ÜBER DAS WIRTSCHAFTEN

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Zinsentwicklung - Diagramm

 

 

Zum Vorwort:

 

Um das, zur Zeit scheinbar allein als gültig anerkannte System des Wirtschaftens zu verstehen, um seine partiellen Stärken und seine wesentliche Schwäche gleicherweise zu begreifen, müssen wir vor Augen haben, worin denn das Wesen, das Eigentliche des Wirtschaftens überhaupt besteht und wie es denn vor allem entstanden ist.

Eine unabdingbare Voraussetzung, um die aus dem Ruder laufende Weltwirtschaft auf einen humanen, gerechten, überschaubaren und stabilen Kurs zurückzubringen, entsprechende Reformen durchzuführen, welche nicht Chaos noch mehr verstärken, sondern Ordnung, Wohlstand und Frieden in das wirtschaftliche Treiben der Menschen zu bringen vermögen.

Wenn wir den spezifisch menschlichen Aspekt des tatsächlich ersten Schrittes und die sich konse­quenter­weise daraus ergebenden Folgen, gewissermaßen die innere Dynamik menschlichen Handelns ins Bewusstsein heben, sind wir erst in der Lage, unser Wirtschaften willentlich gemeinsam zu ge­stalten, ohne bei einem "außer Kontrolle, aus dem Gleichgewicht geraten“, uns auf "höhere Gewalt“ ausreden zu müssen (und zu wollen) und in Panik zu verfallen. Tatsächlich ist der Mensch es selbst, welcher sich in erster Linie wirtschaftliche Not zufügt und daher zu verantworten hat. Und es liegt ausschließlich in seiner Macht, sein Wirtschaften nach seinem Willen zu gestalten; das Geld, das Zahlungsmittel in den Dienst des Menschen zu stellen und nicht umgekehrtes zuzulassen. Doch um dies zu verstehen, sollten wir uns zu den Ursprüngen des Handel(n)s zurückbegeben.

 

Klar sollte man sich darüber sein, dass "Wirtschaften" nicht unbedingt etwas ist, was das menschliche Geschöpf exklusiv alleine zuwege bringt. Selbstverständlich ist nicht nur die gesamte Flora und Fauna, sondern die ganze Natur einem Prozess unterworfen, den man als einen, nach wirtschaftlichen Kriterien haushaltenden Kreislauf zu bezeichnen hat. Jedes System, welches nicht gemäß den eigenen Erfordernissen seinen energetischen Haushalts-Kreislauf aufrecht zu erhalten in der Lage ist, geht relativ rasch zu Grunde. Jedes Lebewesen, welches seinen Stoffwechsel, den Austausch der für ihn notwendigen Lebensmittel, Gütern, Waren nicht aufrechterhalten kann, muss "Konkurs anmelden" und stirbt. Die „Firma“ wird aufgelöst. Wer oder was nicht ein wirtschaftliches Verhältnis, sozusagen eine Handelsbeziehung mit der äußeren Umwelt eingeht, ist isoliert und "geht ein", wird im wahrsten Sinne des Wortes "liquidiert", verliert seine Identität, wird eins mit der Zeitlosigkeit, der Ewigkeit - und - ist gestorben.

 

Es ist ergo zulässig, alle so genannten Stoffwechselvorgänge mit so genanntem Wirt­schaften gleichzusetzen. Somit fällt es auch nicht schwer zuzugeben, dass Wirtschaften auch ohne die Einflussnahme des menschlichen Geistes und dessen Eingriffe in die materielle Welt abläuft. Trotzdem soll es das Ziel dieser Anstrengung sein, sich auf das spezifisch Menschliche dabei zu konzentrieren.

 

Womit hat also alles begonnen?

Ja meine lieben Leser, wir sollen wohl und wollen beginnen mit dem ersten Menschenpaar. Mit Adam und Eva, den Begründern unserer Dynastie. Nicht nur die Gläubigen der großen Religionen, auch die Atheisten und Agnostiker, welche mit "Glauben und Gläubige(r)n" nichts anzufangen wissen, sind herzlichst auf diese Reise in die Anfänge der Menschheit eingeladen.

 

Also fangen wir in Gottes Namen an.

 

 

 

ADAM UND EVA

 

Dieses Kapitel wurde nur geschrieben, um auf amüsante Art anschaulich zu machen, dass selbst die Genesis, die christlich religiöse Urgeschichte der Menschwerdung unter dem Gesichtspunkt wirtschaftlicher Ausrichtung gelesen und verstanden werden kann. Für das Verständnis der grundlegenden wirtschaftlichen Zusammenhänge und Regeln ist diese Geschichte aber nicht unbedingt erforderlich. Dieses Kapitel wurde daher aus dem Text entfernt. Wer dennoch daran interessiert ist, folge diesem Link.

 

 

 

URWIRTSCHAFT IN SAKRALEM KREIS

Die Verpflichtung zwischen Diener und Herr

 

Auch wenn Gott, der edle Herr von Himmel und Erde, unser aller Urelternpaar aus dem Hause Eden delogierte, sie ihrer Unbedarftheit enteignete und sie wegen ihrer Veruntreuung in die Bedürftigkeit entließ und damit im wahrsten Sinne zu ihrem Arbeitgeber wurde, nahm Er doch ihre ehrlich Reue an und ihr Versprechen, Ihn ob Seiner Macht, Größe, Nachsicht und Güte zu loben, zu verherrlichen und Ihm zu dienen, indem sie Ihn in all ihren künftigen Unternehmungen zu berück­sichtigen versprachen und sich dazu auch öffentlich und urkundlich verpflichteten. Mindestens einmal im Jahr, hatte eine umfassende Abrechnung zu erfolgen, bei welcher dieses verpflichtend gemachte Verhältnis (DIN) erinnert und erneuert werden sollte. Als äußeres Zeichen dafür, war eine entsprechende, gezählte Abgabe oder Pacht zu leisten, sprich, Opfer zu entrichten.

