Gespräch des Pfarrers mit einem Muslim
Schwarz Kursiv: Zitate
aus dem Vortrag des Pfarrers über das Christentum
Grüne Schrift: Muslim auf den
Vortrag über das Christentum des Pfarrers
Schwarze Schrift: 1. Antwort des
Pfarrers
Blaue Schrift: 2.
Antwort des Muslims
Sehr geehrter Herr H.
ich danke Ihnen für Ihre Anmerkungen zu meinem letzten Vortrag und füge meine
Antworten der Einfachheit gleich zwischen Ihre Zeilen:
Sehr geehrter Herr Pfarrer L.
Zu große Traurigkeit lese ich
zwischen Ihren Zeilen, der Gottvergessenheit in diesen Zeiten wegen.
Warum zu gross?
Sollte es uns nicht traurig stimmen, wenn so viele Geschöpfe ihren Schöpfer
vergessen und sich dabei ins Verderben stürzen?
Zu groß
deswegen, da diesen gegenüber eher Mitleid angezeigt ist, denn Traurigkeit ob
einer Sachlage, die vom Herrn des Schicksals bestimmt wurde. Und zu
große Traurigkeit auch deswegen, da Traurigkeit meist mutlos macht und nicht
zum "Kampf" animiert. Zum Kampf gegen Trostlosigkeit, Ignoranz und
Aussichtslosigkeit ...
Doch dieser EINE Gott ist ein
persönlicher Gott, der dem Menschen näher ist als dessen Halsschlagader. Und
wer Ihm entgegengeht, dem kommt ER entgegengeeilt.
“... und mir wird nichts mangeln...“
Darin haben Sie allerdings
recht: Diese Hoffnung teile ich; mehr noch, aufgrund von Johannes 16,5-11 darf
ich überzeugt sein, dass Gott sich auch um die Menschen kümmert, die zur Zeit nichts von ihm wissen wollen.
Klar, er WIRD ihnen
schon zeigen wo's lang geht ... ob ihnen das allerdings gefallen wird, diese
Aussicht, ist 'ne andere Frage ...
Zu korrigieren wäre vielleicht: Zusätzliche
Glaubensquellen sind daher als überflüssig und
gefährlich zu verwerfen.
In meiner überarbeiteten
Fassung ist das schon korrigiert.
Meine Anmerkungen:
… Er ist kein Fluidum, sondern eine Person mit
einem Namen…
Wir würden eher sagen: eine Individualität mit
Persönlichkeit und Namen und Eigenschaften, welche die absoluten und
vollkommenen Urbilder der im menschlichen Wesen reflektierten Eigenschaften
sind. (So ist auch "nach Seinem Abbild" leichter zu verstehen).
Danke für den Hinweis, doch Ihr
Vorschlag ist mir zu kompliziert.
Ich habe neu so formuliert: "Er ist eine Persönlichkeit mit einem Namen,
usw." und die beim Abschnitt über den Menschen den Satz eingefügt:
"Das heisst, er trägt dieselben Eigenschaften
einer Person wie Gott, doch nicht in vollkommenem Mass.
"
Ich dachte meine
Formulierung wäre eindeutig ... Oje.
Das vollkommene
(absolute) Individuum ist Gott. Die vollkommenen Eigenschaften gehören Gott.
Die Eigenschaften des Menschen, die Merkmale seiner Individualität sind die
Spiegelbilder der Eigenschaften Gottes, welche in des Menschen Seele (die mit
einem Spiegel verglichen wird) reflektiert werden.
War das
verständlich?
Mit ihrer Formulierung bin ich fast ganz
einverstanden. Mich persönlich stört das Wort: "dieselben". Denn nach islamischen Verständnis heißt es:
"und nichts ist IHM gleich."
aber er ist ein dreieiniger Gott mit den drei Personen Vater, Sohn
(Jesus) und Heiliger Geist (Mt 28,19; 2Kor 13,13;
1Kor 12,4-6).
Aufgrund solcher Formulierungen bleiben Muslime der
"Zusammensetzung" mit Christen fern, denn sie sehen darin einen mehr
oder weniger offenen oder verborgenen sich einschleichenden Mehrgottglauben
oder beharrliche Verwirrtheit.
Soll ich mich nun beleidigt
fühlen, dass Sie hier nur die Hälfte meines Satzes zitieren? Der Anfang lautet
nämlich: "Gott ist nur einer (Dtn 6,4)"
und ist ebenso mit einer Bibelstelle belegt wie der zweite Teil.
Nein, Sie sollen sich
nicht beleidigt fühlen, denn ich habe den ersten Teil nicht aus Böswilligkeit
ausgelassen, sondern deswegen, weil bezüglich dieses Punktes ja ohnehin
Einigung zwischen uns besteht.
