BISMILLAHI AR RAHMANI AR RAHIM
STICHWORTE
zur Diskussion „Religionsfreiheit als grundlegendes Menschenrecht in einer
christlichen Gesellschaft" "Toleranz und Identität" 27.05.97
(Linz, Redoutensäle)
Christentum in Arabien vor und
zur Zeit Muhammads (FSAI)
Christentum arb:
Nasraniyah Christen: Nasara,
Isawi
Nach verschiedenen Berichten
dürften die Christen weit über Arabien verstreut gewesen sein. Sie waren in
folgenden Stämmen vertreten: Banu Taghlib
(Mesopotamien), Banu Abdu l Qais, Banu Haris (Najran), Banu Ghassan (Syrien) und weiteren Stämmen
zwischen al Medina und Kufah.
Der indische Bischof Theophilus
wurde von Konstantin dem Eroberer 342 nach Jemen gesandt und erhielt vom König
der Himyariten die Erlaubnis drei Kirchen zu bauen. (Zafar, Adan und Hurmuz am pers. Golf). Im 5. JD. Folgte eine Kirche in Sanaa, ein Wunder seiner Zeit, erbaut vom römischen
Imperator und dem Vizekönig von Abessinien. Die Araber des Jemen wurden
angewiesen, ihre Pilgerfahrt zu dieser neuen Kirche zu verrichten, anstatt wie
bisher zur Kaaba in Mekka. Dieser Anordnung wurde Widerstand entgegengebracht
und der Konflikt endete im „Krieg der Elefanten".
Tatsächlich waren die Christen zu
jener Zeit weder organisiert noch hatten sie den sie umgebenden heidnischen
Tradition genug Widerstand entgegen gesetzt und waren daher wenig in der Lage
ihre Umgebung mit Mut und Weisheit zu erleuchten. Ein Umstand, der später
wesentlich zum Erfolg des Islam beigetragen hat.
Griechen, Nestorianer, Eutychianiter, Monophysiten, Marianiter (Leugnung der Jungfernschaft) und Collyridianiter (Vergötterung der Maria) entwarfen ein
verworrenes Bild der ursprünglichen Botschaft, von Jesus dem Nazararener, den die Muslime „WORT GOTTES" (Fsai) nennen.
Im Qur’an findet sich kein
einziges Zitat aus dem NT und die meisten Suras,
welche das Christentum streifen, stammen aus der mekkanischen,
d.h. früheren Offenbarungsperiode.
2/136 „... sagt: Wir glauben an
Gott und an das, was zu uns, und was zu Abraham, Ishmael, Isaak, Jakob und
Stämmen herabgesandt worden ist, und was Moses und
Jesus und de Propheten von ihrem Herrn erhalten
haben, ohne daß wir bei einem von ihnen einen
Unterschied machen"
5/85 „... die nächsten zu den
Muslimen wirst du jene finden, die sagen „wir sind Christen"
2/59 „... wer von den Muslimen,
Juden, Christen & Sabäern ... das rechte tun, ihr Herr belohnt sie"
2/105 „... die Juden sagen: „die
Christen fußen auf nichts, und so sagen die Christen von ihnen ... Gott wird am
letzten Gericht über sie entscheiden ... Gottes Antlitz ist überall ... sie sagen
„Gott hat einen Sohn" NEIN,... Er sagt und es IST.
4/156 „... Gott hat ihre Herzen
ob ihres Unglaubens versiegelt... und ihre Worte gegen Maria ... und nicht
töteten sie ihn noch kreuzigten sie ihn, kein sicheres Wissen haben sie über
ihn...
2/130 „... sie sagen, werdet
Juden oder Christen.., die Religion Abrahams, ..., ...
Jesus, ... wir sind Muslime.
5/18 „... doch die Christen auch
sie haben einen Teil vergessen ..., Jesus der Sohn der Maria ..."
5/75 „... ungläubig sind welche
sagen, Gott - einer von dreien ..."
22/18 „... die da glauben und die
Juden, Sabier und Christen, Gott wird entscheiden
..."
22/40 „... Und wenn Allah nicht
die einen Menschen durch die anderen zurückgehalten hätte, so wären gewiß Klausen, Kirchen, Synagogen und Moscheen, in denen
der Name Allahs des öfteren genannt wird,
niedergerissen worden. Und Allah wird gewiß dem zum
Sieg verhelfen, der für Seinen Sieg eintritt. Allah ist wahrlich Allmächtig,
Erhaben."
