Im
Namen Gottes
Bevor
wir uns dem eigentlichen Thema, d.h. dem Thema der Vorbilder widmen, ist es
angebracht einleitend einige Punkte bezüglich der Moral anzuführen.
Dabei ist es notwendig, dass wir uns erst einmal mit dem Sinn der Moral
befassen. Welchen Sinn hat die Moral? Was ist deren Ziel und woher kommt sie,
d.h. woher leitet sie sich ab? Kann es sein, dass moralische Handlungen keinen
tieferen Sinn, bzw. kein tieferes Ziel haben, sondern rein individueller Natur
sind und in keiner Weise von der Existenz abzuleiten sind? Anders gesagt, kann
es sein, dass Moral Geschmacksache ist? Wenn dies der Fall ist, dann bewirkt
jemand, der moralisch gut handelt, nichts weiter als den Wohlgefallen einiger
Personen, nach deren Geschmack er sich gut verhält, zu erwecken. Wenn es aber
nicht so ist, dann haben moralische Handlungen einen tieferen Sinn und
wirkliche Auswirkungen auf den Menschen.
Da
wir dieses Thema aus der Sicht der Religion betrachten, setzen wir
voraus, dass die grundsätzlichen Themen in diesem Bereich, wie die Existenz
Gottes, wie könnte man an ihr zweifeln, bzw. die religiöse Weltanschauung für
die anwesenden Zuhörer bereits klar sind. Wir wenden
uns hier also bereits den Teilfragen des genannten Themas zu.
Wir
betrachten die Welt also als eine von Gott geschaffene Ordnung, die nicht
ohne Sinn geschaffen wurde. Auch der Mensch ist nicht ziellos geschaffen,
sondern seine Existenz ist auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet.
Für
dieses Ziel gibt es verschiedene Bezeichnungen. Wir können es wirkliche
Menschlichkeit, menschliche Vollkommenheit, Glück oder auch Nähe
zu Gott bezeichnen. All diese Begriffe bezeichnen den gleichen Gegenstand
bzw. die gleiche Sache, nämlich jenes Ziel, welches der Mensch in seinem Leben
anstreben soll.
Das
bedeutet, dass der Mensch nicht so geschaffen wurde, dass er von Anfang an
schon sein Ziel erreicht hat, sondern er muss, um sein Ziel erreichen zu können
einen gewissen Weg einschlagen. Er muss etwas tun, er muss handeln, damit er
dieses Ziel erreichen kann.
In
all diesen Angelegenheiten untersteht der Mensch einem Zwang. D.h. er kann es
sich nicht aussuchen, Mensch oder nicht Mensch zu sein. Er kann es sich nicht
aussuchen, ein Ziel zu haben oder nicht und er kann es sich nicht aussuchen,
für welches Ziel er geschaffen wurde.
Doch
der Weg zur Erreichung dieses Zieles liegt in den Händen des Menschen selbst.
Hier hat er eine gewisse Freiheit. D.h. der Mensch kann sich entscheiden, sich
in Richtung seines Zieles zu bewegen, d.h. Handlungen zu setzen, die ihn zu
seinem Ziel führen oder auch nicht. Er muss also freie Handlungen setzen,
entweder um sein Ziel zu erreichen oder in irgendeinem anderen Weg. Das
bedeutet, dass ihn seine freien Handlungen entweder in die Richtung seines eigentlichen
bzw. menschlichen Zieles führen oder ihn davon wegbringen. Diese
freien Handlungen fallen in den Bereich der Moral.
Freie
Handlungen, die den Menschen zu seinem Ziel führen, nennen wir moralische
Handlungen bzw. moralisch wertvolle Handlungen. Die andere Art von
Handlungen, die den Menschen von seinem Ziel abhalten nennen wir unmoralische
Handlungen bzw. Handlungen, die einen negativen moralischen Wert
haben.
Wir
sehen also, dass Moral nicht unter die Kategorie des Geschmackes fällt, wie oft
angenommen wird, sondern, dass sie sehr wohl von der Existenz abgeleitet wird,
also auf Tatsachen und der Wirklichkeit beruht.