 

Tatsächlich ist dieser Vorgang auch als eines der ersten Ereignisse im "Buch der Bücher" verzeichnet. Leider schien die korrekte Leistung der Abgabe nicht ganz eindeutig und klar gewesen sein, denn wie aus der Geschichte bekannt, führte dieser Akt zwischen den beiden Teilhabern der Firma Adam & Söhne, Kain und Abel zu einem dramatischen Verlauf. Den nachfolgenden Erben wurde daher immer wieder deutlich mitgeteilt, dass dem wahren Eigentümer, dem Schöpfer von Grund und Boden, des Sichtbaren und des Verborgenen, das Prinzip der Verschwendung in jeder Form völlig zuwider ist, und daher die Abgabe in Form eines Brandopfers unerwünscht sei, son­dern vielmehr das Prinzip der Reinvestition anzustreben ist.

Statt die Abgabe, das Opfer, in Rauch durch den Kamin ins Himmelreich zu schicken und dabei zu vernichten, sei es Bedingung, einen bedürftigen Abnehmer zu finden, der an des Herren statt, als Stellvertreter sozusagen, berechtigt wurde, das Opfer in Empfang zu nehmen. Die hierfür entsprechenden Anordnungen des Herrn an seine „Angestellten“, Diener lauteten in etwa: 

"Wer einen Hungrigen speist, der speist Mich, wer einen Kranken besucht, der besucht Mich ..."

 

Ohne auf weitere Anlaufschwierigkeiten und das übliche, saisonal bedingte, konjunkturelle, jahreszeitliche Auf und Ab einzugehen, welches jede junge Unternehmen zu durchleben hat, stellen wir fest, dass die seinerzeitig betriebene Urwirtschaft, als selbstversorgendes System konzipiert, florierte und alles seinen besten Gang zu nehmen schien. Doch wie immer, wenn der eingespielte Ablauf der Dinge laufend weniger Aufmerksamkeit verlangt, ist die Gefahr groß, der Unachtsamkeit zu verfallen und dadurch alles bislang Erworbene dem möglichen Totalverlust auszusetzen.

Daher sollte das Betriebssystem einem "update" unterzogen werden.

 

Von der UR- und TAUSCHWIRTSCHAFT zur GELDWIRTSCHAFT

 

Adam & Söhne GesmbH“ expandierte ganz gewaltig. Das Klima war günstig, die Verhältnisse friedlich und dies förderte den Gedeih von Frucht und Herden. Noch war es vielleicht hie und da üblich, die Pacht, das Opfer als Konsumverzicht den Flammen zu überantworten und auf diese Weise Steuerabgaben begünstigend abzuschreiben. Mit größter Genauigkeit und Ehrfurcht kam man dieser Aufgabe nach. Denn wem hatte man denn diesen Wohlstand zu verdanken, obgleich man bis über alle Ohren verschuldet war, von den Eltern eine erdrückende Erbschuld übernommen hatte, wenn nicht dem großzügigen, nachsichtigen und allmächtigen König, Herrscher und Gott?

Doch war es an der Zeit für große Änderungen. Selten suchten die Besitzer noch Ihm, dem einzigen Eigentümer persönlich nahe zu kommen, sondern sie berieten ihre Angelegenheiten mit einem Prokuristen, Priester, der sich nun um diese Schuldverhältnisse, quasi als Konkurs- und Nachlassverwalter zu kümmern hatte und ihre Angelegenheiten mit dem Obersten zu regeln beauftragt war. Dieser hatte nun vom Herrn, der alles lenkt, dem höchsten Richter den wiederholten, verfassungs­ändernden Auftrag bekommen, das Abgabensystem, wie oben beschrieben, umzustellen. Der erwirtschaftete Überschuss sollte ab sofort nicht mehr ins himmlische Reich des edlen Herrn von Himmel und Erde transformiert und in Rauch aufgelöst, sondern direkt in der irdischen Produktionsebene umgesetzt werden. Dazu wurde allerdings eine neue "marketing" Strategie mit allen Konsequenzen erforderlich. Wollte man nämlich diesem Befehl folgen, so genügte es nicht mehr, nur seinen eigenen Produktions­ablauf zu kontrollieren und zu regeln, sondern jeder Einzelne musste über den Gesamtbetrieb wohl informiert sein, denn es war dessen individuelle Pflicht geworden, mehr oder weniger selbständig, gesellschaftliche Mängel zu erkennen, den Bedarf zu erheben und die Not der bedürftigen nahen oder fernen Nächsten zu beheben.

 

Die Wirtschaft lief ausgezeichnet, Ausfälle gab es kaum zu beklagen und dennoch war da eine Schwierigkeit zu bewältigen:

Notleidende Bedürftige waren einfach keine zu finden!

Wiederum war guter Rat teuer und tatsächlich nicht umsonst.

Das Opfer zu verrichten war verpflichtend und es war unaufschiebbar, aber was tun, wenn keiner aufzutreiben war, dem man es übergeben konnte?

 

Das Problem, welches es zu lösen galt war: wie konnte man heute ein Opfertier schlachten und zu einem noch unbekanntem Zeitpunkt, nämlich wenn man einen berechtigten Abnehmer gefunden hatte, ihm sein Zustehendes übergeben? Tiefkühlhäuser und Dauerwürste gab es damals ja noch nicht!

 

Vielleicht passierte zu dieser Zeit der Übergang von der konkreten, unmittelbaren Weltsicht der Menschen, zur abstrakten Denkweise? Denn die Lösung die sich darbot, war denkbar einfach. Dahin war es nur ein Schritt. Aber dieser musste erst einmal getan sein.

 

Anstatt das Tier tatsächlich zu schlachten, tat man dies eben symbolisch. Dazu ist, vereinfacht gesagt, folgendes nötig:

Man fertige ein Symbol aus Leder oder anderem geeigneten Material, versehe es mit dem persönlichen Zeichen oder Siegel und übergebe dieses "Stück" jener Vertrauensperson, welche für den korrekten Ablauf der kultischen Transaktion verantwortlich ernannt worden ist.