5/112 „... als die Apostel
sagten... es steht mir nicht zu sagen was ich weiß, daß
nicht wahr ist ..."
29/35 „... dies ist Jesus der
Sohn d. Maria und Gott steht es nicht zu einen Sohn zu zeugen..."
29/46 „.. Und sagt: Wir glauben
an das, was zu uns und was zu euch herabgesandt
worden ist. Unser Gott und euer Gott ist einer. Ihm sind wir ergeben."
DER ISLAM IST KEINE IDEOLOGIE
sondern basiert auf SOZIALER, WIRTSCHAFTLICHER und RELIGIÖSER ORDNUNG
POLITIK
Islamischer Staat: KEINER
Christlicher Staat: EINER (Vatikan)
"Islamische Länder": Bosnien, Marokko, Gambia, Malaysia, Saudi
Arabien usw....
"Christliche Länder": BRD, Irland, Burundi, Peru, Philipinen,
Serbien usw.
Von jeher war die „islamische
Expansionspolitik" vom Toleranzgedanken getragen. (Um zu dieser Erkenntnis
zu gelangen, genügt es, allerdings nicht, nur ein Geschichtsbuch zu
lesen.)
Die Ausdehnung des islamischen Reiches nach wenigen Jahren liegt ja nicht
zuerst in der Kampfkraft der moslemischen Armeen begründet, sondern weit mehr
in der Bereitschaft der eröffneten Völker, sich willig der Herrschaft des
Islams zu ergeben, da sie darin ein weit besseres Schicksal für sich gesehen
und erwartet haben, als jenes, mit welchem durch den Verbleib innerhalb der
herrschenden Machtstrukturen zu rechnen war!
Es ist einfach eine Verdrehung
der Geschichte zu behaupten, der Islam hätte in erster Linie durch „FEUER
und SCHWERT" Verbreitung gefunden. (Darum frage man sich, was das denn
heute ist, was durch Feuer und Schwert und blindwütiger Gewalt sich zu
verbreiten sucht?! - ISLAM ???)
Vielmehr ist es wahr, daß der Islam seinen Weg nimmt durch die BARMHERZIGKEIT
GOTTES, SCHÄRFE der Argumente und durch die GLUT der, den gläubigen Herzen
innewohnenden Liebe zu Gott, der einzigen Wirklichkeit.
Der Islam hat mit Mission nichts
zu tun.
Der Islam ist ERGEBENHEIT (nicht Angriff).
Der Islam ist SCHICKSAL. Der Mensch bestimmt selbst, ob er der Wahrheit,
Gerechtigkeit und dem Frieden folgt - ......
"Achte der Mensch daher auf
seine Gedanken, denn sie werden Worte
achte er auf seine Worte, denn sie werden Handlungen
achte er auf seine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten
achte er auf seine Gewohnheiten, denn sie werden Charakter
achte er auf seinen Charakter, denn dieser wird sein Schicksal"
TORAH
NAPOLEON 1798: „ICH bin ein Berli... (sorry) ein MUSLIM. Wir Franzosen sind
Muslime" (hat er tatsächlich schriftlich damals verlautbaren lassen!)
Muhammad Abduh
(angbl. Vater der „Fundamentalisten") hoffte auf
den Dialog zu beider Nutzen und fand damals schon keine Partner in der
westlichen Welt für einen Dialog!
Durch die beiden polaren
Grundprinzipien - dem, daß die Herrschaft allein Gott
gebührt , was jede gesellschaftliche Souveränität relativiert, und - dem der
„Beratung" (shura) was jede Vermittlung zwischen
Gott und dem Volk ausschließt - befinden sich zugleich absolutistische
Tyrannei, welche die Macht heiligt und aus einem Regenten einen GOTT auf Erden
macht, und jede „Demokratie" westlichen Typs, das heißt individualistisch,
quantitativ statistisch, delegiert und entfremdet , im Abseits.
Denn Freiheit ist weder NEGATION noch EINSAMKEIT, sondern Ausführung des
GÖTTLICHEN WILLENS.
RELIGION
„La ikraha
fi din" (Kein Zwang im Glauben)
Die Übertreiber sind die lautesten und werden auf beiden Seiten zuerst
wahrgenommen.
Doch Gott
liebt nicht diese Sorte von Übeltäter!
Es ist wohlbekannt, daß im ISLAM wie in jeder anderen RELIGION, ein Unterschied
gemacht wird zwischen den Gläubigen und den Nichtgläubigen. Das ist auch, aus
dem Blickwinkel der Religionen gesehen, eine normale und selbstverständliche
Sache, die das Bewußtsein der EIGENEN IDENTITÄT
ausmacht.
