05.12.2001

Grußbotschaft
des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz
Karl Kardinal Lehmann
zum Fest des Fastenbrechens 2001

Sehr geehrte muslimische Schwestern und Brüder!
Auch Monate nach dem 11. September stehen wir noch unter dem Schock der terroristischen Anschläge von New York und Washington. In neuer Weise spüren viele die Zerbrechlichkeit unserer Gesellschaften. Nicht wenige haben Sorge, dass das Zusammenleben von Menschen christlichen und muslimischen Glaubens durch Angst, Verdächtigungen und Vorurteile belastet werden könnte.

Unter diesem Eindruck hat Papst Johannes Paul II. nach 15 Jahren erneut zu einem Friedensgebet der Religionen nach Assisi eingeladen. Insbesondere Christen und Muslime fordert er auf, gemeinsam vor der Welt zu bekennen, dass Religion nie zu einem Motiv des Konflikts, des Hasses und der Gewalt werden darf. "Wer wirklich in sich das Wort des guten und barmherzigen Gottes aufnimmt", so mahnt der Papst in seiner Botschaft an die Religionen, "muss unbedingt aus seinem Herzen jede Form von Hass und Feindschaft aus-schließen".

Wer könnte der Welt diesen für ihr Überleben notwendigen Dienst am Frieden erweisen, wenn es nicht Christen und Muslime tun, die an den einen, guten und barmherzigen Gott glauben? Dies gilt auch für uns hier in Deutschland, wo Christen und Muslime gelernt haben, sich mehr und mehr in gegenseitigem Respekt zu begegnen. Wir haben gute Voraussetzungen, den notwendigen Dienst am Frieden in Gerechtigkeit zu leisten. Indem wir diesen Dienst leisten, begegnen wir wirksam der Gefahr, dass Misstrauen und Furcht um sich grei-fen. So dienen wir auch der Gesellschaft, in der wir in Verantwortung vor un-serem Schöpfer und Richter gemeinsam leben.

Diesem Anliegen besonders günstig ist, dass der Fastenmonat Ramadan und der Advent, in dem wir Christen die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus er-warten, sich in diesem Jahr erneut zeitlich zum Teil überschneiden. Mehr denn je sollten wir - Christen wie Muslime - die Vorbereitungen auf unsere religiö-sen Feste dem Gebet für den Frieden und der Begegnung widmen.

In diesem Geiste wünsche ich zum Fest des Fastenbrechens Ihnen und Ihren Familien Gottes reichen Segen
Ihr
Karl Kardinal Lehmann

 

 

Grußbotschaft
des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz
Karl Kardinal Lehmann
zum Fest des Fastenbrechens 2002

 

Sehr geehrte muslimische Schwestern und Brüder!

In diesen Tagen bereiten Sie sich in ihrem Familien und Gemeinschaften auf
das Fest des Fastenbrechens vor. Dieses Fest ist mir seit fast zwei
Jahrzehnten regelmäßig Anlass, Ihnen meine besten Glück- und Segenswünsche
zu übermitteln und auf die im christlich-muslimischen Verhältnis
bedeutsamen Ereignisse zurückzublicken.

Nie zuvor seit Beginn des Friedensprozesses im Nahen Osten haben sich die
Perspektiven für einen gerechten Frieden in jenem Land, das Juden, Christen
und Muslimen als heilig gilt, so sehr verfinstert. Zudem schockieren uns
Akte der Gewalt und des Hasses auch in anderen Teilen der Welt, die darauf
zielen, das friedliche Zusammenleben der Menschen verschiedener
Religionszugehörigkeit zu zerstören.

Für den Palästina-Konflikt ebenso wie im Blick auf die Gräueltaten von New
York und Washington, Djerba und Bali aber gilt: Das Töten Unschuldiger im
Namen Gottes bedeutet eine Entweihung Seines Heiligen Namens und eine
Diffamierung der Religion in dieser Welt. Die Gewalt ist ein Übel, dem sich
alle gläubigen Menschen widersetzen müssen. Es ist ein ermutigendes
Zeichen, dass die Oberhäupter der religiösen Gemeinschaften im Heiligen

Land dies am 21. Januar dieses Jahres öffentlich erklärt haben, als sie in
Sorge um die jüngsten Entwicklungen in Alexandria zusammenkamen. Christen,
Muslime und Juden haben eine gemeinsame Verpflichtung zum Frieden. Sie
erwächst aus dem Glauben an den einen, barmherzigen Schöpfergott.

Zu dieser Verpflichtung bekennen sich auch alle gläubigen Christen und
Muslime in Deutschland. Gemeinsam leisten wir einen wichtigen Beitrag zum
Frieden zwischen den Religionen, indem wir ein Beispiel für ein
gelingendes Miteinander geben. Auch durch unser Gebet dürfen wir daran
mitwirken, eine Atmosphäre zu schaffen, in der die jetzigen und die
künftigen Generationen in gegenseitigem Respekt und Vertrauen zusammenleben
können. In diesem Geiste erbitte ich über uns alle den Segen Gottes und
grüße Sie zum Fest des Fastenbrechens

Ihr

Karl Kardinal Lehmann


Grußbotschaft von Bundespräsident Johannes Rau an die muslimischen
Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland aus Anlass
des Festes des Fastenbrechens

"Wer in Deutschland heimisch werden will,
der darf natürlich an seinem Glauben und an vertrauten Traditionen festhalten."

