ISLAM – ISLAMISMUS –
FUNDAMENTALISMUS - TERROR
Eine Assoziationskette – fatal
& ununterbrochen
HANEL, 7/2005
Da die Beschäftigung mit dem
Islam und dessen Werten vielerorts zunehmend auf undifferenzierte Weise
geschieht, sehe ich mich als "Neu-Schweizer" und Muslim veranlasst,
folgende Erklärungen meinen nichtmuslimischen Mitbürgern zur Kenntnis zu
bringen und eindringlich ans Herz zu legen. Ich bringe damit nicht nur meine
Loyalität und Verantwortung für eine lebenswerte und sichere Schweiz zum
Ausdruck, sondern auch meine Besorgnis gegenüber solchen Entwicklungen und
Bewegungen, welche den Muslimen unbewusst, aber auch sehr bewusst,
grundsätzlich jegliche gesellschaftspolitisch positive Beteiligung am Aufbau
einer friedlichen, stabilen und prosperierenden Schweizer Eidgenossenschaft
absprechen – und damit solcher Entwicklung tatsächlich den Weg verbauen.
Zuerst sei einmal festgehalten,
dass ohne ein gemeinsames, gleiches Verständnis der im Dialog verwendeten Begriffe,
weder eine verlässliche Kommunikation, noch eine konstruktive Zusammenarbeit
zwischen Gesellschaften oder zwischen gesellschaftlich relevanten Gruppen
möglich ist.
Daher ist nun mein Anliegen,
einige solche, von Muslimen und Nicht-Muslimen widersprüchlich aufgefasste, den
gesellschaftlichen Konsens schwer belastende Begriffe aus Sicht eines Muslims
darzustellen.
ISLAMISMUS
Das erste wesentliche Problem
mit diesem Begriff welches der Aufdeckung bedarf, ist, dass er, ohne auf einer
allgemein gültigen, eindeutigen lexikalischen Definition zu fußen, im Grunde
mit dem ISLAM an sich gleichgesetzt ist.
Was, um Gottes willen, soll gemäß normaler Auffassung ein ISLAMIST sein,
denn ein Mensch, dessen Religion der ISLAM IST! Und ISLAMISMUS ist jenes Denken,
Sprechen und Tun, welches sich aus der Befolgung der islamischen Lehre ergibt.
So wie ein Kapitalist einer ist, welcher das Kapital in das Zentrum seiner
Ideologie, seiner Wertschätzung stellt und sein dadurch bestimmtes Denken,
Reden und Tun als Kapitalismus bezeichnet wird.
Das zweite, ohne Zweifel noch
größere Problem liegt darin, dass der Begriff Islamismus in seiner Bedeutung ohne „wenn und aber“ mit Fundamentalismus1 und dieses
Wort in seiner Bedeutung mit „Terrorist
und Staatsfeind“ gleichgesetzt wird.
Nicht nur westliche
Islamwissenschaftler (z.B. Bernard Lewis) bezeichnen den Begriff des
Fundamentalismus bezogen auf den Islam als unglücklich und irreführend, da er
ursprünglich auf das Christentum bezogen angewendet wurde, wo damit zumeist
protestantische Strömungen bezeichnet wurden, die den göttlichen Ursprung der
Bibel und ihre Unfehlbarkeit verfechten. (Quelle: Wikipedia)
Nun muss aber klar verstanden
werden, dass es im Islam grundsätzlich niemanden gibt, der am göttlichen
Ursprung des Qur’ans und seiner Unfehlbarkeit zweifelt und von daher jeder
Muslim, also jeder Anhänger des Islam dem Wortsinne nach ein Fundamentalist
ist; es – wenn so verbreitet und verstanden - also zur ursprünglichen IDENTITÄT
des Muslims gehört, sich wortwörtlich als FUNDAMENTALIST zu sehen oder ein
solcher werden zu wollen.
Denn der Begriff
"Fundamentalist" (usuli)
wird ja auch schon seit Jahrhunderten in der islamischen Welt verwendet. Das
Wort bezeichnet traditionell und im eigenen Verständnis allerdings die
Gelehrten der ilm al usul
Wissenschaft, die sich mit dem Studium der ursprünglichen Quellen, den
Fundamenten islamischen Rechts befassen.
Ist also grundsätzlich jeder
Muslim aus seinem eigenen Selbstverständnis gern ein Fundamentalist, so kann er
doch mit dem hiesigen Verständnis dieses Begriffes herzlich wenig anfangen und
nicht nur das. Sein Denken, sein Streben, welches ihm als selbstverständlich
und lobenswert erscheint, lässt ihn sich ganz offen und aber auch sehr subtil
als Mörder, Gewaltverbrecher, Staatsfeind, Anarchist und Bombenleger in den
Augen der Gesellschaft widerspiegeln und sich in diesen als solchen selbst
erkennen.
Muss man wirklich Psychologe,
Soziologe, Politologe sein, um zu begreifen, dass eine, in solcher Form
gesellschaftlich und individuell umfassend wahrgenommene Un-Gestalt sich weder
selbst integrieren noch konfliktfrei integriert werden kann?
Untersucht man die unzähligen
privaten oder staatlich propagierten Analysen die Muslime, deren Absichten,
Ziele und Motivationen betreffend, ist deutlich festzustellen, dass es für die
Muslime ein aussichtsloses Unternehmen darstellt, ständig jeweilige
Gegendarstellungen zu platzieren, abgesehen davon, dass diese Richtigstellungen
gar nicht angenommen und veröffentlicht würden.
Wie soll und will also ein
konfliktminimiertes Zusammenleben von Muslimen und Nichtmuslimen in unserem
Staat ermöglich werden?
Etwa anders, als des
Selbstverständnis des anderen zu respektieren, es verstehen lernen zu wollen,
einander als Gleiche im Gleichen anzuerkennen und im Guten zu bestärken? Oder
etwa den anderen in Unkenntnis seiner jeweilig eigenen wahrhaften Werte und
seines Selbstverständnis zu missachten und ihn für die höllischen Ängste - vor
eigener Unvollkommenheit - verantwortlich zu machen?