Und doch beweisen der Qur’an und
die Verhaltensweise Muhammads (Fsai), daß der Mensch als Mensch im Vordergrund steht.
Der Islam
ist auf die Entwicklung zur Selbstverantwortlichkeit des Einzelnen hin
ausgerichtet.
Der Islam
ist jene Sicht Gottes, der Welt und der Menschen, die den Wissenschaften und
der Kunst, jedem Menschen und jeder Gesellschaft die Aufgabe zuweist, eine
göttliche UND menschliche Welt aufzubauen, die beiden wesentlichen Dimensionen,
die der Transzendenz und der Gemeinschaft umfaßt.
Der Islam
ist untrennbar eine Religion und eine Gemeinschaft, ein Glaube und eine
Lebensordnung.
Der Islam ist keine Ideologie,
sondern basiert auf sozialer, wirtschaftlicher und religiöser Ordnung.
Als die
Nichtmuslime die Prohetenbotschaft empfingen, hatte
keiner das Gefühl zu LEUGNEN, sondern ganz im Gegenteil unter dem Wust
abergläubischer Vorstellungen, Riten und Dogmen, jenseits einer Priesterklasse,
die den Glauben zu unterweisen vorgaben und SICH SELBST an der Stelle Gottes zu
Hütern der Wahrheit machten, wieder einen Glauben und einen Weg zu entdecken,
die ihnen die militante Hoffnung gaben, die Welt zu ändern. Keine Vermittler
mehr, also Priester, die sich zu Instrumenten einer falschen Theokratie
machten, keine Könige oder Fürsten mehr, die sich als Stellvertreter Gottes auf
Erden betrachteten, weil Gott selber nun seine Gesetze selber diktierte.
Niemand konnte fortan das Heilige an sich reißen.
WIRTSCHAFT
Wir halten
es weder für islamisch noch christlich, die Menschen in ein Wirtschaftssystem
zu zwingen, in welchem sie veranlaßt werden, ihre
Frauen und Töchter auf den Arbeitsmarkt als wirtschaftsaufrechterhaltende
„HUMAN RESSOURCES“ zu „werfen“!
Völlig
destruktiv ist ein Wirtschaftssystem, welches auf der GIER und dem GEIZ
aufbaut.
ZINS und
ZINSESZINS sind bloß die, man könnte direkt sagen, "ZAHLWERDUNG"
dieser beiden unmenschlichen Tugenden.
Was das EIGENTUM
angeht; wenn jedes Eigentum Gottes ist, und der Mensch daran durch seine Arbeit
nur den Nießnutz hat, ist die qur'anische, prophetische Betrachtungsweise das
genaue Gegenteil der westlichen, burgoisen
Betrachtungsweise.
Im
islamischen Recht ist das Eigentum kein Attribut des Einzelnen oder einer
Gruppe, sondern besitzt eine soziale, der göttlichen Forderung, „das Gute zu
gebieten...“, UNTERGEORDNETE FUNKTION.
Transzendenz und Gemeinschaft,
wäre das nicht der Beitrag, den der Islam heute zur Gestaltung einer Zukunft
mit menschlichem Gesicht leisten könnte, in einer Welt, wo die Ausschaltung des
Transzendenten, die Zerstörung der Gemeinschaft durch den Individualismus und
ein irrwitziges Wachstumsmodell den STATUS QUO unerträglich, Revolutionen
WESTLICHEN TYPS aber unmöglich gemacht haben?
Es genügt
nicht, für den materiellen Wohlstand und für die geistige Freiheit der
Menschheit zu arbeiten. Man muß ihr auch Beispiele
dafür bieten, wie weit die Freiheit gehen darf, ohne gegen die universellen
Gesetze zu verstoßen, denn die Freiheit wird immer dann zur Zügellosigkeit, wo
der Mensch den Überblick verliert und die Grenzen nicht selbst zu ziehen
vermag, die ihm nun einmal (von seinem Schöpfer) gesetzt sind.
MEDIEN
Bewußtseinsbildung der Völker geschieht u.a. über das Vokabular
der Medien.
Beispiele
aus „DIE WOCHE“, 17. Woche 1997
FEINDBILD ISLAM (Rote Überschrift Titelseite)
"Benjamin
Netanyahu nach seiner Krise: Hat er noch Kraft zum Frieden?" (Der arme Benji)
Radikale Mullahs und gewalttätige
Fundamentalisten ängstigen die Deutschen - und prägen gefährliche
Klischees von den Muslimen! (Hört, hört
... ihr wie SIE prägen!?)