Soll ich mich jetzt beleidigt fühlen, da
Sie mir böse Unterlassungsabsichten unterstellen?? (Das sollte ein Scherz
gewesen sein - damit es nicht noch zu weiteren Missverständnissen kommt.)
Warum sagen Sie nicht lieber frei
nach Irenäus von Lyon, dass Gott EINE Person
ist, die sich dem Menschen in zweifacher Weise zuwendet. In der Person
Jesu als das begreifbare, Fleisch gewordene persönliche Wort von Gott und im
geheiligten Geist Gottes, der im "Hintergrund" Seinen Willen in der
und in die Schöpfung webt. So sei der EINE Gott ("Shma
Israel") ein DREINIGER.
Aus zwei Gründen:
1. Weil sich sowohl für Gott den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist je
einzeln belegen lässt, dass sie alle notwendigen Eigenschaften einer Person
haben.
2. Weil ich mich gegen den Modalismus abgrenzen will,
nämlich die Lehre, dass Jesus bzw. der Heilige Geist nur Erscheinungsformen
Gottes seien.
Also -
1. ich würde sowieso nicht "PERSON", sondern "Persönlichkeit"
sagen.
2. ich würde auch nicht sagen, dass Jesus - Friede und Gebet über ihm - oder
der Heilige Geist, Erscheinungsformen Gottes sind.
3. sowieso würde ich nicht sagen, die beiden SEIEN Gott.
4. vielmehr, dass beide Schöpfungen Gottes, ev. Emanationen (was
aber schon wieder heikel wird), ev. Manifestationen (Seines Willens,
Seiner Schöpferkraft) sind.
Diese Formulierung erscheint mir weit
weniger "einfältig" und auch weit weniger "zweifelhaft",
sondern scheint mir eher eine Synthese, also einen "dritten" Weg
zwischen unbeugsam formuliertem Monotheismus und verwirrtem Vielgötterglauben
darzustellen. Muslime könnten sich mit dieser Darstellung durchaus
"anfreunden" denke ich mal ein wenig kühn in die Zukunft.
Ich verstehe, dass Sie wie viele andere Mühe haben, die Dreieinigkeit zu
verstehen. Die Frage ist allerdings, ob wir das müssen. Schliesslich
weigern Sie Sich ja auch mit guten Gründen dagegen, Allah mit Definitionen und
Beschreibungen in den Griff bekommen zu wollen.
Deshalb ziehe ich es vor, die biblischen Aussagen über die Dreieinigkeit
nebeneinander stehen zu lassen, wie sie sind, ohne sie bis ins letzte verstehen
zu wollen. Folgende Aussagen lassen sich belegen - im Neuen Testament ohne
Schwierigkeiten, im Alten mit etwas Mühe übrigens auch: KEINER kann Dreieinigkeit verstehen - sie ist, soweit ich mich
erinnern kann, auch nach christlichem Lehrverständnis sowieso ein Mysterium.
Nach islamischer Auffassung ein überflüssiges – denn: "HÖRE O Israel -
Dein Gott ist ein EINZIGER". So war die Lehre JESU (as). Das ist für
die Muslime ausreichend. Sie wagen es auch nicht, über die Autorität Jesu
hinauszugehen, der sich eindeutig in der Hierarchie "unter" Gott
gestellt hat. Somit hätten wir dann einen Obersten, einen Unteren und noch eine
Gottesperson (Hl. Geist).
Aber auch das Haus Israel (und seine Nachkommen) hat zwar „gehört“,
dennoch nicht begriffen, daher musste das WORT ins Fleisch kommen, damit es so
richtig (körperlich) begriffen werden konnte. Leider haben die meisten
dieses WORT aber angegriffen (nicht nur im Sinne des "antatschens,
betastens", sondern im Sinne von "befehden,
bekämpfen")
Ich weigere mich ALLAH in den GRIFF zu kriegen (da kann ich mich nur
vergreifen), denn ER ist der Starke, der mit echtem ZUGRIFF. Ich bin der, auf
den ER zugreift
Der Vater ist Gott.
Jesus ist Gott.
Der Heilige Geist ist Gott.
Der Vater ist nicht Jesus.
Jesus ist nicht der Heilige Geist.
Der Heilige Geist ist nicht der Vater.
Zeichnen Sie ein Dreieck, schreiben Sie "Gott" in die Mitte und
"Vater", "Jesus", "Heiliger Geist" in die Ecken.
Schreiben sie zwischen "Gott" und den Wörtern in den Ecken jeweils
"ist", und zwischen den Wörtern in den Ecken jeweils "ist
nicht." Dann sehen Sie das Problem - und Sie werden gar nicht soweit weg
sein von dem Bild mit der Sonne, das Sie mir in einem früheren Mail beschrieben
haben.