Eines darf als Abschluss noch
gesagt werden. Wenn die westlich orientierte Gemeinschaft wirklich glaubt, dass
der real existierende Islam und dessen real existierenden, unter uns lebenden
Anhänger nicht mit zivilen, resp. zivilisierten
Mitteln in der hiesigen Gesellschaft zu integrieren sind, so bleibt
tatsächlich als einzige Alternative unvermeidlicher Krieg, der keine Gewinner
kennt*.
Möge der Allmächtige Schöpfer
die Menschen unserer Gesellschaften das für uns Förderliche Seines Wortes
erkennen lassen:
Für jeden von euch haben Wir Richtlinien und ein
bestimmtes Vorgehen bestimmt. Und wenn der Allmächtige Gott gewollt hätte,
hätte Er euch zu einer einzigen Gemeinde gemacht. Er wollte euch aber in
alledem, was Er euch gegeben hat, auf die Probe stellen. Darum sollt ihr um die
guten Dinge wetteifern. Zu Allah werdet ihr allesamt zurückkehren; und dann
wird Er euch das kundtun, worüber ihr uneins ward. [5:48]
1Islamismus
Der Begriff Islamismus oder islamischer
Fundamentalismus bezeichnet das Streben nach der Errichtung eines islamischen
Staatswesens, die Einführung der Shari’a, des islamischen Rechts, und die
Rückbesinnung auf die Normen Mohammeds und der ersten vier Kalifen
(Sunna), ohne auf die Errungenschaften der
modernen Technik zu verzichten. Den Islamisten war anfangs der, ursprünglich
westliche Begriff "Fundamentalisten" fremd, heute bezeichnen sie sich
selbst als Fundamentalisten. (arab. الأصولية الإسلامية al-usûlîya
al-islâmîya, von أصول usûl
"Wurzeln", "Fundament"). Den Begriff "Fundamentalist"
(usuli) gibt es im Islam schon seit Jahrhunderten, das Wort bezeichnet
traditionell jedoch die Gelehrten der ilm al-usul, der Wissenschaft, die sich
mit dem Studium der Fundamente des islamischen Rechts befasst.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Islamismus
I.
bezeichnet die (meist militante) politische Forderung nach Wiedereinführung
der klassischen islamischen Gesetze, der sog. Scharia, in den vorwiegend mit
moslemischer Bevölkerung bewohnten Gebieten und Staaten. Nach Vorstellung der
Islamisten können durch die Rückkehr zum "rechten Glauben" sowie die
damit verbundenen sozialen Änderungen (z.B. drakonische Strafen,
Geschlechtertrennung) alle politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
Probleme gelöst werden. Fundamentalismus
Quelle: *Schubert/Klein, Das Politiklexikon, Bonn 2001: Verlag
J.H.W. Dietz
Demokratismus
Demokratismus bezeichnet die (meist militante) politische
Forderung nach Aufrechterhaltung oder Neueinführung der klassischen
demokratischen Gesetze, den sog. fundamentalen demokratischen Grundrechten, in
den vorwiegend mit moslemischer oder nichtmoslemischer Bevölkerung bewohnten
Gebieten und Staaten. Nach Vorstellung der Demokratisten können durch die
Rückkehr zum "korrekten politischen Denken", bzw. dessen verbindliche
Einführung, sowie die damit verbundenen sozialen Änderungen (z.B. drakonische
Strafen, gleichgeschlechtliche Ehen) alle politischen, gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Probleme gelöst werden. Das Motto der Demokratisten lautet:
„Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“. Das, der von ihnen im Wesentlichen
nicht zu unterscheidenden Fundamentalisten: „Willst Du nicht mein Bruder sein,
schlag’ ich Dir den Schädel ein.“
Quelle: M. M. Hanel, 2005: Eigenverlag
Zitate aus jüngsten MEDIEN-VERÖFFENTLICHUNGEN
1. SPIEGEL
ONLINE - 26. Juli 2005, 10:41
Die
Islamisten agieren nicht im luftleeren Raum. Und: Sie sind religiös inspirierte
Kriminelle, über deren Einstellung und gesellschaftliche Prägung zu diskutieren
ist.
2. URL: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/399829/
25.7.05 Nichts
finden Fundamentalisten und Terroristen verächtlicher und attraktiver als die
Schwäche des Gegners.
3. Bundeszentrale
für politische Bildung
Quelle: http://www.bpb.de/publikationen/4DMEOK.html
Die Islamisten und die islamistischen Terroristen eint ein Schlagwort. Sie
fordern die Wiedererrichtung des Kalifats - einer politischen Ordnung, die der
Islam als eine historische Staatsform kennt. Dieses Zurück zur Geschichte, vor
allem zur großen Zeit der ersten Kalifen und der frühen muslimischen
Gemeinschaft, der Umma, ist alles andere als eine Flucht. Vielmehr zielt die
islamistische Vision auf eine politische Aufrüstung: intern gegen die westlich orientierten
Nationalstaaten und extern gegen das "ungerechte Machtverhältnis"
zwischen der islamischen und der westlichen Welt. Zur heutigen Weltpolitik
steht das Kalifat in einem tief greifenden Antagonismus.
Zu 1. Demokratisten sind religiös
und/oder politisch inspirierte Kriminelle, über deren Einstellung und
gesellschaftliche Prägung zu diskutieren ist.