Ist der ISLAM eine Bedrohung für die
westliche Kultur? JA (48%) NEIN (37%) 15% ?
KOPFTUCH SYNDROM (Überschrift)
Unter den
MUSLIMEN in Deutschland gewinnen
Fundamentalisten an Einfluß. Die deutsche
Mehrheit begegnet der islamischen Kultur
mit einer Mischung aus Angst und
Vorurteilen (Jetzt ist nach der
Religion die Kultur auch noch dran) (Untertitel)
Sind die in
Deutschland lebenden MUSLIME eine: BEREICHERUNG:
23%
GEFAHR 29%
beides 34%
Sollten Muslime in Deutschland Moscheen bauen und
Religionsunterricht an Schulen haben?
NEIN (39%) JA (50%) REST weiß nicht.
Untertitel
unter Bild von „Türkische Frauen bei einer Feier“ GEFÄHRLICHE BRÜHE
Thema: Im Banne des Islam
Cohn Bendit formuliert in "Die Woche" ebenda : „Fatal ist es zum Beispiel, wenn der Bundeskanzler
sagt:
„Der Club
Europa ist christlich. Ihr liebe Türken, könnt zwar Waffen haben und killen
könnt Ihr, wen ihr wollt - aber, sorry, ihr müsst draussen
bleiben“
(Interessant ist die Feststellung):
...“dass die Sprache des Islams eine politische geworden
ist, wie unsere Auseinandersetzung mit den Muslimen vorrangig politisch geführt wird.“
(Hervorhebungen
von mir)
DIALOG
Wenn wir
über Politik sprechen, also auch wenn wir über ISLAM und POLTIK reden wollen,
sollten wir wissen, daß Ende des 20. Jahrhunderts,
die einzelnen souveränen, Territorialstaaten dieser Erde ihre Kommunikation auf
der Grundlage der modernen, westlichen politischen Ideologie und Terminologie
miteinander pflegen.
Der Dialog
auf internationaler Ebene ist ein Dialog in einer, von westlichem
Ideologieverständnis und westlicher Politik geprägter Sprache.
Dieses Sprachverständnins wird auch von den international
anerkannten, politischen islamischen Persönlichkeiten übernommen und die daraus
resultierenden Resolutionen und Vorgangsweisen in der Praxis umgesetzt. (Peru : Wenn der „Todfeind“ außerhalb des Gesetzesrahmens
umgebracht werden darf, dann gilt dies selbstverständlich leider für beide
Seiten!!!).
Dadurch verliert die religiöse,
transzendente, islamische Selbstdarstellung ihre Komplexität, ohne deren
Kenntnis und Erkenntnis der Islam im allgemeinen gar
nicht anders als nur UNVOLLKOMMEN wahrgenommen werden kann.
Es ist die Aufgabe der Zeit,
sowohl auf Seiten des auserwählten Volkes, der
Seite der Christen, wie auf islamischer Seite, das jeweilige
Selbstverständnis in einer gemeinsamen, verbindlichen Sprache NEU zu
definieren. Denn die alten Sprachmuster sind offensichtlich der gemeinsamen
Sache -
und dies ist und bleibt der FRIEDEN - nicht mehr dienlich.
Beispiele: GOTT
(deutsch) = ALLAH (arabisch) sowohl für die gläubigen Muslime UND Christen.
In der Vorstellungen von ALLAH unterscheiden sie sich.
Für die unwissenden und nicht gläubigen in beiden Gruppen, vertritt man die
Ansicht, man spräche von 2 verschiedenen. Göttern („Euer Gott ist nicht unser
Gott“)
doch "HÖRT - euer GOTT IST EIN EINZIGER
GOTT"
doch "BEGREIFT - euer GOTT IST EIN EINZIGER GOTT"
doch "SPRICH - ER IST EIN EINZIGER GOTT"
JIHAD (arabisch) - HEILIGER KRIEG - IMMERWÄHRENDER KAMPF GEGEN DIE EIGENE
NIEDERE TRIEBSEELE (Resultat IST Schlagfertigkeit.) (Selbstverständlich kann
sich daraus auch Krieg entwickeln, aber NIEMALS ein, aus sich heraus „heiliger
Krieg“.
FRIEDE als UNTERWERFUNG unter den WILLEN des EROBERERS
FRIEDE als UNTERWERFUNG unter den WILLEN GOTTES.