Wie
wir gesehen haben, leitet sich die Moral von der Wirklichkeit ab, was hat das
nun mit der Religion zu tun? Die Verbindung zur Religion ergibt sich aus der
Tatsache, dass die Bestimmung des Zieles des Menschen keine einfache
Sache ist. Aus diesem Grund sehen wir, dass sich vielleicht die Ansichten der
Denker in keinem Bereich der Geisteswissenschaften so scheiden wie bei der
Bestimmung des Zieles des Menschen. Einige Denker bestimmen das Ziel so, dass
es auf diese materielle Welt bezogen ist. Andere aber bestimmen es auf
eine andere Weise, nämlich so, dass es auf eine andere Welt bezogen ist.
Diese Denker verweisen darauf, dass der Mensch sein Ziel in dieser Welt nicht
erreichen kann, sondern, dass er dazu erst in eine andere Welt, namens
Jenseits, gelangen muss.
Wie
wir oben angeführt haben, sehen wir die Existenz Gottes als bewiesen an. Aus
diesem Grund ist das Jenseits für uns eine Tatsache, mit der wir uns
auseinander setzen müssen. Aus der Sicht der Religion ist also das Ziel des
Menschen das Jenseits und nicht sein irdisches Dasein. Das Jenseits steht
aber außerhalb des Erfahrungsbereiches des Menschen. Aus diesem Grund ist es notwendig,
dass Gott den Menschen Propheten schickt, die ihn darauf aufmerksam
machen, dass der Mensch ein Ziel hat und dass dieses Ziel im Jenseits ist.
Die
Propheten müssen den Menschen darüber hinaus auch den Weg, der sie zu diesem
Ziel führt, zeigen und das ist die Aufgabe der Religion.
Eine
Religion ist deshalb ein Gefüge aus Weltanschauung und einer moralischen
Ordnung.
Wie
wir in der Einleitung angeführt haben, erreicht der Mensch seine
Vollkommenheit, sein Glück bzw. die Nähe Gottes nur dadurch, dass er bestimmte
freie Handlungen setzt. D.h. die freien Handlungen wirken sich auf das
Weiterkommen des Menschen in Richtung seiner Vollkommenheit aus. Wir haben auch
gesagt, dass diese Auswirkungen nicht immer gleich sind, manche Handlungen
wirken sich positiv aus und andere wiederum negativ. Wir können daher, wenn wir
die freien Handlungen des Menschen in Bezug auf sein Ziel in Betracht ziehen,
von drei verschiedenen Kategorien von Handlungen sprechen:
Im
Bezug auf das Ziel des Menschen gibt es also drei Kategorien von Handlungen.
D.h. der Islam sagt den Menschen in jeder Situation, welche Handlungen sie
machen und welche Handlungen sie unterlassen sollen und das in allen Bereichen des
individuellen sowie gesellschaftlichen Lebens.
Dabei
ist jedoch zu bedenken, dass sich die islamischen Bestimmungen auf die freien
Handlungen des Menschen beziehen. Aus diesem Grund kann man sagen, dass die
islamischen Bestimmungen keinen Zwang bedeuten.
Die
Vorbildwirkung muss sich also auf alle freien Handlungen beziehen ohne
den Menschen seine Entscheidungsfreiheit zu nehmen.
Hier
wäre es sicherlich angebracht, auf den Unterschied zwischen Recht und Moral
hinzuweisen, was aufgrund der kurzen Zeit, die uns zur Verfügung steht, nicht
möglich ist.
Doch
möchte ich kurz auf verschiedene Vorbilder aus der Sicht des Korans hinweisen.
Nach
dieser Einleitung wenden wir uns dem eigentlichen Thema, Vorbilder im Islam,
zu. Wie wir aufgezeigt haben ist es notwendig, dass Gott den Menschen Propheten
schickt, die ihm das Ziel und den Weg, wie er dieses Ziel erreichen kann,
zeigen. Da nun die Propheten auch Menschen sind, ist es für sie auch
notwendig, dass sie den Weg, der sie zur menschlichen Vollkommenheit führt,
beschreiten. Auch sie müssen, wenn sie das Ziel, wofür sie geschaffen wurden
erreichen wollen, freie Handlungen setzen. Sie haben darüber hinaus aber auch
eine andere Aufgabe. Sie müssen den Menschen verdeutlichen, dass der Weg,
den sie ihnen offenbaren, auch begehbar ist und dass man dadurch den
höchsten Rang an Vollkommenheit erreichen kann. Damit die Menschen keinen
Vorwand finden zu sagen, dass das Ziel zwar anstrebenswert aber nicht
erreichbar ist. Aus diesem Grund erwählt Gott die edelsten Menschen aus,
damit sie ihrerseits durch das setzen freier Handlungen, die höchste Stufe
menschlicher Vollkommenheit erreichen.
