Rede des gf. Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich
Prof. Anas SCHAKFEH

Meine sehr geehrten Damen und Herren!

Es ehrt mich sehr, Sie alle hier in den Räumen unserer Religionspädagogischen Akademie erneut herzlich begrüßen zu dürfen und bedanke ich mich bei Ihnen allen für Ihr Kommen. Besonders aber bedanke ich mich bei den Herren Referenten für ihre freundliche Unterstützung unseres Eröffnungssymposiums durch ihre wertvolle Referate.

Und nun erlauben Sie mir bitte, hier einige Worte zum Thema des Symposiums hinzu zufügen.

Die Integration der muslimischen Gemeinde in der hiesigen Gesellschaft ist für uns in der Islamischen Glaubensgemeinschaft ein strategisches Ziel und kein taktisches Anliegen. Wir sind zur Überzeugung angelangt, dass unsere muslimische Gemeinde ein bleibender Bestandteil dieser Gesellschaft geworden ist und keineswegs - wie manche denken oder gar glauben, dass diese Gemeinde nur eine vorübergehende Erscheinung in diesem Land sei.

Aus dieser Überzeugung haben wir uns dazu entschlossen, alles zu unternehmen, um eine geordnete Integration unserer Gemeinde in der österreichischen Gesellschaft zu ermöglichen, ohne aber die eigene religiöse und kultur-religiöse Identität aufgeben zu müssen.

Die Gründung der Islamischen Religionspädagogischen Akademie in Wien war eine wichtige und auch gewichtige Maßnahme im Rahmen unseres integrativen Programms.

Denn die Zielgruppe unserer Bemühungen ist in erster Linie und naturgemäß die heranwachsende Generation der Schuljugend. Wir alle, die hier anwesend sind wissen ganz genau, wie wichtig und überaus bedeutend die Rolle der Schule als integrative Institution einer jeden aufgeklärten Gesellschaft ist. Zu einer erfolgreichen Schule gehört es, eine pädagogisch und didaktisch gut ausgebildete Lehrerschaft bereit zu stellen.
Und das ist schlechthin die vornehmste Aufgabe einer Pädagogischen Akademie. 
Unsere Religionspädagogische Akademie will hier, ich hoffe es zumindest, keine Ausnahme machen.

Nun will ich hier einige klärende Worte sagen, zu unserer Entscheidung bei der Gründung der Akademie, dass unsere Studentenschaft die pädagogischen Fächer nicht hier bei uns in den Räumen der Akademie besuchen, sondern diese Fachgegenstände an der Pädagogischen Akademie des Bundes im 10.Bezirk zu belegen haben.

Diese Entscheidung war wiederum eine von uns gut überlegte Grundsatzentscheidung. Denn es wäre uns nicht schwer gefallen, geeignete Fachprofessoren für den Unterricht dieser Fächer hier bei uns in der Akademie zu engagieren.

Nein, aber wir wollten unsere Studentenschaft aus der Isolation heraus- und zu ihren zukünftigen Kolleginnen und Kollegen hinbringen. Uns war es ja klar, dass eine Kollegenschaft oder besser gesagt Studienkameradschaft während der Ausbildungszeit die wirkliche brauchbare Grundlage für eine bessere Integration unserer Religionslehrerinnen und Lehrer in den Schulen und der hiesigen Gesellschaft nach Abschluß ihrer Ausbildung sein wird. Aus dieser Überzeugung haben wir den Entschluß gefaßt und baten den hochgeschätzten Herrn Direktor Dr. TEINER um seine freundliche Unterstützung. Er hat dankenswerter Weise unsere Hoffnung nicht enttäuscht und hat unsere Studentenschaft bei sich in der Pädak. aufgenommen, wofür ich mich bei ihm heute im Namen unserer Religionspädagogischen Akademie förmlich, aber ehrlich gemeint, herzlich bedanken möchte.

Meine sehr geehrten Damen und Herren!

Ein ganz besonderer Dank gebührt dem Herrn Präsidenten Dr. SCHOLZ nicht nur für seine Verdienste um unsere Religionspädagogischen Akademie im allgemeinen, denn er hat das Akademieprojekt schon seit seinem Stadium als Idee mit seiner wohlwollenden Unterstützung und Fürsorge begleitet, uns alle Wege für die Gründung der Akademie geebnet und alle Türe und Tore geöffnet, sondern es gebührt ihm auch der besondere Dank für das Ermöglichen des heutigen Symposiums.
Wir wollten Ihn schon seiner Zeit zum Anlaß der feierlichen Eröffnung unserer Akademie am 04. März hier bei uns begrüßen und ihn für seine Verdienste um die Akademie ehren und würdigen. Er weilte aber damals auf offiziellem Besuch in Prag und wollte, und hier möchte ich "Gott sei Dank" sagen, sich nicht vertreten lassen. Er wollte unbedingt zu uns kommen, um die Ehrung persönlich entgegen zu nehmen. und hat dabei auch angeregt, dass wir zu diesem Anlaß eine Lehrveranstaltung organisieren mögen. So wurde die Idee des heutigen Symposiums geboren.

Meine Damen und Herren erlauben sie mir nun, dem Herrn Präsidenten Dr. SCHOLZ das Wappenschild der Islamischen Religionspädagogischen Akademie in Wien als Zeichen unserer Hochschätzung und Anerkennung zu überreichen.