Wettlauf zum Guten
geprägt sein. Das Verhältnis ist allerdings, bedingt aus Unkenntnis der jeweils
eigenen wie auch der anderen Religion und der Abneigung des Einzelnen weiter
als bis zur Nasenspitze zu denken, gestört. Die gröbsten Barrieren sind die
Vermischung von Kultur, Tradition und Religion und das selbstherrliche
Auftreten von so genannten Führern und Experten.
Der
Glaube an Monotheismus, die Lehre Jesus - Gottes Friede sei auf ihm - und die
Ehre die seiner Mutter gebührt sind verbindende Faktoren, weil die 10 Gebote
ebenfalls- also grundsätzlich Frieden und Gutes tun. Warum sollte es
diesbezüglich Barrieren geben? Unsicherheit - BEIDERSEITS- entsteht durch
Unwissen und dies führt wiederum zu Angst, diese können durch Gespräch,
Gespräch und wiederum Gespräch und gemeinsame Taten verbessert werden.....
Hanel, 2008