Dies
hat für die Menschen zwei Bedeutungen. Erstens, dass die Propheten ihnen
ein Vorbild sind und zweitens, dass all ihre Handlungen innerhalb
der Religion bzw. der religiösen Bestimmungen stehen, die sie
verbreiten. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass die Propheten eine gewisse
Eigenschaft besitzen, die Eigenschaft, sich von allen Sünden fernzuhalten,
keine Fehler zu begehen und auch nicht aus Unwissenheit bzw. Vergesslichkeit zu
handeln. Wäre dies nicht so, dann gäbe es für die Menschen fortwährend Anlass,
über die religiösen Bestimmungen im Zweifel zu sein. Denn sie könnten immer
annehmen, dass die Propheten eine Sünden bzw. einen Fehler begehen oder aus
Unwissenheit handeln.
Die
Propheten sind also Vorbilder für die Menschen. Sie sind die reine
Verkörperung dessen, wie man sich verhalten soll, die höchste Stufe des
menschlichen Glücks zu erreichen. Man könnte sagen, sie sind das reine
Vorbild und in gewissem Sinn der Maßstab menschlichen Handelns, nachdem die
Menschen am Jüngsten Gericht gemessen und gerichtet werden.
Dieses
Vorbildhafte Handeln wird im Islam als Sunnah, zu Deutsch ungefähr Tradition,
bezeichnet und bildet zusammen mit den direkten Vorschriften Gottes die so
genannte Schari’ah (islamische Gesetzgebung).
Im
heiligen Koran heißt es diesbezüglich:
لَقَدْ
كانَ لَكُمْ
فِي رَسُولِ
اللَّهِ أُسْوَةٌ
حَسَنَةٌ
لِمَنْ كانَ
يَرْجُوا اللَّهَ
وَ الْيَوْمَ
الْآخِرَ وَ
ذَكَرَ اللَّهَ
كَثِيراً
Es ist euch im Gesandten Gottes ein gutes Beispiel, für
diejenigen, die auf Gott und den Jüngsten Tag hoffen und Gottes viel gedenken.[1]
Doch
bei den Propheten ist es wie gesagt so, dass sie die Eigenschaft haben, sich
von allen Sünden fernzuhalten. Das kann die Menschen dazu veranlassen, zu
glauben, dass es für normale Menschen nicht möglich ist, gleiches zu
vollbringen. Aus diesem Grund sehen wir, dass der heilige Koran auch andere
Personen als Vorbilder nennt, die keine Propheten waren.
Hierzu
heißt es im Koran:
وَ
ضَرَبَ
اللَّهُ
مَثَلاً
لِلَّذِينَ
آمَنُوا
امْرَأَتَ
فِرْعَوْنَ
إِذْ قالَتْ
رَبِّ ابْنِ
لِي عِنْدَكَ
بَيْتاً فِي
الْجَنَّةِ
وَ نَجِّنِي
مِنْ
فِرْعَوْنَ
وَ عَمَلِهِ
وَ نَجِّنِي
مِنَ
الْقَوْمِ
الظَّالِمِينَ
وَ
مَرْيَمَ
ابْنَتَ
عِمْرانَ
الَّتِي أَحْصَنَتْ
فَرْجَها
فَنَفَخْنا
فِيهِ مِنْ
رُوحِنا وَ صَدَّقَتْ
بِكَلِماتِ
رَبِّها وَ
كُتُبِهِ وَ
كانَتْ مِنَ
الْقانِتِينَ
Und Gott hat in der Frau des Pharao ein Gleichnis für die
Gläubigen geprägt. Als sie sagte: „Herr! Baue mir bei dir ein Haus im Paradies
und errette mich vor dem Pharao und seinem Tun und errette mich vor dem Volk
derer, die Unrecht tun“.
Und in Maria der Tochter Imrans, die
ihre Scham rein hielt, worauf wir ihr (in ihre Scham) von unserem Geist
einhauchten. Und sie bezeugte die Worte ihres Herrn sowie seine Schriften und
war eine von denen, die ergeben sind.“[2]
In
diesen Versen werden einige Punkte sehr deutlich aufgezeigt.