Dessen Aufgabe war es nun, dieses "Stück", diese „pecunia“ in seinem Zweck, durch eine seinerseitige beglaubigende Siegelung zu bestätigen und eine genaue Abrechnung über die abgegebenen Schlachtversprechungen zu führen, die dann zur Einlösung führten, wenn einerseits ein berechtigter Abnehmer gefunden war und andererseits, dem Aussteller sein, in Materie gegossene, gegebenes Versprechen zur Erfüllung vorgelegt wurde.

Heute können wir sagen: Priester und Bankchef in einem. Bank und Kulthaus unter einem Dach. Die architektonischen Auswirkungen sind ohnehin bis zum heutigen Tag zu besichtigen, wenn man bedenkt, welche Ähnlichkeiten zwischen antiken, sakral genutzten Tempeln und ehrwürdigen Bankhäusern in der Wallstreet oder ähnlichen Gebieten nach wie vor besteht.

 

 

Das Problem wurde also gelöst, indem man bei einer autorisierten Zentralstelle den

Beleg über ein Leistungsversprechen hinterlegte,

welches bei Rückgabe, bzw. Vorlage beim Aussteller, die sofortige faktische Erfüllung bewirkt.

 

 

Betrachtet man den Vorgang der Rückgabe, der faktischen Erfüllung des gegebenen Versprechens wie in einem Film, ohne die darin gesprochene Sprache zu verstehen, ergibt sich da nicht möglicherweise das Bild eines:

"reichen Kaufmanns“, der in Begleitung seiner „Diener“ zu einem „armen Bauern“ kommt und diesem ein Schaf „abkauft“, worüber der Bauer sich sehr erfreut gibt und der seinerseits das „Geld“, welches er bei diesem Geschäft erlöst hat, an einem sicheren und behüteten Platz deponiert und weiterhin darauf acht gibt und es wie einen Schatz bewacht?"

 

Selbstverständlich würde der moderne Mensch genau diesen Ablauf vermuten. Denn so zu denken wurde er „ausge- bzw. vielleicht sogar verbildet“! Eine oberflächliche Betrachtung?!

 

Was ist wirklich passiert?

 

Unsere Autoritätsperson, nennen wir sie Finanzminister, Gesandten oder Priester, sieht die Bedingungen gegeben, die aufgeschobene kultisch-ökonomische Verpflichtung  zu erfüllen (ein Opfertier zu schlachten und einem Armen zu spenden). Er wird also in vollem, offiziellem, "reichem" Ornat, begleitet von einem Zeugen und Schriftführer (Diener) sich zu dem Opferschuldner (Verkäufer) begeben. Dessen Freude ist wohl begründet. Ist nicht jeder aufrichtige und ehrliche Mensch froh, seine Verpflichtungen zu erfüllen und Schulden loszuwerden? Durchaus auch unter dem Aspekt, dass ein Anhäufen von (auch unverzinster) Schulden, bei einer plötzlich eingetretenen Tilgungsverpflichtung, selbst ein grundsolides Unternehmen in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen vermag?! Er ist froh, sein, dem Herrn gegebenes Versprechen endlich einlösen zu können und seine jährliche Schuld zu tilgen, um nicht in die Gefahr zu geraten, eines Tages alle aufgelaufenen Versprechen auf einmal einlösen zu müssen.

Natürlich stünde es ihm nun frei, das Symbol, das "Geldsymbol", den Schuldschein zu vernichten, aber warum sollte er dies tun? Immerhin hat es ihn Zeit, Mühe und Material gekostet, diesen Fidibus herzustellen, und so verwahrt er ihn lieber, um diesen vielleicht das nächste Mal wieder zu verwenden. Natürlich wird er darauf auch gut acht geben, denn immerhin handelt es sich bei diesem Ding um ein offiziell beglaubigtes Leistungsversprechen seiner Person, dem jederzeit unbedingt nachzukommen er sich verpflichtet hatte, sollte dieses ihm von außen vorgelegt werden.

 

Durchaus denkbar ist es in weiterer Folge, dass dieses, nennen wir es ab jetzt “Geldstück”, nicht mehr ausschließlich für die Verrechnung der Opferleistung, sondern auch für den "säkularen" Handel und Austausch von Dienstleistungen, Waren und Gütern zwischen den Opferschuldnern, also ALLEN selbstständigen, erwachsenen Mitgliedern der Gemeinschaft Verwendung fand.

 

Folgendes Beispiel dazu:

 

Ein Schafbauer (Familie Abel) findet Gefallen an den Holzschnitzarbeiten des benachbarten Getreidebauern (Familie Kain). Dieser wiederum hat nicht unbedingt zum gegebenen Moment Interesse an einem wohl­genährten Schaf. Trotzdem erklärt er sich einverstanden, dem Schafbauer seine eben fertig gestellte Holztruhe zu überlassen und zwar gegen die Übergabe dieses Geldstückes, welches „gut steht“ für die Auslieferung eines Schafes. Ist Herrn Kain zu einem späteren Zeitpunkt der Sinn nach Hammel­braten, so kann er das Geldstück dem Herrn Abel wieder vorlegen und einen feisten Hammel hinter sich her auf seinen Hof ziehen.

Sollte er in der Zwischenzeit beschlossen haben, Vegetarier zu werden oder zu bleiben, so steht einer Weitergabe dieses Geldstückes, im Werte eines Schafes, an eine dritte Familie (Familie Seth) auch nichts weiter im Wege. Denn der neue Abnehmer darf natürlich davon ausgehen, dass er jederzeit zu einem der beiden, dem Geldstückhersteller (Abel) oder dem Vegetarier (Kain) kommen, das Geldstück präsentieren und den entsprechenden Warenwert einfordern kann. In unserem Fall bedeutet dies, dass er entweder direkt von Herrn Abel ein Schaf verlangen kann oder er zu Herrn Kain jr. geht, um von diesem das Schaf zu verlangen oder von diesem eine gewisse, wertäquivalente Menge Getreide oder etwas anderes zu beziehen, je nach Übereinkunft und zu einem gerechten „Preis“, einem Vergleichs-Wert wie unter Brüdern.