Für die Muslime gilt zwar: "Dass in
Jesu - Gott "geschaut" wird, was aber nicht bedeutet, dass Jesu Gott ist!
Das ist der ganze Unterschied. Es bedeutet, dass in Jesu (auch in Muhammad –
Friede und Segen mit ihnen BEIDEN) nicht und keinesfalls das Wesen, so doch für
den Menschen in beste Form gebracht – das WIRKEN Gottes und somit IM
ÜBERTRAGENEN Sinn, Seine Hand – ER“
geschaut wird.
Gott selbst wird in Jesus
Mensch (Joh 1),
Das sagt Johannes,
aber nicht Jesus!! Und die Sprache des Johannes ist nicht ganz einfach,
sondern sehr mystisch und schon gar nicht in jedem Falle wörtlich zu verstehen.
Ich sage dem
Johannes, dass er besser hätte sagen sollen: dass Gott in Jesu
"erfahrbar", ev. noch "sichtbar" oder wie gesagt in
übertragenem Sinne "begreifbar" wird.
Aber der arme Johannes
mit all seiner Seherkraft, hatte doch nicht geahnt, dass er so wörtlich
verstanden wird.
Dies ist das Unüberbrückbare, warum die Muslime den
Weg des Herrn verlassen. Eli - Eli lama sabachtani!
Der Herr hat sich selbst verlassen ...??
Eigentlich hätte ich sagen sollen: ... den Weg der
christlichen Herren verlassen.
Selbst wenn man argumentieren möchte,
dass man das (menschliche) Selbst verlassen, zurücklassen muss, um EINS mit IHM
zu (ent)werden ... in der Sprache der Sufis gesagt.
Hier liegt in der Tat die grösste
Schwierigkeit.
Er ist auch nicht ferne, wie der Allah des Islam
Hatte ich Sie nicht gelehrt, dass Allah dem
Menschen "näher ist als die Halsschlagader". Dies ist was Muslime
glauben. Warum beharren Sie auf willkürlicher, ... Darstellung??
Und wahrlich, Wir erschufen den Menschen, und
Wir wissen, was er in seinem Innern hegt; und Wir sind ihm näher als (seine)
Halsschlagader. [50:16]
Natürlich haben Sie mich das
gelehrt, und selbstverständlich ändere ich das auch an dieser Stelle, nur war
ich in meinem Skript noch nicht soweit, als ich es Ihnen schickte. Was halten
Sie von folgender Formulierung:
"Der Gott der Bibel ist nicht Teil eines unbestimmten, absoluten Es wie
die Götter im Hinduismus. Er hat sich auch nicht verborgen, wie Allah im Islam
oder der Gott der Aufklärer. Er hat sich nicht nur durch sein Wort, sondern
auch in seinem Sohn Jesus Christus offenbart; er ist nahe und in höchstem Masse
aktiv. "
Nicht schlecht ...
was ist mit: "wohingegen im Islam Allah nicht nur ein OFFENKUNDIGER
Gott, sondern auch der VERBORGENE IST."
Es ist diese
Einseitigkeit, die so mühselig zu durchbrechen ist.
Allah ist im Qur'an,
hat sich also SELBST in zweifacher Hinweis offenbart, definiert. Einerseits als
der OFFENKUNDIGE (ev. in Seiner Wirkkraft) und als der VERBORGENE (ev. in
Seinem Wesen)
Einverstanden sind die Muslime im Grunde
auch mit: Er hat sich nicht nur durch sein Wort,
sondern auch in seinem Sohn Jesus Christus offenbart; er ist nahe und in
höchstem Masse aktiv. "
Anders als in den anderen Religionen steht der Mensch nach der Bibel über
allen anderen Geschöpfen.
Beträgt sich der westliche
("christliche")Mensch deshalb so masslos
und überheblich?
Nein. Dazu möchte ich zweierlei anmerken:
1. Es ärgert mich jedes Mal, wenn aus Gen 1,26-28 abgeleitet wird, der Mensch
hätte das Recht, die Erde schamlos auszubeuten und die andern Geschöpfe zu
unterdrücken. (Frau Dr. Özelsel scheint das übrigens
auch so zu verstehen, vgl. Abschnitt II ihres Artikels über die Frauen im
Islam.) Das ist eine völlig einseitige und dem gesamtbiblischen Zusammenhang
nicht entsprechende Auslegung. Ich verstehe diese Stelle so, dass Gott seine
Schöpfung ordnet: Zuoberst steht er, darunter der Mensch, darunter die Tiere
und der Rest der Schöpfung. Dabei ist der Mensch in gewissem Sinn Gottes
Statthalter auf Erden; die Erde ist ihm zur Nutzung anvertraut, er soll sie
bebauen, kultivieren, pflegen, und er ist Gott gegenüber verantwortlich, was er
tut. Dabei ist noch wichtig anzumerken, dass Gott den Menschen diesen Kulturauftrag
vor dem Sündenfall gab. Arbeit ist also keine Strafe Gottes. Andererseits bekam
der Mensch die Erlaubnis, Tiere zu töten und Fleisch zu essen erst nach der
Sintflut.