Das
bedeutet, dass es hier eine andere Stufe von Vorbildern gibt. Sie sind
den Menschen gegenüber nicht von vornherein ein Vorbild, sondern sie sind den
Menschen aus dem Grund ein Vorbild, weil sie die religiösen Bestimmungen, die
den Propheten geoffenbart wurde, praktizieren. Aus diesem Grund sind sie uns
vielleicht leichter zugänglich, als die Propheten bzw. jene Personen, welche
die Eigenschaft haben, sich vollkommen von den Sünden fernzuhalten.
Das
heißt im islamischen Sinn sind uns diese Art von Personen darin ein Vorbild,
die islamischen Bestimmungen und Gesetze zu praktizieren. Sie sind uns ein
Vorbild darin, uns so zu verhalten, wie es der heilige Prophet gemacht hat.
D.h. man könnte sagen, dass sie uns ein Vorbild zu unserem eigentlichen
Vorbild, dem heiligen Propheten, sind.
Aus
der Sicht des Korans werden uns verschiedene Vorbilder genannt. Ein Vorbild ist
wie erwähnt der Prophet Muhammad (s.a.a.s). In diesem
Zusammenhang heißt es:
لَقَدْ
كانَ لَكُمْ
فِي رَسُولِ
اللَّهِ أُسْوَةٌ
حَسَنَةٌ
لِمَنْ كانَ
يَرْجُوا اللَّهَ
وَ الْيَوْمَ
الْآخِرَ وَ
ذَكَرَ اللَّهَ
كَثِيراً
Es ist euch im Gesandten Gottes ein gutes Beispiel, für
diejenigen, die auf Gott und den Jüngsten Tag hoffen und Gottes viel gedenken.[4]
In
diesem Vers wird der heilige Prophet als Vorbild genannt. Gleichzeitig befindet
sich aber auch ein Hinweis auf das Ziel des Menschen in diesem Vers. Es heißt,
dass der Prophet den Menschen ein Vorbild ist wird aber auch das Ziel der
Menschheit
Aus verschiedenen Koranversen geht folgendes
hervor:
شَرَعَ
لَكُمْ مِنَ
الدِّينِ ما
وَصَّى بِهِ
نُوحاً وَ
الَّذِي
أَوْحَيْنا
إِلَيْكَ وَ
ما وَصَّيْنا
بِهِ
إِبْراهِيمَ
وَ مُوسى وَ
عِيسى أَنْ
أَقِيمُوا
الدِّينَ وَ
لا تَتَفَرَّقُوا
فِيهِ
Er hat euch als Religion das verordnet, was er Noah befohlen und
dir geoffenbart hat und das was wir Abraham, Moses und Jesus befohlen haben,
dass ihr nämlich die Religion erhält und euch darin nicht teilt.[5]
Aus
diesem Vers ist zu erkennen, dass auch die Propheten vor dem Propheten
Muhammad, die selbe Vorbildwirkung hatten wie er.
Aus
einem anderen Koranvers ist folgendes zu ersehen:
قَدْ
كانَتْ
لَكُمْ
أُسْوَةٌ
حَسَنَةٌ فِي إِبْراهِيمَ
وَ الَّذِينَ
مَعَهُ إِذْ
قالُوا
لِقَوْمِهِمْ
إِنَّا
بُرَآؤُا
مِنْكُمْ وَ
مِمَّا
تَعْبُدُونَ
مِنْ دُونِ
اللَّهِ
كَفَرْنا
بِكُمْ وَ
بَدا
بَيْنَنا وَ
بَيْنَكُمُ
الْعَداوَةُ
وَ
الْبَغْضاءُ
أَبَداً
حَتَّى تُؤْمِنُوا
بِاللَّهِ
وَحْدَهُ ...
لَقَدْ
كانَ لَكُمْ
فِيهِمْ
أُسْوَةٌ
حَسَنَةٌ
لِمَنْ كانَ
يَرْجُوا
اللَّهَ وَ
الْيَوْمَ
الْآخِرَ وَ
مَنْ
يَتَوَلَّ
فَإِنَّ اللَّهَ
هُوَ
الْغَنِيُّ
الْحَمِيدُ
Gewiss, in Abraham und denen, die mit ihm waren, habt ihr ein
gutes Beispiel. Als sie zu ihren Stammesangehörigen sagten: „wir distanzieren
uns von euch und von dem, was ihr statt Gott anbetet. Wir glauben nicht an
euch. Feindschaf und Hass ist zwischen uns offenbar geworden, für immer, bis
ihr an Gott allein glaubt.“...