 

Für dieses, von seiner Ausgabe (Herstellung), an eine bestimmte Person und von seinem Wert an eine bestimmte Handelsware gebundene “Geld” gelten daher folgende Bedingungen:

 

Wer dieses Stück, offiziell zu beglaubigende “Geld” prägt, herausgibt, verpflichtet sich grundsätzlich, in unserem Beispiel, zumindest ein Schaf oder das, auf dem Markt zu erzielende oder vom Geschäftspartner akzeptierte Äquivalent an anderen Waren auszuhändigen, wenn ihm dieses (sein) Stück Geld wieder vorgelegt wird.

Wer dieses Geld annimmt, glaubt an die Zahlungsfähigkeit des ausstellenden, ausgebenden Schuldners und wird somit zu dessen Gläubiger.

 

Wenn dieser (Herr Seth) nun das Geld weiterhin in Umlauf bringt, übernimmt er seinerseits den Platz des Schuldners und der neue Empfänger den Platz des Gläubigers.

 

Die ursprüngliche Schuld wird aber erst dann restlos getilgt sein, wenn das Geld zum ursprünglichen Aussteller, dem Schafbauer zurück gelangt ist und dieser seine Schuld durch die Abgabe des Hammels aus seinem Vermögen bezahlt und abgegolten hat. Dann erst ist dieses „Geld“ wieder in seinen ursprünglichen, unbelasteten Zustand zurückgekehrt. Die Bilanz des Einzelnen, wie die „Staatsbilanz“ in Soll und Haben tatsächlich ausgeglichen.

 

Das bedeutet also, selbst wenn das Geld unzählige Warentransfers begleitet hat, ist mit der jeweiligen Bezahlung die ursprüngliche Schuld noch nicht abgedeckt! Der mit der Ausgabe des Geldes begonnene Geschäftsfall noch nicht abgeschlossen. Solange sich Geld in Umlauf befindet, ist der Aussteller dem Inhaber jenen Betrag, jenen Wert schuldig, welcher durch dieses Geldstück definiert wird.

Dies ist ja auch ganz selbstverständlich, denn wenn der 2te das Geld an den 3ten weitergibt und  bestimmte Güter dafür erhält, muss der 3te das Geld ja nicht an einen 4ten weitergeben, sondern könnte es nach einiger Zeit dem 2ten wieder vorlegen, der dann verpflichtet wäre, die Zahlung in Waren zu leisten oder wenigstens dafür zu sorgen, dass der 1te seine ursprüngliche Schuld an den 3ten bezahlt - oder eben sich bemühen doch einen vierten zu finden, der bereit ist, die ursprüngliche Schuld zu übernehmen.

 

Hat mein geneigter Leser diese Abläufe verstanden? Rückfragen bitten an: m.hanel@gmail.com

 

 

 

DER ÜBERBLICK

 

Im Hauptbuch, welches vom Verwalter der sakralen Angelegenheiten geführt wird, ist genau aufgelistet, wer so ein Geldstück abzuführen hatte und auch tatsächlich abgeführt hat, wessen und wie viele Geld-Schuld-Stücke sich noch in der priesterlichen Gemeinde-Schatulle befinden müssen und wem das Geld zur Begleichung seiner sakral bedingten Schuld wieder vorgelegt worden war. Dies ist genau jenes Geld, welches sich vorerst im Umlauf befinden könnte oder sich in den Tresoren der Aussteller befindet oder von diesen völlig legal vernichtet wurde.

 

Verfolgt man nun noch einmal, im Lichte dieser Ausführungen, die Möglichkeiten des Geldumlaufs, lässt sich folgendes feststellen:

 

Als Erstaussteller “meines persönlichen” Geldes, welches durch eine Zentralstelle der Beglaubigung bedarf, anerkenne ich, mit meinem Geld gleichzeitig eine entsprechende Menge potentieller Schulden oder Lieferverpflichtungen in Händen zu halten. Die Fälligkeit, diese einzulösen, tritt im Moment nach der Ausgabe, bei erneuter Vorlage an mich in Kraft.

Wer dieses Geld, gültig wie eigenes annimmt, glaubt an meine Lieferfähigkeit als Aussteller und wird mit der Geldannahme zu meinem Gläubiger. Für diesen Gläubiger gibt es nun mehrere Möglichkeiten des weiteren Verfahrens.

 

a. Bei eigenem Bedarf und Wunsch legt er mir, seinem ursprünglichen Geschäftspartner dieses Geld (oder Lieferver­sprechen) wiederum vor, ich liefere und der Handel ist abgeschlossen. (Bei der ersten Geldübergabe bestätigte das Geld den Liefer-Anspruch des Empfängers und beim zweiten Weg retour, erfüllte es diesen Anspruch. Zuerst bestätigte es meine Lieferverpflichtung, die des Herausgebers und dann erfüllte es diese Verpflichtung.)

        

b. Wenn er will, legt der Gläubiger seinem Geschäftspartner nun eigenes Geld, gegen dessen vereinbarte Leistung vor. Beide Partner sind nun “Geldbesitzer”. Das heißt, jeder besitzt nun Geld, die jeweilige Währung des anderen. Ihre jeweilige Buchhaltung, so sie eine führten, zeigte einen ausgeglichen Stand.

 

Lieferverbindlichkeiten = Lieferforderungen.

 
Bei diesem Beispiel ist es nun sehr bemerkenswert, dass beide, obwohl sie Geldbesitzer sind, (jeder hat das des anderen in seinem Besitz) sie in Wirklichkeit, von einer ganzheitlichen Betrachtungsweise aus gesehen (im Wesen der „doppelten“ Buchhaltung zum Ausdruck gebracht), weder (oder sowohl als auch) Guthaben noch (wie) Schulden ihr eigen nennen können. (Nur Geld zu besitzen, macht daher weder unbedingt reich noch wohlhabend!)