2. Die Überheblichkeit des westlichen Menschen heute führe ich vor allem darauf
zurück, dass er in seinem Denken und Handeln gottlos geworden ist. Die meisten
westlichen Leute haben den Eindruck, der Mensch sei die letzte Instanz auf
Erden und könne machen, was er wolle.
Wie sieht dies im Islam aus?
Das müssen Sie besser wissen
als ich.
Ich müsste,
sollte...
Ja. Nun, dazu
folgendes. Selbst die meisten und gelehrten Muslime sind der Meinung, der
Mensch wäre so etwas wie die „Krone der Schöpfung“, die „beste Schöpfung“.
Diesen Irrtum haben sie meiner Meinung nach von anderen, den Christen übernommen.
Daher ihre heutige
Überheblichkeit - statt selbstsicherer Demut vor Gott!
Ich gebe Ihnen hier
den Link zu meiner "islamischen Anthropologie". www.fro.at/sendungen/islam/menschtechnik.htm
Die Schöpfung der
Himmel wird als größer, vorzüglicher als die Schöpfung des Menschen von
Gott bezeichnet.
Der Mensch ist
schwach und aus einem „verächtlichen“ Tropfen erschaffen.
Er ist noch dazu
ziemlich eingebildet usw. usw. (siehe Zusammenstellung)
Was er allerdings
ist: Er ist das BEVORZUGTE Geschöpf Gottes, Sein Stellvertreter, Sein
Sachwalter, Sein Stadthalter auf Erden - "KHALIFA". (Darum
ja die Eifersucht Satans)
Özelsel versteht dies genau so, nur erkennt
sie ebenfalls richtig, dass die "christliche" Welt (also jener Teil
der Menschen, die sich Christen nennen, oder nennen lassen, dies als
Legitimation nehmen - (ung. so wie gew. Bomben-Terroristen, die sich Muslime
nennen lassen) oder sich trotz dieser Bibel Stelle sich einen
Schiessdreck um deren korrekte Bedeutung bemühen (sie sind die echten (Um)Welt
Terroristen zu nennen).
Der Mensch kann sich also nicht
selber erlösen, und er muss es auch nicht tun. Grundlage für die Erlösung ist
der Tod Jesu Christi am Kreuz und seine Auferstehung.
Aus der Sicht der Muslime ... Grundlage für die
Erlösung ist einfach das menschliche Bekenntnis zu diesem EINEN Gott.
Das ist interessant. Ich bin
bisher immer davon ausgegangen, dass die Erlösung im Islam davon abhängt, ob
jemand im Gericht mehr gute oder mehr schlechte Taten auf die Waage bringt.
Habe ich hier etwas falsch verstanden?
Klar haben Sie ;-)
Aber trösten Sie
sich, auch viele dieser "SuperMuslime" kapieren das nicht. Es gefällt ihnen, sich selbstherrlich als
die Strafverteiler (an Gottes Stelle) - zu geben. Sie sind ... erbärmlich.
Gott der Allerbarmer
sagt doch im Qur'an, dass Er ALLE Sünden vergeben wird, außer jene, IHM die
absolute Autorität nicht einzuräumen. Das ist ja klar. Wie soll dir jemand
Straferlass geben, wenn du seinen Spruch nicht anerkennst??!!
Das mit der Waage,
der Brücke stimmt schon alles. Und es wird auch jede Seele, die eine mehr, die
andere eben weniger vom Höllenfeuer gemäß ihrer Taten zu schmecken kriegen -
doch ist auch nur ein Fünkchen wahrhaftiger Glaube in ihr (und wie sollte dies
in eines Muslims Herz nicht sein?) wird nach einer Zeit, vielleicht auch halben
Ewigkeit, die Reinigung vollzogen sein und die Barmherzigkeit Gottes, diesen
Sünder ins himmlische Reich, das Paradies verbringen.
DAS SIND WIRKLICHE
HEILSAUSSICHTEN. Gepriesen sei der Herr!
Die Bibel sagt, dass Gott das Heil denen schenkt, die an Jesus Christus
glauben.
Was heisst das? Es heisst
glauben, dass Jesus der Christus ist (1Joh 5,1), also der von Gott gesalbte Prophet,
Priester und König – und es heisst, nach diesem
Glauben handeln (Mt 7,24-27).