Zu 2. Beispiel für die mehr oder
weniger vollzogene Gleichsetzung von „Fundamentalist“ und „Terrorist“
Zu 3. „Offizielle, staatliche“
Verknüpfung von Terrorismus – Islamisten – Kalifat (eine anerkannte
historische, legale Staatsform). Die Besinnung auf die „goldene Zeit“ der
Anfänge einer epochalen, historischen religiösen und/oder politischen
Entwicklung (siehe das altertümliche Griechenland und die demokratischen
Anfänge oder das „römische Reich“ und dessen Wertschätzung ob dessen Beitrag
zum heutig gültigen Rechtssystem) wird mit aggressiver Aufrüstungspolitik
verknüpft. Es wird übersehen und verschwiegen, dass die Staatsform des Kalifats
eine einzigartige Staatsform darstellt, welche in kongenialer Weise die
gesellschaftlich positiv wirkenden Merkmale des theokratischen, des royalen und
des demokratischen Systems vereint.
Um noch
besser zu verstehen, in welchem Masse und Sinn das Verständnis der europäische
Staatsbürger über die Inhalte des ISLAMS geprägt und über die Bedeutung des
Begriffes ISLAMISMUS aufgeklärt und unterrichtet werden, folgt eine kritische Textbetrachtung des Buches:
Islamismus von Albrecht
Metzger
herausgegeben von eva / Europäische Verlagsanstalt ISBN 3-434-46238-4
Diese
Untersuchung soll ein weiteres Mal darstellen, wie die Assoziationskette ISLAM
– ISLAMISMUS – FUNDAMENTALISMUS – TERROR auf offensichtliche, wie auch subtile
Art in der Vorstellung der interessierten, sozial und politisch engagierten,
besorgten und gebildeten Leser festgeschrieben wird.
„Was ist ISLAMISMUS“
Lexikon des
Fundamentalismus
„Was ist ISLAMISMUS“
Seite 6
Früher bedrohten die Islamisten hauptsächlich die
einheimischen Regime, doch seit der Islamischen Revolution im Iran 1979 gerieten auch
westliche Staaten, allen voran die USA, ins Fadenkreuz militanter
Gotteskrieger.
Über die Gleichstellung von Iranern im
allgemeinen mit Islamisten hinaus, wird die ISLAMISCHE Republik IRAN in ihrer
Souveränität und ihren, weiß Gott nicht leichten Bemühungen, einer der Region
angepassten, islamischen, demokratisch orientierten, modernen Staatsform ins
Dasein zu verhelfen, als Brutstätte militanter, islamistischer Gotteskrieger
verunglimpft, welche, wie sollte es anders sein, den ganzen Westen in ihrem
Fadenkreuz anvisiert hat.
Bemerkenswert dabei ist, dass es auf der
ganzen Welt keinen einzigen dokumentierten wesentlichen Vorfall gibt, bei
welchem IRANER militante, terroristische od. sog. islamistische Angriffe gegen
ein anderes Land oder im Ausland provoziert hätten.
Die
einen verteidigen den Islam
gegen den Vorwurf, er habe ein grundsätzliches Problem mit Gewalt.
Aus islamischer Sicht hat der Islam eine
klare Einstellung zur Gewalt, welche leichter zu verstehen ist als die
Kriegsrechtkapitel der verschiedenen modernen westlichen Staaten oder der Den
Haager Konvention oder die internationalen Kriegsrechtbestimmungen, welche in
der heutigen Zeit ohnehin offensichtlich keinerlei Verbindlichkeit mehr zu
haben brauchen. Weder im Wortverständnis noch in der Rechtsauffassung: „Krieg
gegen den Terror“ = „völkerrechtswidrige Besetzung“ etc.
Nach wie vor gilt auf dieser Welt
letztlich das brutale RECHT des STÄRKEREN
und gegen diese, viel tausend Jahre alte Praxis, hat der Islam in seinem Wesen
ein Bollwerk gesetzt. Daraus lassen sich der grundsätzliche Widerstand und die
abgrundtiefe Abneigung der modernen Starken in der Welt gegen den Islam als
gesellschaftlich relevante, politische Ordnungsmacht ganz leicht erklären und
verstehen.
Nur
eine grundlegende
Reform des Islams könne das Problem des terroristischen Islamismus beseitigen.
Hier wird das „Wissen“ vermittelt, dass
der Islam als Religion in seiner Ursprünglichkeit die Ursache für
islamistischen Terror wäre. Der Islam ist nicht reformierbar – dies ist eine
Tatsache, die von einer Milliarde Muslime, wenn es sein muss, mit dem Einsatz
ihres Lebens bezeugt wird. Mit der gleichen Militanz – dies sei nur nebenbei
erwähnt - mit welcher jeder ordentlicher Staatsbürger jedes ordentlichen Landes
auf der Welt, aufgrund nationaler Gesetzgebung, mit vom Gesetz geforderter,
höchster Militanz die Verfassung seines Landes gegen jeden Aggressor von Außen
oder Innen zu verteidigen verpflichtet wäre.
Was allerdings unbestreitbarer und erforderlicher
Weise der Reform bedarf, ist das Wissen und Verständnis aller Menschen, Muslime
und Nichtmuslime gleichermaßen, über ihr eigenes Wesen und das des Islams.
Seite 6/7
Den
Konflikt zw.
westlichen Ländern
… USA auf der einen Seite und dem Islamismus
auf der anderen Seite …, wobei es die islamische
Seite sei, die diesen Konflikt in erster Linie suche und forciere.
Islamismus = islamisch;
darüber hinaus ist zu fragen: WER andere Länder in den letzten 100 Jahren
besetzte? Muslime fielen in nichtmuslimische Länder ein? Muslime forcieren die
Beherrschung der Nichtmuslime auf geografischem, wirtschaftlichem, technischem
Gebiet? Muslime wollen die natürlichen Ressourcen auf nichtmuslimischem Gebiet
kontrollieren?
Seite 7
Die
religiös motivierten
Täter legen ein apokalyptisches Denken an den Tag, das ihnen alle Hemmungen nehme,
Menschen anderen Glaubens hundert- und tausendfach zu opfern.
