Die Nacht der Himmelfahrt (lailet al miradj)

Allah sagte: Gepriesen sei der, der mit seinem Diener (d.h. Muhammad) bei Nacht von der heiligen Moschee (in Mekka) zu der fernen Moschee (in Jerusalem), deren Umgebung Wir gesegnet haben, reiste, damit Wir ihn etwas von Unseren Zeichen sehen lassen! Er ist der Allhörende, der Allsehende.
die Heilige und die Ferne Moschee
Der Prophet hat unter vielen Schwierigkeiten für den richtigen Weg gearbeitet. In dieser Zeit wollte Gott mit seinem Gesandten eine ehrliche Versammlung machen, um ihn etwas von Seinen Zeichen sehen zu lassen. Als erstes haben in der Moschee in Jerusalem alle Propheten und Gottesgesandten zusammen gebetet. Dann hat er mit der Führung Gabriels in den Himmel gefunden. Dort haben sich alle Engel des Himmels für ihn versammelt. Diese Reise war ungefähr eineinhalb Jahre vor der Hidjra (d.h. Auswanderung von Mekka nach Medina) am sechsundzwanzigsten des Monats Radjab im Jahr der Traurigkeit (=Huzn). In diesem Jahr sind die Frau des Propheten Hadiga und sein Onkel Abu Talib gestorben. Einige Gläubige waren nach Abessinien ausgewandert.

Als der Prophet Muhammad im Hidjra (bei der Kaa'ba) geschlafen hat, kam einer zu ihm, der hat ihn ab der Nähe seines Halses bis unter den Bauch operiert. (Diese Geschichte hat der Prophet selbst erzählt.) Dabei hat er sein Herz herausgenommen und es mit Glauben und Wissen gefüllt. Dann hat er ein Reittier gebracht. Der Name des Reittiers war Buraq. Das Tier war kleiner als ein Maultier und größer als ein Esel. Es ist bis zum Horizont geschritten. Er hat es geritten. Gabriel hat ihn bis zur Moschee in Jerusalem begleitet. Dort ist er abgestiegen. Alle Propheten und Gesandten haben hinter ihm gebetet, er war Imam.

 

Dann ist er mir dem Engel Gabriel in den ersten Himmel gefahren.

Gabriel hat an die Tür geklopft.

Und es wurde gefragt: "Wer ist da?

Er sagte: "Gabriel."

Es wurde gefragt: "Wer ist bei dir?"

Er sagte: "Muhammad."

Es wurde gefragt: "Ist er eingeladen?"

Gabriel sagte: "Ja."

Es wurde gesagt: "Der schöne Kommende kam."

Marhaban (weite und öffne Dich)

Er sah dort Prophet Adam.

Gabriel sagte: "Der ist Dein Vater, grüsse ihn!"

Er hat ihn gegrüßt und Adam hat auch ihn gegrüßt und sagte: "Öffne Dich, mein guter Sohn und guter Prophet!"

Auf der rechten Seite Adams waren die Seelen der Guten und auf der linken Seite die Seelen der schlechten von seinen Söhnen. Wenn er zur rechten Seite schaut, freut er sich und lacht. Wenn er nach links schaut, weint er.

 

Dann hat ihn Gabriel in den zweiten Himmel geführt.

Gabriel hat an die Tür geklopft.

Und es wurde gefragt: "Wer ist da?"

Er sagte: "Gabriel."

Es wurde gefragt: "Wer ist bei dir?"

Er sagte: "Muhammad."

Es wurde gefragt: "Ist er eingeladen?"

Gabriel sagte: "Ja."

Es wurde gesagt: "Der schöne Kommende kam."

Marhaban (weite und öffne Dich)

Er sah dort Jesus und Johannes den Täufer. Beide waren Söhne der Tante.

Gabriel sagte: "Dies sind Jesus und Johannes der Täufer, grüsse sie!"

Er hat sie gegrüßt und sie haben beide auch ihn gegrüßt und sagten: "Öffne Dich, guter Bruder und guter Prophet!"

 

Dann hat ihn Gabriel in den dritten Himmel geführt.

Gabriel hat an die Tür geklopft.