Das gefällt mir - demnach haben die Muslime
eindeutig Heilsanspruch, denn sie glauben, dass Christus - Gottes Segen mit ihm
- der von Gott gesalbte Prophet, Priester und König IST.
Wenn das nur so einfach wäre!
Haben Sie meine weiteren Ausführungen nach dem zitierten Satz auch gelesen?
Nach diesem Glauben handeln beinhaltet nach den prophetischen Aussagen Jesu zum
Beispiel auch, zu beten "Unser Vater im Himmel…" (Mt
6,9-13), zu glauben, dass er der einzige Weg zum Vater ist und es ohne ihn kein
ewiges Leben gibt (Joh 14,6), und anzuerkennen, das
Jesus der Sohn Gottes ist (Joh 20,31). Ich stelle mir
nicht vor, dass das ein Muslim ohne weiteres tun würde.
Vorerst hatte ich nur
Stellung zu dem einen Satz bezogen. Und diesem stimmte ich vorbehaltlos zu.
Wie gesagt -
tauschen Sie das "VATER unser " mit "unser HERR"
- das "SOHN Gottes" mit "WORT Gottes" und wir
Muslime „sind dabei“. (also beten, dass das Wort Gottes (pluralistisch
gedacht), bzw. dessen Befolgung der einzige Weg zu Gott ist). Und wenn man
„Kinder“ Gottes (also Söhne & Töchter nach biblischer Definition AT
versteht und diese Bedeutung auf die Menschenkinder ganz allgemein ausdehnt und
nicht nur exklusiv auf Jesus, den Sohn der Maria bezieht).
Sie sehen, wir sind soweit voneinander
nicht entfern, bis auf ... wie gehabt.
Gute Werke sind also im
Christentum nicht die Voraussetzung für die Erlösung, sondern vielmehr eine
Folge davon bzw. ein Dank dafür.
Sehr schön, ganz im Sinne der Muslime formuliert
... isA.
Siehe oben - wie ist das mit
der Waage?
Siehe oben. Die
Waage wiegt - doch am Ende, wiegt der Glaube alle Sünden auf - und dafür NICHT
dankbar zu sein, wäre ja der Gipfel der Ignoranz.
Dabei entscheidet das, was ein Mensch in diesem Leben tut oder unterlässt, definitiv über sein Heil.
AUFPASSEN!?
Ist es jetzt der Glaube an JC, die Gnade Gottes oder der Menschen Werke,
die über der Menschen Heil nach christlicher Lehre DEFINITV entscheidet!!??
Das ist wirklich heikel zum
Formulieren. Es geht wieder einmal darum, wie das, was Gott tut und das was die
Menschen tun, zusammengehen. Einer meiner Professoren sagte über dieses Problem
einmal sinngemäss: "Je genauer man es definiert,
desto falscher kommt es heraus…" Was ich in der Bibel finde ist dies:
Erfasst - es geht ja
aber um die Definition(en), und nicht das unsagbare Mysterium der spirituellen,
unsagbaren Kommunion - die Formulierungen und die Christen-Menschen gehen
viel zu sorglos mit den Worten um. Verzeihung, nicht bös gemeint. Sondern
"verzweifelt".
1. Der Mensch kann sich selber nicht erlösen, weil er weder fähig ist, ohne
Sünde zu leben, noch in der Lage, die Strafe für seine Sünden zu bezahlen.
(Römer 1-3)
Ziemlich
einverstanden
2. Jesus Christus hat durch das Opfer seines Lebens für die Sünden aller
Menschen bezahlt.
Nicht einverstanden
- keiner kann nach islamischem Verständnis die Sünden der anderen übernehmen.
Deshalb ist Gott bereit, allen
Menschen ihre Sünden zu vergeben. (Joh 1,29; Römer 3
u. a.)
Einverstanden ohne
"Deshalb".
3. Gott wirkt durch seinen Heiligen Geist weltweit darauf hin, dass Menschen
ihre Sünden einsehen und Gottes Heilsangebot in Jesus Christus sowie ihre
Verlorenheit ohne dasselbe kennenlernen. (Joh 16)
Einverstanden. Wobei
für die Muslime das "update" des Heilsangebotes an die Menschen über
Muhammad (as) herausgegeben wurde.
4. Gott knüpft die Vergebung an die Bedingung, dass ein Mensch seine Sünden
zugibt und - mit Gottes Hilfe - ein neues Leben beginnt. (Mt
5; Joh 3; 1Joh 1 u. a.)
Einverstanden. Für
diese Welt, in ihr ist die TÄTIGE Reue erforderlich, um die Sünde schon im
Diesseits zu löschen.
5. Wenn ein Mensch das tut, schickt Gott seinen Heiligen Geist zu ihm und nimmt
in ihm Wohnung. Der Heilige Geist stellt sicher, dass dieser Mensch gerettet
wird und hilft diesem Menschen, sein Leben mehr und mehr nach Gottes Willen und Weisungen zu gestalten.