Gewiss, in ihnen ist für euch ein gutes Beispiel, für diejenigen,
die auf Gott und den Jüngsten Tag hoffen. Wer sich jedoch abwendet, so ist Gott
reich (unabhängig) und des Lobes würdig.
Im
Laufe der Zeit hat es immer wieder großartige Persönlichkeiten gegeben, die
durch ihr individuelles Handeln als auch durch ihren gesellschaftlichen Einsatz
vorbildlich gewirkt haben. Aber auch heute gibt es viele Persönlichkeiten, die
als Vorbilder genannt werden können. Da ich als Geistlicher, der in Qom ansässig ist, eine stärkere Beziehung zu dieser Stadt
und den islamischen Persönlichkeiten dieser Stadt habe, möchte ich einige
dieser Persönlichkeiten nenne. Zu diesen Persönlichkeiten zählen z.B. Ayatollah
Bahdschat, Ayatollah Hassan Zadeh
Amuli, Ayatollah Dschawadi Amuli. Dabei ist zu erwähnen, dass diese Persönlichkeiten
sowohl im individuellen Handlungsbereich als auch im gesellschaftlichen Einsatz
als Vorbilder dienen, als Vorbilder, die wie wir erwähnt haben, die Anordnungen
des Propheten Muhammad (s.a.a.s.) praktizieren. Sie
sind uns deshalb ein Vorbild in die Richtung unseres eigentlichen und höchsten
Vorbildes, nämlich dem Propheten. Aus diesem Grund waren sie nicht nur im
individuellen Bereich vortreffliche Personen, sonder sie waren und sind auch
gesellschaftliche Reformer.
ضَرَبَ
اللَّهُ
مَثَلاً
لِلَّذِينَ
كَفَرُوا
امْرَأَتَ
نُوحٍ وَ
امْرَأَتَ
لُوطٍ كانَتا
تَحْتَ
عَبْدَيْنِ
مِنْ
عِبادِنا صالِحَيْنِ
فَخانَتاهُما
فَلَمْ
يُغْنِيا عَنْهُما
مِنَ اللَّهِ
شَيْئاً وَ
قِيلَ ادْخُلاَ
النَّارَ
مَعَ
الدَّاخِلِينَ
Gott hat in der Frau des Noahs und des Lots ein Gleichnis für die
Ungläubigen geprägt. Sie unterstanden beide zwei von
unseren rechtschaffenen Dienern. Doch sie waren ihnen gegenüber treulos (übten
Verrat an ihnen). Und so halfen ihnen (den beiden Gattinnen) die beiden (Noah
und Lot) vor Gott nichts. Es wurde ihnen gesagt: „Geht ein in das Feuer mit
denen, die in das Feuer eingehen“. [6]
وَ
قَضى رَبُّكَ
أَلاَّ
تَعْبُدُوا
إِلاَّ إِيَّاهُ
وَ
بِالْوالِدَيْنِ
إِحْساناً إِمَّا
يَبْلُغَنَّ
عِنْدَكَ
الْكِبَرَ أَحَدُهُما
أَوْ
كِلاهُما
فَلا تَقُلْ
لَهُما أُفٍّ
وَ لا
تَنْهَرْهُما
وَ قُلْ
لَهُما قَوْلاً
كَرِيماً
وَ
اخْفِضْ
لَهُما
جَناحَ
الذُّلِّ
مِنَ
الرَّحْمَةِ
وَ قُلْ رَبِّ
ارْحَمْهُما
كَما
رَبَّيانِي
صَغِيراً
Und dein Herr hat bestimmt, dass ihr niemanden dienen sollt außer
ihm und dass ihr zu den Eltern gut sein sollt. Entweder wird einer von ihnen
oder beide bei dir betagt, so sag zu ihnen nicht „pfui“ und schrei sie nicht an
und sprich mit ihnen auf ehrerbietige Art.