        

c. Der Gläubiger gibt das erhaltene Geld an einen dritten Beteiligten, gegen dessen Leistungen weiter. In diesem Fall hat das erst- und einmalig ausgestellte Geld bereits einen zweiten Waren- oder Leistungstransfer begleitet, verrechnet oder ermöglicht. Damit ergibt sich, dass der Erste, der ursprüngliche Geldaussteller weiterhin, jederzeit mit der Vorlage seines Geldes zu rechnen hat. Der Zweite hat seinen Anspruch an den Ersten an einen Dritten abgetreten und ist, mit einem erneut ausgeglichenen Leistungsbilanzkonto wieder völlig unbelastet - weder positiv noch negativ (Schuld- und Anspruchslos). Dem Dritten steht es frei, den Ersten zur Leistung zu veranlassen oder den Zweiten wieder zur Teilnahme am Wirtschafts­geschehen zu bewegen, indem er diesem dessen Erzeugnissen, gegen erneute Geld­vorlage und Übereinkunft abnimmt oder einen vierten zu suchen, der dieser Handels­ketten ähnlichen Beziehung beitreten möchte.

d. Der Gläubiger bewahrt das erhaltene Geld bis auf weiteres zur Vorlage an den Ersten auf und wird seinerseits zum Schuldner gegenüber einem Dritten, indem er diesem für dessen übernommene Leistungen, von “seinem eigenen“ Geld übergibt. Damit wurde die, in Umlauf befindliche Geldmenge verdoppelt, was ja nichts anderes bedeutet, dass der Erste nach wie vor verschuldet ist, der Zweite sich dem Dritten verschuldet hat, aber gleichzeitig diese Schuld mit dem Geld des Ersten “neutralisieren” kann. Das heißt, wenn der Dritte dem Zweiten dessen Schuldschein, sprich Geld vorlegt und eine entsprechende Lieferleistung reklamiert, so könnte der Zweite “sein” Geld mit dem Geld des Ersten einlösen und sich dadurch von der Lieferverpflichtung “loskaufen”.  Er wurde zum „Geld- Währungswechsler“ und vielleicht profitierte er sogar von der zeitlich bedingten „Kursschwankung“.

FRAGE: Wollte der Dritte aber durch die erneute Vorlage, des, nun sich in seinem Besitz befindliche Geld des Ersten, den Zweiten zu einem wirtschaftlichen Austausch bewegen, ist er nun an dessen Einverständnis gebunden oder hat er das Recht ihn dazu zu veranlassen?

 

Bevor Sie, geneigter Leser, sich der unten stehenden Antwort zuwenden, haben Sie doch die Freundlichkeit, sich diese Antwort durch eigene Überlegung zu erarbeiten. Um dann durch den Abgleich mit der von mir formulierten Beantwortung obiger Frage – eine Überraschung zu erleben.

 

 

Nicht ein wirklich interessanter Aspekt, Geld als Dokument einer bewusst eingegangenen Lieferverpflichtung zu definieren und gleichzeitig die grundsätzliche Legalität der individuellen, selbstverständlich kontrollierten Geldemission und die Freiwilligkeit an der Teilnahme am produktiven wirtschaftlichen Austausch durch ein solch grundlegend einfaches Beispiel festzustellen?

 

 

 

 

Noch etwas: Ein Akt erfährt in seiner Reaktion erst seine Vollendung.

 

Der Tausch wird durch gegenseitiges Geben und Nehmen, einer gleichzeitigen Lieferleistung beider, vollendet.

 

Beim Kauf hingegen, ist es aber mit einer einmaligen Hingabe des Geldes und gleichzeitigem, gegenläufigem

Warenfluss nicht getan, sondern es bedarf hierbei sowohl des:

 

“hin und her” des Geldes, wie auch des “her und hin” der, von der jeweiligen Seite produzierten Waren oder

Leistungen, um den Geschäftsfall tatsächlich ordentlich abzuschließen.

 

Dies bedeutet, dass die heutige Ansicht der Menschen, dass der Kauf erledigt sei, wenn man mit der bezahlten Ware

den Laden verlässt, unvollständig ist. Eine sich fatal auswirkende Nachlässigkeit.

 

 

 

 

 

Antwort: Selbstverständlich hat er das Recht, den anderen dazu zu veranlassen. Allerdings nur durch gewaltfreie Überzeugungsarbeit, den anderen freiwillig zu einem neuerlichen Geschäft zu bewegen. Zurück nach oben.

 

 

 

 

ZUM WERT DES “SAKRALGELDES”

 

Abgesehen von einem bestimmten Materialwert, der sich allenfalls aus dem menschlichen Aufwand für dessen Herstellung berechnen lässt, hat dieses Geld nur jenen Wert (in unserem Fall steht 1 Stück Geld für 1 Schaf mit bestimmten Qualitätsmerkmalen), der ihm ausdrücklich zur Zeit der Ausgabe offiziell (nach gesellschaftlicher Übereinkunft)  zugeschrieben wird. Dieser Wert steht jedoch außerdem in Beziehung zu allen anderen verfügbaren und zum Austausch bereitgestellten Waren, Gütern und Dienstleistungen. In unserem Fall bleibt die Kaufkraft dieses Geldes über die Zeit für 1 Schaf erhalten.

Allerdings ist es möglich, dass sich die Wertschätzung für andere Waren und Dienstleistungen vom ursprünglichen Verhältnis, gemäß Angebot und Nachfrage entfernt und verändert. Es ist ja so, dass sich der ursprüngliche Aussteller mit der Ausgabe “seines” Geldstückes der Allgemeinheit in der Menge eines Schafes verpflichtet bzw. verschuldet hat. Ändert sich die Wertschätzung zu Gunsten von Schafen, so steigt die Kaufkraft dieses Geldes. Ändert sich die Wertschätzung der angebotenen Waren und Dienstleistungen zu Gunsten dieser, so fällt die Kaufkraft dieses Geldes und alles außer Schafen würde eben “teurer”.

Diese Sichtweise hierbei entspricht eher der von “warenbewertetem Geld” und nicht von “geldbewerteten Waren”.

 

Die Grundlage oder Deckung der “sakralen Währung“ ist in oben beschriebenem Fall das tatsächliche, materielle Vorhandensein 1es Opfertieres, bzw. der äquivalente Marktwert anderer, frei verfügbarer Waren und die Freiwilligkeit der Marktteilnehmer, einander ihren jeweilig abgegebenen Lieferversprechen zu glauben und die, durch die Tat bewiesene Bereitschaft, diese Versprechen bei Aufforderung auch einzulösen.