Wohlgemerkt, hier ist nicht die Rede von
jenen, über welche in „Apokalypse Now“ oder „Killing Fields“ oder „Wounded Knee“
berichtet wurde, über jene, welche das japanische Volk die Apokalypse schon vor
dessen Zeit erleben ließ, es ist nicht die Rede von jenen, welche in
tausendjährigen Reichen in alter und neuer Zeit, tausende, nein Millionen
Menschen anderen und gleichen Glaubens bestialisch ermordeten.
Nein, es ist die Rede von Muslimen,
welchen niemand Gleiches oder auch nur annähernd Gleiches in eineinhalb
Jahrtausenden ihrer Geschichte getan zu haben, wird vorzuwerfen in der Lage
sein.
Die
Forderungen, die viele Islamisten
erheben … das islamische
Strafrecht …
Muslime,
nicht sog. Islamisten haben das Recht,
nein, vielmehr die Pflicht, sich um die Gültigkeit islamischen Rechts, also
Zivilrecht, Strafrecht, Kriegsrecht, Wirtschaftsrecht, Sozialrecht usw. zu
bemühen.
Nicht mit gleichem Recht und
Pflichtverständnis, wie dies für Demokraten
selbstverständlich ist? Oder reden wir von Demokratisten?
Nun – wollen wir?!
…
Manche fordern zudem die Wiedererrichtung des Kalifats.
Das Kalifat ist die originäre islamische, nicht islamistische
Staatsform.
Daher haben ALLE Muslime Recht und freie
Wahl, sich diese Staatsform für sich zu wünschen. Allerdings sollte es Muslimen
klar sein, dass das nächste, wirklich umgesetzte Kalifat auf dieser Welt die
Regentschaft von Jesus und Al Mahdi (Friede uns Segen auf ihnen beiden) sein
wird – und kein anderes – beim Worte des Propheten (Friede und Segen auf ihm).
In offiziellen Verlautbarungen und medialen Veröffentlichungen wird dann
weiters vermittelt, dass das Kalifat die Forderung islamistischer Terroristen
sei. (siehe z.B. Bundeszentrale für politische
Bildung; http://www.bpb.de/publikationen/4DMEOK.html
)
Womit die Definitionskette ISLAM
– TERROR geschlossen ist.
Seite 8
Sie
wollen einen reinen Islam,
den es vermutlich in dieser Form nie gegeben hat …
Selbstverständlich wollen Muslime einen
reinen Islam. Alles andere ist, wie man sieht, aber offensichtlich „über-sieht“
(„über-blickt“), ignoriert,
Unterstellung oder Vermutung.
Der
Islamismus will
der komplizierter werdenden Welt, ein einfaches Lebensmodell entgegensetzen, ein Modell mit klaren Regeln …
Ts, ts, ts diese Islamisten - wollen ein
einfaches Modell. Das ist ja höchst bedenklich, oder etwa nicht?
Nun, Tatsache vielmehr ist, dass die Welt
seit Anbeginn ihres Bestehens niemals komplizierter oder einfacher geworden ist
oder wird, sondern auf ihr alles stets nach den gleichen, unabänderlichen
Gesetzen ihres Schöpfers abläuft. Der Mensch ist es doch, wenige der Menschen sind
es, welche das soziale, wirtschaftliche, politische Zusammenleben vordergründig
komplizierter gestalten und im Hintergrund gilt EINFACH das RECHT der Macht des
unbändigen Egos, echt der großen ACHT. Doch Gott ist größer. Glaubt ihr das
nicht?
Seite 9
Der Puritanismus
… verbindet die Islamisten mit den Fundamentalisten anderer Religionen, allen voran
Christentum und Judentum. Sie alle lehnen beispielsweise die Evolutionslehre ab
…
Na, Servus. Nachdem die Verbindung zwischen
ISLAM und ISLAMUS und TERROR gezeigt wird, werden hier nun die Muslime, die selbstverständlich keine Darwianer sind, mit den
Islamisten und den Fundamentalisten gleichgesetzt. Und aufgepasst, ihr Juden,
Christen und Anhänger aller Religionen, die auf einem Schöpfungsmythos gründen,
ihr gehörtet nun letztlich auch in den selben Topf. Oder werden diese bloß als
Brennmaterial verheizt und lassen dies auch noch zu?
Gewaltbereitschaft vereint alle
Fundamentalisten … Krieg heiligt alle Mittel.
Somit sind alle Nationen, welche auf ein
einsatzfähiges und schlagkräftiges Heer zurückgreifen Fundamentalisten? Denn
ein Heer, welches nicht bereit
ist Gewalt einzusetzen, wenn ihr Befehlshaber dies verlangt, verdient wohl
nicht seinen Namen.
Muslime stellen – wie in jeder anderen
Kultur und Zivilisation, die den Namen verdient – stellen eindeutig fest, dass
der Krieg NICHT alle Mittel heiligt. Doch welche Nation unter den
Menschengeschlechtern hat sich daran wohl gehalten? Im Angesicht Gottes sind
sie nicht alle Sünder und bedürfen
Seiner Barmherzigkeit?
Die
Menschen fürchten sich vor allem vor terroristischem Islamismus … verübten sie immer wieder verheerende Anschläge gegen
westliche Ziele.
Wie kann das sein? Wenn doch die Anschläge
gegen Nichtmuslime plus jene gegen Muslime, welche im 20ten und 21ten
Jahrhundert von Nichtmuslimen verübt worden sind, die Opfer und Verwüstungen um
das tausendfache übersteigen, welche von Menschen verursacht wurden, die mehr
oder weniger im Einflussgebiet des Islams groß geworden sind? Sollten sich da
die Menschen nicht viel mehr vor „nicht islamischem“ Terror fürchten und zur
Meinung gelangen, dass die Muslime in Wahrheit weit weniger anfällig sind,
Terror gegen ihre Mitmenschen auszuüben?
Seite 11
Sie
lernten ihr Handwerk von Leuten, die in den achtziger Jahren am Dschihad in
Afghanistan teilnahmen.