Liebe muslimische Mitbürgerinnen und Mitbürger,
am 16. Dezember endet für Sie die Fastenzeit des Ramadan. Mit Ihren Familien und Freunden feiern Sie das Fest des Fastenbrechens. Aus diesem Anlass sage ich Ihnen meine herzlichen Grüße und guten Wünsche.

Fasten und Beten, das sind in vielen Religionen wichtige Elemente der Vorbereitung und der Besinnung. Für Muslime ist der Ramadan ein Monat der Versöhnung, er steht für Barmherzigkeit, Vergebung und Befreiung. Christliche Adventszeit und Ramadan liegen in diesem Jahr ganz eng beieinander. Viele Christen bereiten sich in diesen Wochen auf Weihnachten vor, das für sie ein Fest der Versöhnung und des Friedens auf Erden ist.

Ich freue mich darüber, dass es in unserem Land Schulen gibt, in denen Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig zu ihren religiösen Festen einladen. Christlich geprägte Kinder lernen so die Bräuche des Ramadanfestes kennen und muslimische Kinder erleben die Weihnachtszeit. Schon unsere Kinder sollen und können Respekt gegenüber anderen, ihnen fremden Traditionen lernen und erfahren. Den Gefühlen von Angst und Fremdheit, so verständlich sie sein können, müssen wir von Anfang an den Nährboden nehmen.

Für die meisten von uns ist die Begegnung mit Menschen einer anderen Religion noch ganz ungewohnt. Ich verstehe, dass da viele verunsichert sind. Manche werden sich dabei auch erst ihrer eigenen Traditionen bewusst. Alle aber können erleben, dass das gemeinsame Feiern über den Festtag hinaus verbinden kann.

Die große Mehrheit der Muslime lebt gerne in unserem Land. Sie haben im Betrieb und im Büro gute Kollegen und in der Nachbarschaft Freunde gefunden. Manche Muslime fühlen sich in Deutschland aber auch fremd. Diese Probleme dürfen wir nicht leugnen. Niemandem ist mit Angst oder mit Träumereien geholfen. Ich weiß, dass gerade die vergangenen Wochen und Monate für viele von Ihnen nicht leicht gewesen sind.

Da ist in den Medien viel vom Islam die Rede gewesen - meist aber nur ganz allgemein und im Zusammenhang mit den Anschlägen von New York und Washington. Darum bin ich froh darüber, dass die meisten Menschen in Deutschland fundamentalistischen Terrorismus und gläubige Muslime nicht gleichsetzen. Das ist richtig und wichtig, denn der Fundamentalismus ist der Feind jeden Glaubens.

Unser aller Ziel muss sein, dass muslimische Familien, die aus anderen Heimatländern auf Dauer zu uns nach Deutschland gekommen sind, sich bei uns heimisch fühlen. Der erste Schritt in diese Richtung ist es, dass alle gut deutsch sprechen. Daher habe ich die herzliche Bitte: Tun Sie alles dafür, dass vor allem Ihre Kinder gut Deutsch sprechen können. Wir wissen doch: Kinder, die diesen ersten Schritt getan haben, kommen in der Schule gut mit. Wir alle freuen uns, wenn ihr Weg weiter zu einer guten Berufsausbildung und dann in den Beruf führt. Gute Ausbildung und ein Arbeitsplatz sind die besten Voraussetzungen für ein gedeihliches Miteinander, für gelungene Integration.

Wer in Deutschland heimisch werden will, der darf natürlich an seinem Glauben und an vertrauten Traditionen festhalten. Unser Grundgesetz garantiert die Religionsfreiheit. Sie gilt nicht nur für die Christen. Gewiss hat das Christentum unser Land tief geprägt, mehr als manchem bewusst ist. Das Grundgesetz schützt aber auch das Bekenntnis zu anderen Religionen.

Unsere Verfassung schützt und garantiert Grundrechte und Bürgerrechte. Ihre Regeln darf niemand außer Kraft setzen, auch nicht mit dem Hinweis auf seine kulturellen Überzeugungen. Dazu gehört zum Beispiel, dass nach dem Grundgesetz Frauen die gleichen Rechte wie Männer haben.

In diesen Tagen werde ich eine vor zehn Jahren gebaute Moschee mit Kuppel und Minarett und eine benachbarte städtische Grundschule besuchen. Ich habe die Einladung dazu gerne angenommen, weil ich mir ein Bild davon machen möchte, wie christliche und muslimische Schülerinnen und Schüler gemeinsam lernen. Ich möchte hören, was sie beschäftigt. Ich möchte erfahren, wie sie Probleme miteinander lösen und wie sie zusammen feiern. Darauf freue ich mich.