 

Noch einige prinzipiellen Worte zum Wertbegriff.

 

 

 

Kein Ding besitzt aus sich selbst einen bekannten Wert, der in Geld ausgerückt werden kann.

Sondern - vielmehr wird dieser, je nach menschlicher Übereinkunft ermittelt und zugemessen.

 

 

 

Die gesamte Schöpfung ist entstanden ohne Zutun und Beisein des Menschen, der somit im Allgemeinen über keinerlei Maßstab verfügt, der Dinge "wahren" Wert zu kennen. Es muss verstanden werden, dass Wert in Geld ausgedrückt, die rein subjektive Schätzung, willkürliche Festlegung des Einzelnen oder einen gesell­schaftlichen Konsens darstellt. Der Wert ist an sich ein Gespenst, welches ausschließlich durch die Betätigung des menschlichen Willens in der Materie manifestiert wird. Alle Dinge, solange sie nicht vom “HABEN WOLLEN” ins Visier genommen und besessen sind, sind “wertlos”. Der Geldwert oder Preis einer Sache, kann ev. neutral definiert werden, aus dem geistigen, materiellen und zeitlichen (energetischen) Aufwand, der zu dessen Herstellung notwendig war, zusätzlich qualitätsgewichtet.

 

 

 

URWIRTSCHAFT IM SÄKULAREN KREIS

Die Verpflichtung zwischen Partnern

 

In den vorangegangenen Abschnitten wurde das wirtschaftliche Handeln im so genannten “sakralen Kreis” nachvollzogen. Als Ergänzung soll nun der entsprechende “säkulare Kreis” behandelt werden. Dieser ist im Wesentlichen durch das Fehlen der Vorstellung einer Abhängigkeit an einen göttlichen Schöpfer charakterisiert.

 

Der selbständige MENSCH als WIRTSCHAFTSTREIBENDER oder

der selbständige MENSCH, zur WIRTSCHAFT getrieben? Oder

der MENSCH, sich selbst ständig zur WIRTSCHAFT treibend! ...

(na, was passt jetzt?!) – vielleicht noch:

der Mensch, ständig den anderen zur Wirtschaft treibend?

 

Ohne an ein Leben nach dem Tode glauben zu wollen oder dazu gezwungen zu werden, erkannten die “gottlosen” Menschen nach dem Erwachen ihres Intellekts, die eigene materielle Vergänglichkeit. Ihr Verstand und der, im Instinkt verankerte Wille zum Überleben, wirkten ab nun zusammen, dem unvermeidbar erscheinenden Untergang, dem Bankrott, dem Tode zu entkommen oder zumindest möglichst lange hintan zu halten.

Mit dieser Erkenntnis dürfte wohl das Argument entkräftet, bzw. relativiert sein, dass des Menschen “allzu menschliche” Streben nach PROFIT, in erster Linie menschliches Handeln und in weiterer Folge den HANDEL bestimmt.

 

Vielmehr ist es das Streben, dem ständig drohenden Untergang zu entgehen. Es ist nämlich ein wesentlicher Unterschied, nicht nur für das Verständnis wirtschaftlicher Gesetzmäßig­keiten, ob der Mensch handelt, um etwas zu erreichen oder ob er handelt, um etwaigem zu entgehen!

Der Verstand beharrt ja in aller Deutlichkeit darauf, dass ewiges materielles Leben NICHT zu realisieren ist, aber dem vorzeitigen Untergang entgangen, bzw. der unausweichliche Tod verzögert werden kann. Verhält der Mensch sich gegen diese Erkenntnis und tut in seinem Handel(n), als könnte er den Gewinn, den Profit ewig maximieren, d.h. gaukelt und macht sich vor, alles und dies jetzt zur Verfügung zu haben, womit er gerade seinen Untergang beschleunigt, dem er zu entkommen trachtet. (Mensch, siehdich um, nicht bring’ dich um ... !)  If you say, “I want it all I want it now” – I will have to tell you, “You won`t get it anyhow”.

 

Die Vorstellung zweier, jeweils für sich ziemlich autark wirtschaftender, zentral gelenkter Stammes­gesellschaften zur Quelle der weiteren Betrachtungen machend, sei der Fall angenommen, dass eine der beiden selbständig wirkenden Gruppen, aus eigenem Verschulden (Misswirtschaft) oder unverschuldet (durch Einfluss höherer Gewalt), der Möglichkeit beraubt wurde, das folgende Jahr zu überleben. (z.B. Verlust des gesamten Saatgutes und/oder Herden, Besuch von Kathrina oder der Vogelgrippe ...)

 

Entsprechend den gegebenen sozialen Normen sei ein Raubzug unter bestehenden Bedingungen ausgeschlossen und mit der Hilfe, kommend von der zweiten Gruppe, zu rechnen.

 

Das Vorgehen wird wie folgt beschrieben:

 

Die eine Gruppe soll genannt werden “die RABEN”, weil sie echte Pechvögel sind. Die zweite bekommt den Namen “die HÄHNE”, denn sie sitzen buchstäblich auf etwas, was gemeinhin, das “Gold des Landmannes” bezeichnet wird.

 

Der König und Hauptmann (von mir aus, auch: Hauptmensch) der Raben lässt den Hähnen ein Schreiben zukommen, dessen wesentlicher Inhalt, ungeachtet der verbalen Ummantelung, aus einem Ansuchen, um Überlassung aus dem Hahnenschatz besteht und eventuelle Rückgabevorschläge beinhaltet.

 

Dieses Kreditansuchen wird von den Hähnen begutachtet und abgelehnt, verhandelt oder angenommen.

 

Die Annahme wird durch ein Antwortschreiben bestätigt, dessen wesentlicher Inhalt aus der ausdrücklichen Zustimmung und Konkretisierung der Rückgabebedingungen besteht.

 

Bedingungen, wie sie aus der Natur von Überlassungen abgeleitet werden, können sehr weit reichend sein - von NICHTRÜCKZAHLBAREM KREDIT bis zur unmenschlich, versklavenden AUSBEUTUNG.