Welch Ironie. Tatsächlich lernten die sog.
Islamisten ihr Handwerk von jenen Leuten (CIA & Co.) welche am Heiligen
Krieg des Kapitalismus gegen den Kommunismus, ausgetragen auf dem Territorium
von Muslimen in Afghanistan, teilnahmen. So verschieden die Wahrnehmung der
gleichen Wirklichkeit sein kann, so gleich ist sie doch.
Vielmehr
hat sich die Mehrheit der Islamisten … als entwicklungsfähig erwiesen. Die
türkischen Islamisten sind das beste Beispiel dafür … und sich von der Idee
verabschiedet haben, die Scharia durchzusetzen.
Aha, die Mehrheit der Islamisten sind dann
doch keine Terroristen – wie rechtfertigt sich dann ein Krieg gegen diese,
stellt sich die Frage – sondern ist entwicklungsfähig. Das bedeutet doch im
Klartext, dass dieser „Wolf die Kunst des Schafpelzanlegens“ erlernt hat. Nun
lernen wir, dass es also auch Islamisten gibt, die zwar ein starkes Militär
haben, Mitglied eines europäischen, internationalen Militärbündnisses sind
(also militant und zwar schon seit VOR der Machtübernahme der sog. Islamisten),
und KEINEN REINEN Islam oder die Scharia haben? Was unterscheidet diese
Menschen und deren Staat von anderen westlichen Staaten? Wohl doch nur, dass
sich dessen Menschen mehr oder weniger zur Religion des Islams bekennen! Also Muslime sind – und die sind Islamisten, Fundamentalisten,
Terroristen … wie schon gehabt und again and again.
Seite 12
Nur
wenige Stunden, nachdem die Türme … am
11. September eingestürzt waren, sickerten die ersten Meldungen über die wahrscheinlichen Attentäter durch.
Unwahrscheinlich! Welch Inkontinenz und
–pertinenz.
Da kennt man anhand eines intakt vom Himmel
geflogenen Reisepasses und anderer herbeigezogener Indizien die Identitäten der
vermutlichen Attentäter, bereits
wenige Stunden nach den Anschlägen, obschon man Stunden vor den Anschlägen –
im, am meisten abgesicherten Flugraum dieser Welt – trotz modernster
Technologie und eindeutigen Meldungen nicht wusste, was ev. passieren könnte?!
Was diese mutmaßlichen Attentäter, z.B.
ein gew. Mohammed ATTA mit dem Islam
und selbst den Definitionen des sog. Islamismus
gemeinsam hatte, außer eine Namensgleichheit mit dem Propheten des Islams,
bedarf auch der Klärung. Weder praktizierte er die einfachsten islamischen
Vorschreibungen, wie z.B. regelmäßig das Gebet zu verrichten oder sich von
Alkohol oder lasterhaftem Leben fern zu halten, was ihn als Muslim kennzeichnen
könnte (denn die regelmäßige Verrichtung des Gebets trennt die Muslime von den
Nichtmuslimen), noch verlangte er danach, islamischer Rechtsgelehrter zu werden
oder forderte die Einführung der Scharia oder gar die Errichtung des Kalifates,
alles Eigenschaften, welche ihn möglicherweise als sog. Fundamentalisten
ausweisen könnten. Und dennoch werden solche vermutlichen Attentäter als
Protagonisten des Dschihad-Islamismus der Welt „verkauft“. Sehr billig
allerdings – doch offensichtlich nicht zu billig – denn diese Version wird
gekauft.
Wäre es nicht mindestens so angebracht,
hier von einer weit verbreiteten und zu teuer
propagierten Geschichte der unheiligen kreuzzüglerischerischen Demokratisten
zu sprechen?
Seite 16
Man merke: ein islamisches, nicht islamistisches Bewusstsein sei die Ursache für all das Gräuel.
…
eignet sich der Islam
… als Identifikationsmodell besonders
für entwurzelte Muslime. In den vergangenen zwanzig Jahren hat vor allem der militante Islamismus
diesen Entwurzelten eine Heimat geboten.
Eigentlich ist es doch so. Der Islam ist
besonders Heimat für NICHT
entwurzelte Muslime. Entwurzelte Muslime fangen mit dem Islam doch nichts an –
sonst wären sie ja im Islam verwurzelte Menschen, Muslime.
Aber uns Lesern wird erklärt, der Islam
sei die Heimat der entwurzelten MUSLIME und – logisch – vor allem das besondere,
innerste Appartement im Haus des Islams, der militante „Islamismussalon“, sei
der bevorzugte Aufenthaltsort dieser Wurzellosen. Nach soviel Wortakrobatik
bleibt dem Leser jetzt nur noch zu begreifen, was diese Wurzellosen, mit den
Fundamentalisten gemeinsam haben, deren besonderes Kennzeichen doch gerade die
besondere Verwurzelung in den (islamischen) Grundwerten ihrer Lehre und Religion
ist. Doch dieses verstehen wahrscheinlich vor allem nur die besonderen Leser
unter, resp. über uns. Oder gar auch nicht?
Erst
mit dem 11. September wurde schlagartig klar, dass in Europa eine Vielzahl von Muslimen lebte, die den Westen und
insbesondere die USA hassten.
Welch kakophonischer, symphonischer
Paukenschlag. Nun ist es wieder eine Vielzahl
von MUSLIMEN, nicht ISLAMISTEN!, eventuell sogar eine Vielzahl so
genannter möglicher „Schläfer“ oder „liebe Nachbarsjungen“, welche den Westen und
die USA hassten. Also lernen wir: eine Vielzahl in Europa (wie viele müssen es
dann erst in „islam(ist)ischen Ländern“ sein) lebende Muslime sind sog.
potentionelle oder besser gleich faktische Protagonisten des sog.
dschihadistischen Terrorismus. Na, da muss man es langsam wirklich mit der
Angst zu tun kriegen, bei soviel Terror.