Und es wurde gefragt: "Wer ist da?"

Er sagte: "Gabriel."

Es wurde gefragt: "Wer ist bei dir?"

Er sagte: "Muhammad."

Es wurde gefragt: "Ist er eingeladen?"

Gabriel sagte: "Ja."

Es wurde gesagt: "Der schöne Kommende kam."

Marhaban (weite und öffne Dich)

Er sah dort Josef.

Gabriel sagte: "Das ist Josef, grüsse ihn!"

Er hat ihn gegrüßt und Josef hat auch ihn gegrüßt und sagte: "Weite Dich, guter Bruder und guter Prophet!"

 

Dann hat ihn Gabriel in den vierten Himmel geführt.

Gabriel hat an die Tür geklopft.

Und es wurde gefragt: "Wer ist da?"

Er sagte: "Gabriel."

Es wurde gefragt: "Wer ist bei dir?"

Er sagte: "Muhammad."

Es wurde gefragt: "Ist er eingeladen?"

Gabriel sagte: "Ja."

Es wurde gesagt: "Der schöne Kommende kam."

Marhaban (weite und öffne Dich)

Er sah dort Henoch.

Gabriel sagte: "Das ist Henoch, grüsse ihn!"

Er hat ihn gegrüßt und Henoch hat auch ihn gegrüßt und sagte: "Weite Dich, guter Bruder und guter Prophet!"

 

Dann hat ihn Gabriel in den fünften Himmel geführt.

Gabriel hat an die Tür geklopft.

Und es wurde gefragt: "Wer ist da?"

Er sagte: "Gabriel."

Es wurde gefragt: "Wer ist bei dir?"

Er sagte: "Muhammad."

Es wurde gefragt: "Ist er eingeladen?"

Gabriel sagte: "Ja."

Es wurde gesagt: "Der schöne Kommende kam."

Marhaban (weite und öffne Dich)

Er sah dort Aaron, Bruder des Moses.

Gabriel sagte: "Das ist Aaron, grüsse ihn!"

Er hat ihn gegrüßt und Aaron hat auch ihn gegrüßt und sagte: "Weite Dich, guter Bruder und guter Prophet!"

 

Dann hat ihn Gabriel in den sechsten Himmel geführt.

Gabriel hat an die Tür geklopft.

Und es wurde gefragt: "Wer ist da?"

Er sagte: "Gabriel."

Es wurde gefragt: "Wer ist bei dir?"

Er sagte: "Muhammad."

Es wurde gefragt: "Ist er eingeladen?"

Gabriel sagte: "Ja."

Es wurde gesagt: "Der schöne Kommende kam."

Marhaban (weite und öffne Dich)

Er sah dort Moses.

Gabriel sagte: "Das ist Moses, grüsse ihn!"

Er hat ihn gegrüßt und Moses hat auch ihn gegrüßt und sagte: "Weite Dich, guter Bruder und guter Prophet!"

Als er sich von ihm verabschiedete, weint Moses.

Er wurde gefragt: "Warum weinst du?"

Er sagte: "Ich weine, weil nach mir ein Sohn geschickt wurde, in dessen Gemeinde mehr Menschen sind, die ins Paradies gehen, als in meiner."

 

Dann hat ihn Gabriel in den siebenten Himmel geführt.

Gabriel hat an die Tür geklopft.

Und es wurde gefragt: "Wer ist da?"

Er sagte: "Gabriel."

Es wurde gefragt: "Wer ist bei dir?"

Er sagte: "Muhammad."

Es wurde gefragt: "Ist er eingeladen?"

Gabriel sagte: "Ja."

Es wurde gesagt: "Der schöne Kommende kam."

Marhaban (weite und öffne Dich)

Er sah dort Abraham.

Gabriel sagte: "Das ist Abraham, grüsse ihn!"

Er hat ihn gegrüßt und Abraham hat auch ihn gegrüßt und sagte: "Weite Dich, guter Bruder und guter Prophet!"

Abraham stützte sich auf das Haus, dessen Name (bait al ma'mur) ist. Jeden Tag kommen siebzigtausend Engel herein in dieses Haus und sie beten, gehen heraus, und kommen nicht wieder. Am zweiten Tag kommen die anderen Engel, die außer Gott niemand zählen kann.