 

(Die, sich aus der Berücksichtigung dieser extremen Bedingungen ergebenden Szenarien durchzudenken, ist dem Einzelnen selbst überlassen. Möchte man sich dabei behelfen, ein Tipp: Die Geschichtslexika sind voll einer Unmenge verschiedenster solcher Abläufe.)

 

Um die, nach dem Beginn und ursächlichen Anlässen forschenden Gedankengänge nicht noch bewusst und absichtlich zu verkrümmen und sich in den vielen, exponentiell sich daraus ergebenden Möglichkeiten zu verirren, wird hier als einzige Bedingung, der Termin der vollständigen Rückgabe oder -zahlung nach 4 Jahren angenommen, wobei eine vorzeitige Teilrückgabe möglich ist.

 

 

DER GROSSE DEAL

 

Dem Ansuchen soll vorerst keine weitere Aufmerksamkeit zugewendet werden. Seine prinzipielle Funktion besteht als Eigenbeleg der Raben, über das Eingeständnis ihrer Kreditbedürftigkeit. Der Kreditwürdigkeit der Raben und der Kreditwilligkeit der Hähne wird in deren Antwortschreiben ein positiv, beglaubigendes Zeugnis ausgestellt. Hier sei es wiederum dahingestellt, ob die Hähne aus ihrem Überfluss, aus dem Ausreichenden oder dem Knappen überweisen. Der bereits gewählten Vorgangsweise folgend, wird hier, das, in der Mitte stehende, angenommen.

 

Dieses Antwortschreiben soll nun näher untersucht werden.

 

Nach den Prinzipien der Effizienz, beinhaltet es zweifellos die Anweisung(en) für das Verlangte.

 

Der letzte Stand ist daher:

In Händen der Hähne befindet sich sozusagen, eine konkrete Schuldbestätigung der Raben; dokumentiert durch ihr KREDITANSUCHEN.

In Händen der Raben befindet sich sozusagen ein (GELD), SCHEIN(E), mit welchem aus dem Hof der Hähne, deren Besitz für die Raben zu beziehen ist;
dokumentiert durch deren Königs ANWEISUNGEN.

 

Wieder, wie in einem Stummfilm oder von einem sprachunkundigen Beobachter betrachtet, sieht es in Folge oberflächlich so aus, als kämen die Raben mit einem “großen” Geldschein (Anweisung über das Gesamte) oder mehreren “kleinen” (Anweisungen über Teile des Ganzen) und würden in den Geschäften der Hähne (den Vorratslagern am Hahnenhof) dieses Geld mit vollen Händen geschäftig ausgeben. Ist es nicht so?

 

Doch wir wissen, dass Raben bekannter weise nicht dumm und außerdem ehrlich sind, und, dass alles, was sie heute ausgeben, ihr Stamm auch wieder zurück erwerben, bzw. ja erst bezahlen muss. Und zwar über den Rückerwerb ihrer Schuldscheine, bzw. "Rückkauf" ihres Geldes (Schuldansuchen mit Rückzahlungsversprechen. Ein Umstand, den ein sicherer, nach der Art: “ich weiß es, denn ich hab´s ja mit eigenen Augen gesehen und außerdem hab ich solche Abläufe auf der Hochschule studiert”, Augenzeuge, vielleicht zu übersehen und ignorieren geneigt ist! Da er sicher ist, die Raben haben alles ordentlich bezahlt und die Geschichte wäre beendet).

 

Und so geschieht es auch.

 

Das Überleben der Raben ist gesichert und nach einem Jahr, kehrt man an den respektierlichen Handelsplatz zurück, der sich zum Grund des Überlebens und als Quelle des neuerlich sich anbahnenden Wohlstandes erwiesen hat. Mit im Gepäck führt man einen Teil (Rechnungsbeispiele folgen) des ausstehenden Saatguts, welches gegen entsprechendes an Schuld (Geld-)papieren zurückgebracht und gegeben wird. Unser “informierter” Augenzeuge beobachtet, dass die Hähne, was sie letztes Jahr für bestimmtes Papiere verkauft haben, just für die selben Papiere wieder zurückkaufen. (Vielleicht beginnt er sich ab jetzt langsam zu fragen: “Wo ist da für wen der PROFIT?!”)

Ob die Hähne darüber hinaus ein “Geschenk”, als Symbol aufrichtiger Dankbarkeit von den Raben empfangen haben, braucht hier nicht weiter verfolgt werden. Sonst fände man sich flugs in der Rolle des erwähnten “wissenden Beobachters”, der sich vielleicht mit der Frage auseinandersetzt, ob dies “Geschenk” nun als Bestechung, Provision, Profit oder gar Zinsen zu betrachten sei?

 

Vielleicht war es auch ganz anders und anstatt dass die Raben als Spender auftraten, waren es vielleicht die Hähne, welche die Raben festlich bewirteten und auf´s Beste gastfreundlich, um deren Wohl sorgten? (In diesem Fall möchte unser traut gewordener Zeuge vielleicht meinen, die gastgebenden Hähne hätten vielleicht doch ein gutes Geschäft gemacht. Aber er würde das schon noch herausbekommen - ...) Jedenfalls Fragen über Fragen für den Forscher.

 

Es eilt die Zeit ein weiteres Jahr, wir eilen mit und halten nicht hinter´m Busch, mit dem was folgt. Denn, die Raben und Hähne wieder im Handel vor Ort vereint, erfolgt dieses Mal die Rückgabe über den gesamten Rest oder ein weiterer Teil.

Und ein Jahr darauf nähert sich der Deal hoffentlich seinem Abschluss. Dann haben die Raben ihre Schuldeingeständnisse, ihre Schuldscheine und die Hähne ihre Auslieferungsscheine jeweils vom anderen zurückbekommen. Die Raben haben überlebt und Dankbarkeit in der Welt verbreitet, die Hähne haben ihr Gegebenes zurück und edle, freigebige Gastfreundschaft exerziert und beide Parteien haben die Erfahrung gemacht, dass durch freiwilliges, selbstloses Geben verursachtes, zeitweiliges Fasten - die Tugenden der Zurückhaltung und Beherrschung verliehen werden und diese wiederum jene Triebkräfte darstellen, welche zu größtmöglichem Gesamtnutzen führen.