Man darf aber auch lernen, dass für viele,
besonders arabische Muslim ihr Hass gegen den Westen nicht aus religiöser
Vorschrift erwächst, sondern aufgrund einer Kette von durch den Westen
erlittenen Niederlagen und Demütigungen – und, das ist wiederum gänzlich neu in
diesem Zusammenhang – die
…
Kinder der Einwanderer orientieren
sich … international, das heißt islamisch … und über eine grenzenlose
Brüderlichkeit.
Die ursprünglich sozialistische
„Internationale“, Freundschaft, Brüderlichkeit und Gleichheit bekommt nun das
Label „islamisch“. Globalist zu sein, international zu denken bedeutet also
islamisch zu denken. Ein neues zusätzliches Konzept dazu, dass bislang die Globalisierungsgegner,
also jene, die lieber national denken, eher dem terroristischen Lager
zugeordnet wären. Na ja, wie auch immer, Terroristen gibt’s eben auf beiden
Seiten, aber besonders auf islamischer, nicht wahr?!
Seite 18/19
„Hassprediger“ … beschreiben die islamische Umma, die weltweite islamische
Gemeinde als einen Körper.
Diese Beschreibung geht auf einen
Ausspruch des Propheten Muhammad (Friede und Segen auf ihm) zurück und gilt
daher verbindlich für jeden Muslim. Wird hier nicht vermittelt, dass, wer die
Botschaften (Ahadith) des Propheten weiter trägt und predigt, sei ein
gefährlicher „Hassprediger“? Also jeder aufrechte Muslim wäre ein Mensch,
welcher Hass und Zwietracht unter den Menschen sät, also ein terroristischer
Dschihadist?
Seite 20
Natürlich
verüben amerikanische und israelische Soldaten keine Selbstmordanschläge gegen
die irakische oder palästinensische Zivilbevölkerung. Das haben sie nicht nötig.
Hier darf das geschriebene Wort auch
bestimmt nicht allzu wörtlich genommen werden. Sonst verstünde man ja doch
glatt, dass die anderen, die Islamistischen, keine andere Wahl in ihrer Not
hätten, solch terroristische Akte auszuführen.
…
mit Sicherheit sind in den vergangenen zehn bis zwanzig Jahren aber hundert mal
mehr Zivilisten in der islamischen Welt durch amerikanische, israelische und
russische Raketen … getötet worden als umgekehrt.
Das ist zumindest mal ein Ansatz, doch
maßlos untertrieben.
…
gilt dieser Vergleich im Westen als Sakrileg.
Im Süden, Norden und Osten gilt diesen
Vergleich NICHT zu führen als Sakrileg.
Anonymous
… stimmt mit Bernard Lewis überein, dass Osama b. L. und al Qaida aus
religiöser Motivation handelten.
Nun, es gibt andere Anonymusse, die mit gleichem Recht behaupten, dass angesprochene
Herren und weitere im Grunde als Menschen und aus dem Gefühl heraus handeln,
himmelschreiender Ungerechtigkeit und im Wesentlichen westlicher Aggression,
entgegentreten zu müssen. Die Religion gibt ihnen, gegen alles menschliche
Wünschen und trotz allem Wunsche nach friedfertiger Koexistenz, die Motivation
dafür. Dies unter anderem auch aufgrund der uralten Vorschrift und natürlichen
Reaktion „Gleiches mit Gleichem“ zu vergelten.
Zugute zu halten ist dem Autor auf Seite
22 seine korrekte Berichterstattung:
Bei
der
israelischen Invasion 1982
… im Libanon … kamen bis zu 20.000 Menschen
um, die meisten davon Zivilisten … sie unterbrachen die Wasserversorgung,
außerdem setzte sie Phosphor-
und Vakuumbomben ein, laut Völkerrecht
verbotene Waffen.
Auch die USA
ging im
Nahen Osten
nicht zimperlich vor … im Irak … Verletzung des Völkerrechts … starben deswegen bis zu einer halben Million Menschen an Seuchen … Embargo … laut
Berechnung der UN starben weitere 500 000
Kinder, Alte und Kranke … amerikanische Außenministerin Albright … „wir denken, das Ziel ist
es wert.“
Dem ist nichts hinzuzufügen. Vielleicht
sei aber die Frage nach dem Grund des Schweigens der zivilisierten westlichen Welt
dazu erlaubt? Und gilt nicht, dass, wer zu einem offensichtlichen Verbrechen
schweigt, nicht Mittäter in gewissem Maße ist? Braucht es also in erster Linie
wirklich religiöse Motivation gegen solches und anderes Unrecht anzukämpfen?
Seite 24
Die
Ideologien des Dschihad-Islamismus
stammen aus zwei verschiedenen Quellen … Abd al Wahhab …18. Jhd. … Urvater des
wahabitischen Königreichs Saudi Arabien
… Paradoxerweise entwickelte sich dieser Staat zu
einem der wichtigsten Verbündeten des Westens in der Region.
Dem ist auch nicht viel hinzuzufügen.
Allerdings sei bemerkt, dass der Gebrauch des Wortes paradox dem Denkenden doch ein wenig seltsam anmuten will. Ist es
nicht Wesen erfolgreicher Kriegskunst, die Enden beider Zügel in Händen zu
halten, zu teilen, um zu herrschen? Zuckerbrot und Peitsche, Geschäft und
Boykott in gleichem Maße bereit zu halten? Den Freund und Feind innerhalb der
gleichen Gemeinschaft zu behalten und so die Kontrolle über die Region – resp.
seiner Ressourcen zu behalten?
Seite 28
Sayyid
Qutb (die zweite Quelle) … ein glühender Nationalist, soziale
Gerechtigkeit … sein Grundthema.
Islam und Nationalismus - das schließt einander aus. Doch national
und sozial
– auf diesen beiden Begriffen lassen sich schon handfestere, greifbarere
Assoziationen aufbauen.