 

Dann hat Gabriel ihn in den obersten Horizont (sidrat al muntaha) geführt.

Folgende Verse Gottes sind interessant für die erste Offenbarung und für dieses Thema:

Sure al Nidschm (Der Stern)

 

Der Gottesdienst, der mit der Sprache, mit dem Körper und mit dem Vermögen gemacht wird, ist allein nur für Allah.  

In dieser Zeit hat der Prophet Gott so gegrüßt:

"Ehre sei Allah und Anbetung und Heiligkeit."

Gott sagte:

"Friede sei mit Dir, oh Prophet, und der Segen Allahs und Seine Gnade."

 

Der Prophet sagte:

"Friede sei mit uns und den aufrichtigen Dienern Allahs."

Und von den Engeln in der Umgebung sagt jeder:

"Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah gibt, und ich bezeuge, dass Muhammad sein Diener und Gesandter ist."

 

Bei jeder Sitzung des Gebetes lesen wir diese Begrüßung (Attahiyyatu).

Darum wurde gesagt: Das Gebet ist Miradj, nämlich Himmelfahrt, Gottestreffen für die Gläubigen.

 

Gott hat beim ersten Mal für jeden Tag und jede Nacht fünfzig Gebete verpflichtet. Als der Prophet herunterkam und Moses getroffen hat, wurde er gefragt: "Wofür hat Gott Gott Deine Gemeinde verpflichtet?" Er sagte: "Jeden Tag fünfzig Mal beten." Moses sagte: "Deine Gemeinde kann nicht zu viel beten. Ich habe vor dir die Menschen geprüft, und ich habe für die Kinder Israels zu viel und zu schwer gearbeitet. Geh zurück zu deinem Herrn und bitte Ihn, es zu verringern. Der Prophet sagte: "Ich bin zurückgegangen. Gott hat zehn Gebete aufgehoben." Er ist so oft zu Moses und seinem Herrn gegangen, bis Dieser die Gebete auf eine Anzahl von fünf verringert hat! Als er fünfmal zum Gebet verpflichtet wurde, sagte Gott: "Ich habe die Verpflichtung für meine Diener vorgeschrieben und Ich habe für meine Diener erleichtert."

 

  • Bei der Himmelfahrt hat der Prophet eine Gruppe getroffen, sie säten und mähten am gleichen Tag. Nach dem Mähen des Getreides kommt das Korn wieder heraus.

    Der Prophet hat Gabriel gefragt: "Was hat das zu bedeuten?"

    Er sagte: "Es ist Gottes Wille, sich dafür zu bemühen. Ihre Belohnung vermehrt bis siebenhundert Mal. Es ist bekannt, wenn jemand für Gott etwas spendet, gibt Er vielmehr zurück. Er ist der beste Nahrungsgeber."

  
  • Er traf eine Gruppe, die ihre Köpfe mit Fallsteinen zerbrachen. Nach jedem Mal werden die Wunden geheilt und es wird für sie nicht leichter.

    Der Prophet hat Gabriel gefragt: "Oh Gabriel, was ist das?"

    Er sagte: "Sie haben die vorgeschriebenen Gebete vernachlässigt."

     

  • Dann traf er eine Gruppe, die vorne und hinten Flicklappen trugen. Sie rufen und schreien wie das Vieh. Und sie essen Dornen, Rosenlorbeer vom Baum in der Hölle

    Er sagte: "Oh Gabriel, wer sind diese?"

    Er sagte: "Das sind die, die ihre religiöse Abgabe von ihrem Vermögen, das ihnen Gott gegeben hat, nicht gemacht haben. Gott hat sie nicht unrecht behandelt. Gott hat seine Diener nie ungerecht behandelt."

     

  • Dann traf er eine Gruppe, die vor einem Topf mit gekochtem Frischfleisch und einem anderen unreinen Topf mit ungekochtem verdorbenem Fleisch stehen. Und sie haben vom verdorbenen Fleisch zu essen begonnen. Und sie lassen das frische gekochte Fleisch unberührt.

    Der Prophet hat Gabriel gefragt: "Wer sind diese?"