Ja, das ist schon
gut so.
Was ist nun hier entscheidend? Es ist offensichtlich, dass Gott hier fast alles
tut und der Mensch fast nichts. Zudem könnte der Mensch seinen Teil nicht tun,
wenn Gott nicht alles andere tun würde. In diesem Sinn hängt alles von Gottes
Tun ab - bis auf die Entscheidung des Menschen, auf Gottes Heilsangebot
einzugehen oder eben nicht.
Völlig einverstanden.
Allerdings, wenn Muslime dies sagten, dann sagen SIE, mein Lieber – es hängt
von Seiner WILLKÜR ab. (Verstehen
Sie jetzt, was ich mit „Seitenhieb“ meinte?)
Wenn er das im Glauben tut, ist ihm das Heil anders als im Islam
sicher;
Wieder so ein (unqualifizierter) Seitenhieb?!? Hab
oben doch schon zugestimmt, bevor ich dies lesen musste?!
Es geht mir überhaupt nicht
darum, irgendjemanden zu hauen. Ausgehend davon, dass die Waage entscheidet und
dass kein Muslim weiss, wie diese Waage ausschlagen
wird,
Der wirkliche Muslim
weiß sehr wohl, dass die Waage zu seinem Ungunsten ausschlagen wird, er dafür
die Konsequenzen zu tragen hat, das Feuer schmecken wird und dann aufgrund der
Barmherzigkeit Gottes und des Fünkchen Glaubens in seinem Innersten, doch noch
das Heil erfahren WIRD!
bin ich davon ausgegangen, dass
ein Muslim nie sicher sein kann, ob er das Heil wirklich erlangt.
DAS ist eben nicht
richtig. Hoffe dies diesmal ausreichend klar gestellt zu haben. Wer den REINEN
MONOTHEISMUS:
HÖRE - BEGREIFE –
SPRICH - GOTT IST EINER - was andr'es denke nich') pflegt, der IST gerettet. Für
ihn ist die Hölle nicht ewige Wohnstatt, sondern nur eine halbe Ewigkeit lang -
was mir eh lang genug ist und reicht, oder? Das ist für Muslime SICHER, nicht
nur Hoffnung.
Allerdings hat
Muhammad selbst davon abgesehen, diese Wahrheit allzu breit in der
Öffentlichkeit zu vertreten. Er begründete es mit der BEGRÜNDETEN Sorge, dass
die meisten Muslime (Menschen), wenn sie von dieser allumfassenden Heilsbotschaft
Kenntnis hätten, sich vollständig auf die Barmherzigkeit Gottes verlassen
würden und keinen Wert mehr auf menschenwürdiges, resp. gottgefälliges Betragen
legen würden (Siehe den Zustand der modernen Welt, aufgrund des
„Kruzifix-Freibriefs“ - trotz aller Gräueltaten, die nicht mal bereut werden,
gegen Indianer, Palästinenser und andere heidnische Untermenschen - in den
Himmel. Das Ergebnis christlicher Vorherrschaft in den letzten Jahrhunderten,
oder wessen? Wir stehen kurz vor der globalen Apokalypse – dem „KRIEG GOTTES“.)
Für die Christen ist
JESUS als Gottesperson die Heilsgarantie. Für die Muslime ist es das WORT
Gottes (als Spruch, Versprechen, nicht als Gottesperson, auch wenn die Person
Jesus als „Wort von Gott“ erkannt wird). Verstehen Sie? den Unterschied?
Muslime sind ja
keine Araber oder sonst irgendein exotisches Volk, sondern eben jene unter den
Menschen, die sich GOTT hingeben. (Christen sagen halt, sie
ergeben sich Jesus. Das sagen wir Muslime keinesfalls - eine Sache der
Formulierung, der Definition eben - wir können sagen: Das Heil ist jenen, die
dem authentischen Weg Jesu oder dem authentischen Weg Muhammads -
Gott liebt sie beide - FOLGEN.)
Die Christen sagen:
Jesus sei Gott (aber nicht der Vater ...) Jesu IST der WEG und daher ... Für
Muslime ist diese Definitionsunschärfe, dieses "eins ins andere
übergehen" nicht erträglich.
Wir arbeiten lieber
mit Klarheit, Abgrenzung und Paradoxa, wenn es „um GOTT geht“.
Wahrlich, Allah wird
es nicht vergeben, dass Ihm Götter zur Seite gestellt werden; doch Er vergibt
das, was geringer ist als dies, wem Er will. Und wer Allah Götter zur Seite
stellt, der hat wahrhaftig eine gewaltige Sünde begangen. [4:48]
Sprich (Muhammad):
"O meine Diener, die ihr euch gegen eure eigenen Seelen vergangen
habt, verzweifelt nicht an Allahs Barmherzigkeit; denn Allah vergibt alle
Sünden; Er ist der Allverzeihende, der Barmherzige. [39:53]
Und Er ist es, Der
Reue von Seinen Dienern annimmt und Sünden vergibt und weiß, was ihr tut.