Schauen wir in die Augen unserer Kinder! Sehen wir da nicht Ermunterung und Aufforderung genug, gemeinsam etwas für ein friedvolles Miteinander in Deutschland zu tun? Am besten tun wir das ganz konkret dort, wo wir mit unseren Familien leben, arbeiten und lernen. Hier gibt es viele gute Ideen und jeder kann auf seine Art etwas beitragen.

Heute danke ich besonders all denen, die mit ihren Ideen und mit ihrer Arbeit dazu beitragen, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft gerne, zuversichtlich und nachbarschaftlich miteinander leben können. Sie tun das für uns und unsere Kinder und damit für eine gute gemeinsame Zukunft in Deutschland.

 

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MPACnews
briefings about Islam and Muslims in
America
from the Muslim Public Affairs Council
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 THE WHITE HOUSE

Office of the Press Secretary
For Immediate Release        

December 13, 2001



I am pleased to send greetings and best wishes to thoseacross the globe who arecelebrating Eid al-Fitr.
For Muslims, the Eid is a festive occasion, celebratingservice rendered to God during the holy month of Ramadan.  During this special time, it is also a tradition to help those in need.  Performing acts of charity remains a tradition common across many faiths, challenging each of us to make a positive differencein the lives of others through generosity, kindness, and
compassion.

Today, due to drought and dictatorship, millions of people in
Afghanistan are hungry and face the prospect of a harsh winter.  Americans are working with many nations to provide food, medicine, and clothing to the people of Afghanistan.
We resolve to work in partnership with other nations to assist with rebuilding their nation.

The teachings of many faiths share much in common.  And people of many faiths are united in our commitments to love our families, to protect our children, and to build a more peaceful world.  In the coming year, let us resolve to seize
opportunities to work together in a spirit of friendship and cooperation.
Through our combined efforts, we can end terrorism and rid our civilization of the damaging effects of hatred and intolerance, ultimately achieving a brighter future for all.

Laura and I wish Muslims around the world a joyous Eid, and peace, health, and prosperity in the year ahead.

GEORGE W. BUSH


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America
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GRUSSWORT von PAX CHRISTI

Absender: "GfbV Ref.
Nahost" <nahost@gfbv.de>

Grußwort zum Ende des Ramadan (17.12.2001)


In diesem Jahr ist es uns ein besonderes Anliegen, unseren muslimischen MitbürgernInnen ein Grußwort weiterzugeben; ist doch der Islam und mit ihm die Muslimen in Generalverdacht geraten, Fundamentalisten, Terroristen, "Schläfer" zu sein.
Wir möchten mit diesem Grußwort deutlich mitteilen: Ihr gehört zu unserem Land und wir haben manche Bereicherung
ideeler und materieller Art Euch zu verdanken. Leider sind die Kontakte oft so rar, daß wir uns nicht gegnügend kennen, so
aber schnell Vorurteilen und so Verdächtigungen erliegen. So wünschen wir uns mehr Kontakte. Als Christen fühlen wir
uns mit Euch verbunden als Kinder des einen Schöpfer und Gottes. Mit den gläubigen Muslimen fühlen wir uns als gläubige
Christen verbunden im Bekenntnis, daß Gott unser Herr ist und Herrscher über die Erde , d.h. daß die, die Gott dienen , Gewalt, Ungerechtigkeit, Unfrieden verwerfen wie Gott selbst und diese als Sünde erkennen. Gott will das Miteinander und Füreinander Sorgen, das Allgemeinwohl; dies ist der größte Dienst an Gott. Dies ist aber auch Fundament von Demokratie und Menschenrechte. Wenn Menschen sich als Götter aufspielen, dann werden sie zu brutalen Fundamentalisten,die
Gewalt,Unrecht und Unfrieden säen. Wer aber Gott anerkennt,der dient dem Frieden, der Gerechtigkeit und achtet die Freiheit. So laßt uns gemeinsam alles überwinden, was Unfriede, Gewalt,Ungerechtigkeit und  Menschenrechtsverletzungen hervorbringt auch unter uns und in unserer Religionsgemeinschaften. Laßt uns gemeinsam für Frieden,Gerechtigkeit und Frei-heit uns mit all unseren Kräften und Fähigkeiten einsetzen! Das ist das beste Glaubensbekenntnis!


Pax Christi Nassau-Lahnstein (i.A.Pater Wolfgang Jungheim)

Sueleyman Yildirim
Nahost-Referat
Gesellschaft fuer bedrohte Voelker
Near East Desk
Society for Threatened Peoples
PO-Box 2024
37010 Goettingen
Duestere Strasse 20a
37073 Goettingen
Tel. +49/(0)551/4 99 06-15
Fax. +49/(0)551/5 80 28
nahost@gfbv.de
http://www.gfbv.de

 




Islam im Gespräch - Terror & USA - Weitere Informationen zum ISLAM - Medienbeobachtung bei Radio FRO

 

© Islam im Gespräch, 16.12.2001