Seite 29
Als
Sayyid Qutb erlebte, wie in den USA die
Gründung Israels mit Begeisterung aufgenommen wurde, verlor die Supermacht für
ihn endgültig ihre Glaubwürdigkeit.
Hier wurde nun tatsächlich großartige
Arbeit geleistet. Ein ursprünglich islamisch geprägter, nationaler Sozialist,
Gerechtigkeits(fanatiker) verliert den Glauben an die Gerechtigkeit westlicher
politischer Mächte. Dies zwar zu Recht, doch dieses kann einem islamischen NAZI
ja nun doch nicht zugestanden werden - oder?
Seite 32
Islamistische Terrorbanden verübten Massaker an ganzen Familien und Dörfern …
Ist das Propaganda oder die Wahrheit?
Muslime, Islamisten gehen mörderisch gegen ihre eigenen Familien vor, gegen
jene Zivilbevölkerung, welche demokratisch vorbildlich sie mehrheitlich in die
Regierungsverantwortung gewählt hatte?
Lesen Sie folgenden Artikel:
…
im Jannuar 1992 waren die Islamisten
dabei die absolute Mehrheit zu gewinnen. Das wollten die Militärs nicht
zulassen … und beschrieben die islamistischen Organisationen als Barbaren, die mit Stumpf und Stil
ausgerottet werden müssten.
Da wählen Muslime ganz korrekt nach
demokratischen Regeln ihre Regierung. Doch weil ja Muslime grundsätzlich
Islamisten, terroristische Dschihadisten sind, wird diese eindeutig rechtlich
gültige Wahl mit klar illegalen, terroristischen Mitteln annulliert und die
Demokraten mit Stumpf und Stil ausgerottet. Da passt auch obiger Artikel gut
ins Bild.
Und wieder billigt der zivilisierte,
demokratische Westen dieses himmelschreiende Unrecht mit zustimmendem
Schweigen. Langsam macht es Sinn, das Wort „demokratistisch“ einzuführen und
damit spiegelbildlich dem Begriff „islamistisch“ entgegenzutreten und diesen
dadurch auszulöschen.
Nachdem
die FIS (die islamistische Partei), … um ihren Wahlsieg betrogen wurde … begannen die Radikalen mit Anschlägen gegen
Militärs und Politiker, die die Strategie der „Ausrottung“ propagierten.
Da werden Menschen mit radikaler
Ausrottung bedroht (Stumpf und Stil) und wehren sich gewaltig mit aller Macht
dagegen und werden dafür als Terroristen, Dschihadisten oder islamistische
Gewaltverbrecher bezeichnet? Ja, got’s no?
Seite 36 – 39
Diese Kapitel wirft etwas Licht auf dieses
grausame „Spiel“ – doch ziemt es sich, dieses Vorgehen noch als Spiel zu
bezeichnen? Ist ein Spiel nicht bloß ein Spiel und daher nicht ganz ernst zu
nehmen?
Palästina als Katalysator des
Hasses
Seite 40 – 43
Die übermittelten Informationen machen
deutlich, dass hier der Kampf der Palästinenser auf der Grundlage der
Selbstverteidigung, der Verletzung ihrer persönlichen und politischen Rechte
geführt wird. Der Islam als Religion spielt dabei eine marginale Rolle. (siehe
die Geschichte der Al Fatah & PLO unter Jassir Arafat)
Seite 48
Islamistischer Despot
Ayatollah Khomeini … die islamische
Revolution in Gang gebracht und das erste islamistische
Regime in der Region installiert.
Islamistisch
= islamisch = islamistisch.
Völlig wird ignoriert, dass Imam Khomeini
über den Willen der absoluten Mehrheit der iranischen Bevölkerung die
Regierungsgeschäfte übernahm und daher der Name „ISLAMISCHE
REPUBLIK“ völlig zu Recht gewählt wurde. Diese Tatsache wird vom
Autor und dem Westen absolut respektlos ignoriert.
Abschließende Bemerkungen
Die zweite Hälfte des Büchleins bleibt
vorerst von mir unkommentiert. Der hier bis hierher vorliegende Teil sollte
ausreichen, um die Unterschiede in der begrifflichen und philosophischen
Anschauung der Thematik zu verdeutlichen, welche zumindest den medial präsenten
Westen von der islamischen Welt definitiv trennt.
Noch ein letztes Beispiel welches die
Perfidie der einseitigen Betrachtungsweise und die gängige Gleichsetzung der
Begriffe ISLAM und ISLAMISMUS in den Medien ganz allgemein und auch in diesem
Büchlein veranschaulichen.
Syrien – Islamismus unter der Baath-Herrschaft
Seite 71 – 72
Rücksicht auf die Zivilbevölkerung nahmen die Soldaten dabei nicht. Bis heute weiß niemand, wie
viele Menschen bei dem Bombardement ums Leben kamen, die Schätzungen liegen
zwischen 10 000 und 30 000. Damit war dem islamischen
Widerstand das Genick gebrochen.
Auf die Mitgliedschaft der (islamistischen) Muslimbrüderschaft
steht in Syrien aber bis heute die Todesstrafe.
Soll ein „Dialog der Zivilisationen“, ein
Begriff, welcher übrigens vom iranischen Staatspräsident Muhammad Khatami
geprägt wurde, gegenüber dem bereits dick in der Luft liegendem „Clash of the
Civilisations“ Platz und Vorrang eingeräumt werden, dann hat, wie bereits
eingangs bemerkt, eine von allen Beteiligten akzeptierte Abstimmung der im
Dialog zu verwendeten Begriffe zu erfolgen.
Solange die jeweils eine Seite sich selbst
als die Rechtschaffenden bezeichnet und die anderen als die Verbrecher, die
eigene Gewalt als gerechtfertigten Krieg und die des Gegners als Terrorismus
gilt, wird die „Schlacht bei Armageddon“ in unmittelbare Nähe rücken.