[42:25]
Selbstverständlich gehe ich
davon aus, dass er es hofft. Johannes aber schreibt in 1Joh 5,13, dass echte
Christen nicht nur hoffen, sondern wissen können, dass sie das ewige Leben
haben. Sie wären - nach doch etlichen Hundert Seiten Literatur zum Thema Islam
und einigen Stunden Vorlesungen - der Erste, der mir zeigen würde, dass das im
Islam auch so ist. Aber nach den bisherigen Gesprächen würde mich das nicht
mehr wundern… gut, dass Sie das Thema ansprechen.
Aha - das können Sie
getrost annehmen, dass ich in diesem Fall halt dann der Erste bin, was wiederum
nicht das erste Mal wäre. Was ich Ihnen hier sage, sage ich doch nicht aus
eigenem Gutdünken. Laden Sie irgendeinen halbwegs gebildeten
Muslim ein und mich dazu. Sie werden sehen, dass er mir in allen, diesen wesentlichen
Punkten zustimmt, recht geben muss, denn die Belege aus Qur'an, aus der Sunna, aus theologischen Abhandlungen werden ja
mitgeliefert.
Sie sollten doch
den ISLAM - ISLAM sein lassen, nicht ihn entstellen und diese
verzerrte Fratze als Abschreckung ihren "Kindern" vorführen (so
werden sie ihre "Schafe" letztlich verlieren!).
Solche Meldungen sind der Grund, warum die Muslime generell den Dialog mit
Christen eher ablehnen, denn sie können ihren Glauben noch so beredt (mein
Beispiel – wir verhandeln jetzt schon an die 10 Stunden) darstellen und sie
werden doch nicht ernst genommen.
Können Sie das verstehen?
Vielen tut es wirklich und einfach leid ... um die verlor'ne
Zeit.
Außerdem gehört nach Ihrer Meinung ein BEISTRICH nach Heil - ohne
Beistrich würden Sie ja zugeben, dass den Muslimen ebenfalls Heil zuteil wird,
allerdings anders!!
Habe zwei Gedankenstriche
gesetzt. Falls sich die Aussage als falsch erweist, werde ich sie streichen.
Sie sollten mehr mit Muslimen REDEN,
als über sie und ihre Religion in, von Nichtmuslimen verfassten
Büchern zu lesen - die ja schon per definitionem diese Religion nicht
verstehen. (Verstünden sie sie - wüsste ich nur sehr schwache Gründe, warum sie
sie dann nicht annähmen! Denn wer das Denken, den Glauben der Muslime versteht,
KANN nicht anders, als die alleinige Souveränität des EINEN Gottes, der nicht
zeugt und nicht erschaffen ist, zu bezeugen und den Propheten Muhammad als
Seinen Propheten zu bestätigen. Deswegen SIND die Muslime SKALVEN Gottes -
weil sie, wie gesagt, nicht anders KÖNNEN, also MÜSSEN! Und anders gesagt,
gesehen, sind sie die freiesten Menschen in dieser Welt.)
Really take care
my dear! And be FAIR otherwise I have to fear.
Die andern Religionen sind für mich keine Alternativen. Ich glaube nicht,
dass der Mensch sich selber erlösen kann.
Wie gesagt, die Muslime - und auch die Juden -
glauben dies ja auch nicht. Mosaischen Glaubens wollen Sie nicht werden - aber
Muslim? ;-)
Von den Juden habe ich im
Vortrag nicht gesprochen; das wäre wohl noch heikler als über den Islam zu
reden.
Warum? Weil sich
die, wenn sie sich auf den Schlips getreten fühlen ... sich gleich Atomwaffen
zulegen?
Wegen der Geschichte mit der
Waage bin ich aber bis anhin stets davon ausgegangen, dass jeder fromme Muslim
versucht, sich selber zu erlösen.
Also das ist
wirklich vollkommen in die falsche Richtung gedacht. So denken und machen eine
Milliarde Muslime nicht. Einige mögen aber von dieser Idee ev. begeistert sein
und glauben, sie könnten sich vom großen Dschihad befreien
und von den Mühen des weltlichen Lebens erlösen und in den Himmel sprengen. Ich
keinesfalls und hunderte Millionen ebenfalls nicht - lassen sich aber von
Ignoranten vereinnahmen. Weder christlichen, muslimischen oder sonstigen.
Wahrscheinlich habe ich hier
das Erbarmen Allahs zu gering gewichtet.