    Er sagte: "Das sind der Mann, der in deiner Gemeinde lebt, der eine erlaubte und gute Frau hat, diese jedoch lässt, zu einer anderen geht und mit jener bis zum Morgen schläft, und die Frau, die bei ihrem Mann wohnt, der für sie erlaubt und gut ist, jedoch zu einem anderen geht und dort bis zum Morgen schläft."

     

  • Dann traf er einen Mann, der hatte ein großes Bündel Brennholz gesammelt. Aber er kann es nicht tragen. Trotzdem sammelt er weiter.

    Der Prophet hat Gabriel gefragt: "Was hat das zu bedeuten?"

    Er sagte: "Dieser Mann ist in deiner Gemeinde und war Vertrauenspfand. Er hat seine Aufgabe nicht erledigt. Er wollte weiter sammeln."

     

  • Dann traf er eine Gruppe, der ihre Zungen und Lippen mit einer Schere aus Eisen abgeschnitten wurden. Nach dem schneiden wachsen sie wieder. Und das wiederholt sich immer wieder.

    Der Prophet fragte: "Was ist das?"

    Er sagte: "Dies sind die Kanzelredner, Pfarrer, Sprecher der Verführung, der Unruhestiftung."

     

  • Dann kam aus einem kleinen Loch ein großer Ochs heraus. Der Ochs wollte wieder zurückgehen. Aber er konnte nicht.

    Er fragte: "Was ist das?"

    Gabriel antwortete: "Das ist der Mann, der mit einem großen Wort spricht, es dann bereut, aber er kann seine Sprache nicht zurücknehmen."

     

  • Er traf Menschen, die einen Bauch wie Häuser hatten. Wenn sie aufstehen wollten, fielen sie zu Boden.

    Gabriel sagte: "Dies sind die Zinsen-Esser."

     

  • Er traf Menschen, die Lippen so groß wie ein Kamel hatten und Steine schluckten, die von ihren Hintern herauskamen.

    Gabriel sagte: "Dies sind die, die Vermögen von Waisenkindern wegnehmen."

     

  • Er traf Menschen, deren Fleisch von ihrer Seite abgeschnitten wird und sie essen es.

    Gabriel sagte: "Dies sind die mit den Augen Blinzelnden und Lästernden." 

    In dieser Nacht wurde der Prophet in das Paradies eingeführt.

    Dort sah er Kuppeln aus Perlen und aus dem Moschus der Erde.

     

    Dann kommt er herunter nach Mekka, vor Anbruch des Morgens und er verrichtet das Morgengebet. Am Tag hat er den Leuten erzählt, was geschehen war. Das war eine Prüfung für die Leute. Viele haben das nicht geglaubt und haben es abgelehnt und sagten: "Wie denkst du, Muhammad? Normalerweise erreichen wir Jerusalem mit Kamelen. Für uns dauert das einen Monat und zurück einen Monat. Und du sagst, dass du in einer Nacht dorthin gehst und zurückkommst. Erzähl uns von der Moschee in Jerusalem!"

    Durch die Hilfe Gottes wurde die Entfernung aufgehoben und der Prophet erzählt ihnen und sie waren überrascht und sie sagten, was er erzählt, ist korrekt. Und die Leute kamen zu Abu Bakr und sagten: "Deine Gefährten sagten so und so."

    Er sagte: "Wenn er das sagte, ist das richtig."

    Dann kam Abu Bakr zu ihm und bei ihm waren viele Ungläubige. Sie unterhielten sich miteinander. Abu Bakr hat alle Worte des Propheten bestätigt. Darum nennt man Abu Bakr "As Siddiq", der Bestätigende.

    Natürlich sind für die Gläubigen viele Zeichen in dieser Nachtreise des Propheten. Wir müssen unserem Gott dankbar sein, der uns diesen klaren Segen und diese Gnade durch seinen Propheten gezeigt hat. Wir müssen Ihn anbeten, dass Er uns in unserem Glauben bis zum Tod standhaft macht. Und wir müssen Ihn bitten, dass wir Seine Freunde und Seine Gruppe sind. Gottes Gruppe ist erfolgreich.

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