Solange die Begriffe „Terror“ und
„Verbrechen an der Menschlichkeit“ nicht objektiv und weltweit mehrheitlich im
Konsens festgemacht werden und juristische Verbindlichkeit erlangen, solange
die Eigendefinitionen der Religionen nicht von der jeweiligen Religionsgruppe
selbst und vom Gegenüber respektiert und ernst genommen werden, werden die
Auseinandersetzungen wahrhaft apokalyptische Ausmaße annehmen.
Der Allmächtige Schöpfer erbarme sich
unser und leite uns Seinen Weg und führe uns in Sein Reich des Friedens. Amin
Hanel, 2005
Weitergeleitet
von Fundamentalist
Der
Begriff Fundamentalismus
bezeichnet eine religiöse oder weltanschauliche Strömung, deren Ziel eine
Rückbesinnung auf die Wurzeln der Religion oder Ideologie ist.
Sprachgebrauch
In
seiner ursprünglichen Bedeutung geht der Begriff Fundamentalismus
auf die Protestbewegung gegen "modernistische" Tendenzen innerhalb
des amerikanischen Protestantismus zurück. Christen
(siehe Christlicher Fundamentalismus).
Im
populären Sprachgebrauch werden unter dem Begriff Fundamentalismus zuweilen
unterschiedslos konservative religiöse Gruppen, gewalttätige Mitglieder
einiger Volksgruppen
mit mehr oder weniger religiöser Motivation oder Terroristen zusammengefasst.
Während
es unbestreitbar unter diesen Gruppentypen Überschneidungen gibt, lassen sie
sich nicht prinzipiell gleichsetzen. Fundamentalisten sind dadurch
charakterisiert, dass sie kompromisslos auf den ursprünglichen Grundlagen (oder
dem, was sie darunter verstehen) ihrer Religion oder Partei bestehen und
darüber keine Diskussion zulassen.
Konservative
oder orthodoxe
Richtungen von Religionen oder Ideologien dagegen stehen gegenwärtigen
Entwicklungen kritisch
oder ablehnend gegenüber, nehmen dabei aber eine moderate oder differenzierte
Haltung ein; ein wesentlicher Unterschied zum Fundamentalismus ist die
Bereitschaft zu Dialog
und Zusammenarbeit. Konservative und Orthodoxe wollen auch eher die real
existierenden Traditionen
ihrer unmittelbaren Vorfahren fortsetzen, während Fundamentalisten zu einem
angenommenen "Urzustand" längst vergangener Zeiten zurückkehren
wollen.
Das
wesentliche Charakteristikum totalitärer religiöser Gruppen ist eine
vollständige Einbindung der Mitglieder bezüglich aller Lebensbereiche, die
nicht einmal für kritische Gedanken Freiraum gibt - solche Gruppen können theologisch
Fundamentalisten sein, aber sie kommen ebenso unter neuen religiösen Bewegungen vor.
Terroristische
Gruppen üben Gewalt
undifferenziert gegen Unbeteiligte aus, um ihre, gewöhnlich politischen, Ziele zu erreichen.
Die Motivation kann ganz oder teilweise aus einer religiösen oder ideologischen
Überzeugung stammen; diese ist aber nicht notwendigerweise fundamentalistisch.
Es wird
insbesondere dem religiösen Fundamentalismus manchmal der Vorwurf gemacht, auf
dem Boden einer rückwärts gewandten Weltsicht intolerante Missionierungsabsichten
zu hegen.
Allgemeines
Fundamentalismus,
der als eine grundsätzliche Gegenbewegung gegen die Moderne gesehen werden
kann, sieht die grundlegenden Prinzipien einer Religion durch Relativismus,
sexuelle Freizügigkeit, Pluralismus, Historismus, Toleranz und das Fehlen von Autorität
gefährdet. Er propagiert die Rückkehr zu traditionellen Werten, striktes Festhalten
an religiösen Dogmen.
Ein Mittel dazu sieht er in der Instrumentalisierung der Politik. Er geht so
weit, dass er die in westlichen Ländern übliche Trennung von Kirche und Staat
aufgibt, um seine Ziele auch mit politischen Mitteln durchsetzen zu können.
Die fundamentalistische
Weltanschauung
ist in der Regel durch ein dualistisches Konzept des Niedergangs,
nach dem die Anhänger des Wahren und Guten im Kampf gegen die Schlechten, das
"Böse", anders Denkenden
und anders Gläubigen
begriffen sind, geprägt. Dem könne in der Konsequenz nur mit der Errichtung
einer Theokratie
entgegengewirkt werden. Fundamentalistische Bewegungen existieren in allen
großen Weltreligionen,
wenn auch die genaue Einordnung einer Bewegung als fundamentalistisch oft
problematisch ist. Charakteristisch für den Fundamentalismus sind die
unkritische Rezeption heiliger Texte und die Ablehnung kritischer, wissenschaftlicher
Auseinandersetzung mit religiösen Texten (siehe Verbalinspiration).
Religionssoziologisch
bilden die Fundamentalisten eine kleinere Gruppe innerhalb einer großen
Religion, die sich von der Mehrheit absetzt, weil diese die grundlegenden
Prinzipien der Religion verraten habe. Versteht man Fundamentalismus als eine
Bewegung zurück zu den Quellen der Religion, so waren die Reformatoren in
vergröberter Sicht ebenfalls eine Art Fundamentalisten.
Islamwissenschaftler
wie zum Beispiel Oliver Roy unterschieden im Islamismus unter anderem
einen militanten Islamismus
(oder islamistischen Terrorismus) und einen Neofundamentalismus.
Der
Begriff Fundamentalismus entstand durch die Schriftreihe "the Fundamentals
of Truth", welche Anfang des 19. Jhd in den Vereingten Staaten erschien
und sich gegen moderne Theologie richtete!
Verwandte Themen: Tradition,
Konservativismus,
Totalitäre religiöse Gruppe, Nationalismus,
Universalismus,
Englische Wikipedia: Fundamentalism