Nicht
wahrscheinlich. SICHER. Das steht fest. Nur so als Nebeninformation. Jedes
Kapitel (bis auf das 9.) im Qur'an ist überschrieben mit: IM NAMEN ALLAHS
des ALLERBARMERS des ALLBARMHERZIGEN.
Ganz abgesehen von
jenen qur'anischen oder prophetischen Aussagen, die
konkreteren Bezug aufs Thema nehmen.
Aber manchmal sieht
man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Unerträglich für die Waldbewohner.
Ich hoffe, dass sich das durch
Ihren nächsten Bericht klärt.
Hoffe auch ... in sha Allah.
1. Wenn Sie Sich weiter ins Thema vertiefen wollen, finden Sie im Anhang
Angaben zu weiterführender Literatur und eine vergleichende Übersicht über die
verschiedenen Religionen.
Vielleicht ist es gut, wenn ich diese vergleichende
Übersicht NICHT mehr sehe, denn ich fürchte, sie stellt eher IHREN Islam dar,
als den, welchen die Muslime zu glauben und zu praktizieren haben. Trotz all
meiner Mühen, das Gröbste glatt zu schleifen.
Ich werde auch in der Übersicht die Spalte Islam gemäss dem anpassen, was ich vorne im Vortragskapitel
anpasse. Aber erst will ich das Vortragskapitel im Reinen haben.
Eine vielleicht
provokative Frage, auch wenn sie so nicht gemeint ist.
Warum bestehen vor allem Christen mit
solcher Vehemenz darauf, besonders den Islam in einer derart entstellten Weise
darzustellen, dass alle Welt Angst davor kriegen MUSS?
Bestehen "Christen" wirklich mit solcher Vehemenz darauf?
Ja schon - so ist unsere Empfindung und permanente
Erfahrung. Wir Muslime werden als Gemeinschaft und Individuen ständig wegen
unseres Glaubens in Gedanken, Wort und Tat angegriffen.
Dabei verstehen die Angreifer NULL und ihr Feind sind weder wir, noch unser
Glaube, sondern der UNGLAUBE und die satanischen Mächte um und in uns und
ihnen.
Warum bemühe ich mich dann
stundenlang, mein Skript in Ordnung zu bringen?
OK, OK ---
"Anwesende" ausgenommen.
Auch wenn es solche Christen
geben wird - den Kern des Problems sehe ich an einem anderen Ort: Die Menschen
hier im Westen, die ihren Schöpfer verleugnen, verlieren damit ihre Identität
und Würde als seine Geschöpfe.
Ja.
Doch viele Muslime
hätten nicht nur gerne ihre Würde und Identität vor ihrem Schöpfer erhalten,
sondern sie auch gerne in der menschlichen Gesellschaft erlebt. Ein vielleicht
sehr diesseitiger, so dennoch verständlicher Wunsch?!
In der Folge versuchen sie,
ihren Wert und ihre Identität in Abgrenzung zu anderen Menschen zu definieren.
Individuell geschieht das z. B. durch den Wettbewerb in der Arbeitswelt. Auf
der kollektiven Ebene geschieht das durch die Pflege von Feindbildern. Und da
kam nach dem Wegfall der "bösen Russen" mit ihrem Ostblock "der
Islam" gerade recht… (Die Juden waren übrigens auch schon dran.)
Ja so ist es -
gewesen.
Wir sind aber mehr
wie die Juden und setzen uns weniger subtil zur Wehr.
Das gibt gröberes Porzellanzerschlagen,
das ich gern vermieden hätte. Sie nicht? Wenn ja, dann reihen Sie sich ein und
kämpfen FÜR die richtige SACHE, nicht gegen die falschen GEGNER.
Nicht, dass die
Muslime bisweilen nicht Fürchterliches tun und in ihrem Einflussbereich fürchterliche Sachen passieren (die sind
aber - objektiv - ein "Klacks" gegen
das, was vergleichsweise in der modernen, westlichen und christlichen Welt
passiert). Hat man so sehr Angst davor, Einfluss, Macht, Ansehen und
Althergebrachtes zu verlieren und davor, die Augen der Wirklichkeit zu öffnen,
die Seele grundlegend zu reinigen und sich in stolzer Demut (ja, so etwas gibt
es) behutsam über das Antlitz dieser Erde zu bewegen?
2. Gerne bin ich auch bereit
für ein persönliches Gespräch.
Viel Erfolg, Erkenntnis und die Liebe des
Allmächtigen wünsche ich Ihnen dabei
Mit bestem Dank für Ihre sehr anregenden und herausfordernden Kommentare
und freundlichen Grüssen
David L.
Ebenfalls mit
freundlichen Grüßen, herzlichem Dank und steifen Fingern verbleibe ich
MMH