Und senke für sie den Flügel in Barmherzigkeit aus[7] und sprich: „Herr sei
barmherzig zu ihnen, so wie sie mich, als ich klein war, aufgezogen haben.“ [8]
قُلْ
تَعالَوْا
أَتْلُ ما
حَرَّمَ
رَبُّكُمْ
عَلَيْكُمْ
أَلاَّ
تُشْرِكُوا
بِهِ شَيْئاً
وَ
بِالْوالِدَيْنِ
إِحْساناً وَ
لا
تَقْتُلُوا
أَوْلادَكُمْ
مِنْ إِمْلاقٍ
نَحْنُ
نَرْزُقُكُمْ
وَ إِيَّاهُمْ
وَ لا
تَقْرَبُوا
الْفَواحِشَ
ما ظَهَرَ
مِنْها وَ ما
بَطَنَ وَ لا
تَقْتُلُوا
النَّفْسَ الَّتِي
حَرَّمَ
اللَّهُ
إِلاَّ
بِالْحَقِّ
ذلِكُمْ
وَصَّاكُمْ
بِهِ
لَعَلَّكُمْ
تَعْقِلُونَ
Sprich: „kommt her, damit ich euch verlese, was euer Herr euch verboten
hat, (nämlich) dass ihr ihm nichts beistellen und zu den Eltern gut sein sollt.
Und tötet eure Kinder nicht aus (Angst vor) Verarmung, wir bescheren ihnen und
euch (den Lebensunterhalt). Und nähert euch nicht den schändlichen Handlungen,
was davon sichtbar und was verborgen ist, tötet niemanden, dessen Tötung Gott
verboten hat, außer wenn ihr dazu berechtigt seid. Dies hat Gott euch
verordnet, vielleicht seid ihr verständig (vernünftig).[9]
وَ
الْمُؤْمِنُونَ
وَ
الْمُؤْمِناتُ
بَعْضُهُمْ
أَوْلِياءُ
بَعْضٍ
يَأْمُرُونَ
بِالْمَعْرُوفِ
وَ
يَنْهَوْنَ
عَنِ الْمُنْكَرِ
وَ
يُقِيمُونَ
الصَّلاةَ وَ
يُؤْتُونَ
الزَّكاةَ وَ
يُطِيعُونَ
اللَّهَ وَ
رَسُولَهُ
أُولئِكَ
سَيَرْحَمُهُمُ
اللَّهُ
إِنَّ
اللَّهَ
عَزِيزٌ حَكِيمٌ
Und die gläubigen Männer und Frauen sind untereinander Freunde.
Sie gebieten das Gute und verwehren das Schlechte, sie verrichten das Gebet,
entrichten die religiösen Abgaben und gehorchen Gott und dem Propheten. Zu
ihnen wird Gott barmherzig sein. Gott ist mächtig und weise. [10]
و الحمد
لله رب
العالمين
[1] Surah Al-Ahzab, Vers 21
[2] Surah At-Tahrim, Verse 10-12
[3] يا
نِساءَ
النَّبِيِّ
مَنْ يَأْتِ
مِنْكُنَّ
بِفاحِشَةٍ
مُبَيِّنَةٍ
يُضاعَفْ
لَهَا
الْعَذابُ
ضِعْفَيْنِ وَ
كانَ ذلِكَ
عَلَى
اللَّهِ
يَسِيراً
وَ
مَنْ
يَقْنُتْ
مِنْكُنَّ
لِلَّهِ وَ
رَسُولِهِ وَ
تَعْمَلْ
صالِحاً
نُؤْتِها
أَجْرَها
مَرَّتَيْنِ
وَ
أَعْتَدْنا
لَها رِزْقاً
كَرِيماً
Oh ihr Frauen
des Propheten! Wenn eine von Euch offensichtlich etwas abscheuliches
begeht, wird ihr die Strafe in doppeltem Ausmaß erhöht. Dies ist Gott ein
leichtes. Wer aber von Euch Gott und dem Propheten gegenüber ergeben ist und
rechtschaffen handelt, der geben wir doppelten Lohn und wir halten für sie
vortreffliche Gaben (einen vortrefflichen Unterhalt) bereit.
Surah Al-Ahzab, Verse 30 u. 31
[4] Surah Al-Ahzab, Vers 21
[5] Surah Asch-Schura, Vers 13
[6] Surah At-Tahrim, Vers 10
[7] Das bedeutet, dass man zu den Eltern barmherzig sein soll. Der Ausdruck mit dem Flügel ist in Anlehnung an die Fürsorge der Vögel, welche ihre Flügel in Barmherzigkeit über ihre Küken ausbreiten.
[8] Surah Al-Isra’, Vers 23 u. 24
[9] Surah Al-An’am, Vers 151
[10] Surah At-Taubah, Vers 71