Alles in allem, - alle für alle -, ein gutes Geschäft, a real good Deal!

 

Unser, in der Zwischenzeit zwar weiß und weniger weise gewordene Beobachter, aus dem Stamme der “scharfen Zeugen”, kann jedoch in dieser Sache nicht viel über zähl- und wägbaren Gewinn berichten. Doch darüber soll an anderer Stelle gesprochen und befunden werden.

 

Zusammenfassung & Rekapitulation:

 

Die Raben geben ein(e)               Kreditansuchen, Schuldbestätigung aus     (“Geld d. Raben”, “Rabenwährung”).

Die Hähne geben eine                  „Lieferscheine“, Kreditanweisung aus                („Hahnenwährung“)

 

Diese Kreditanweisung kann in einem oder in Stückelung erfolgen und nimmt damit äußerlich und in der Funktion den Charakter von etwas an, was als GELD, als Zahlungsmittel angesehen werden kann, also “Geld der Hähne”, "Hahnenwährung".

 

Die Raben haben kein Interesse an Schulden, sondern ihr Sinn ist auf Vermögen gerichtet.

Die Raben haben daher Interesse, ihr Schuldbekenntnis oder ihre Schuldscheine ehest zurück zu erlangen, zurück zu erwerben.

 

Die Hähne haben kein Interesse, ihren Wohlstand auf der Not der Raben zu begründen.

Die Hähne haben daher Interesse, die Raben nicht über irgend Gebühr zu belasten.

 

Die Raben übernehmen mit diesem “hahnebüchenen” Geld das für sie Nötige. Gleichsam bezahlen sie damit und geben jeden nochmaligen oder weiteren Anspruch darauf damit aus ihrer Hand den Hähnen zurück.

Die Hähne haben mit der ordentlich kontrollierten Rücknahme ihrer schriftlichen Lieferversprechen, sich vor übermäßiger, weiterer Verausgabung abgesichert.

 

Ein Blick, in der Hähne Schatzkammer, zeigt:

 

a.          einen verminderten Lagerinhalt,

 

b.          entsprechende Menge von Rückgabe(zahlungs)verpflichtung(en) oder anders benannt, die Rabenwährung, das schwarze (rote) Geld, und

 

c.           und die eigenen, von den Raben eingelösten Lieferversprechen, das weiße Geld, durch die Warenauslieferung schuldbefreite, also leere, unbelastete Hahnenwährung.

 

Die Raben erwerben im nächsten Jahr nach der Ernte ihre Unterschriften, ihr Geld, im jeweiligen Ausmaß, durch die Rückerstattung des Geliehenen („Gekauften“) zurück.

Dieser Vorgang, der an sich eine reine Schuldentilgung darstellt, kann, aus dem Zusammenhang gelöst, als Verkauf der Raben, ihres Mitgebrachten (Zurückzugebenden), an die Hähne gegen Geld interpretiert werden. Gleichwohl ist es aber ihr eigenes Geld, die Rabenwährung, welches sie mit der Lieferung, die in Wirklichkeit nicht als Angebot an die Hähne, sondern als Forderung der Hähne dasteht und anzusehen ist, erwerben bzw. erlösen.

 

Diese Ansicht relativiert die bestehende Einsicht in, so genannt fiskalökonomische Vorgänge durchaus wesentlich und verdient es, kritisch unter die Lupe genommen zu werden. (Nicht Geld erwirbt Waren, sondern Waren erwerben Geld!)

 

Tatsächlich ist auch dieser “Kauf” oder anders gesehen, diese Rückzahlung, spielerisch gesagt, die in Zahlen formulierte “ideophysiopraktische” Dokumentation des Grundsatzes: “Strenge Rechnung - Gute Freunde” oder “Gleiches mit Gleichem oder Besserem Heimzahlen” (Bringschuld).

 

Ein Blick ins Gebiet der Raben zeigt, dass deren entleerte Lager nicht nur wieder zum Teil gefüllt sind, sondern, dass die Raben wie die schwarzen Teufel schuften, um ihr Verlorenes zurück zu erarbeiten und das übrige, vom lebensnotwendigen Mindestmaß abgesehen, den Hähnen zutragen.

 

 

AUSWERTUNG

 

Die vorliegende Darstellung, sowohl des “sakralen Kreises”, wie auch des “säkularen Kreises”, macht deutlich, dass die Entstehung von GELD, in Wahrheit nur durch die parallel laufende Annahme von KREDITGEWÄHRUNG und VORSCHUSSLEISTUNG denkbar ist.

 

 

 

Das Geld, in all seinen Formen verdankt seine Existenz der Annahme, (Akzeptanz) eines

SCHULDVERHÄLTNISSES

 

GELD = LIEFER- oder LEISTUNGSVERSPRECHEN

 

 

 

Die Untersuchungen der Vorgänge im sakralen Kreis endeten damit, dass nach Einlösung der Schuld, der ursprüngliche Schuldscheinaussteller seinen Schuldschein zurück erlangt hat.

 

Nicht anders verhält es sich im säkularen Kreis.

Die Raben haben ihre Schuldscheine zurückbekommen und die Hähne ihre Auslieferungs­scheine.

Jeder der beiden hat sein Geld entweder zurück erworben (Raben) oder zurück geordert (Hähne).

 

In diesen beiden Beispielen wurde nur 1 “Kauf- bzw. Verkaufsakt” beschrieben. Es ist durchaus nachvollziehbar, dass dieses erfolgreich beendete Verfahren des Güteraustausches, zu weiterer Ausübung anregte, ohne auf eine anstößige Katastrophe angewiesen zu sein oder zu glauben, an den Notruf oder Not des Partners gebunden zu sein, um mit ihm in Handlungs- und Handelsbeziehungen zu treten.

 

Es ist denkbar, dass bei weiter florierender Wirtschaft, die zur steigenden Produktion von weiteren Gütern führte, welche zur Aufrechterhaltung der Gruppenautarkie keinen Beitrag mehr leisteten, und daher im weiteren Sinne zu Luxusgütern wurden, zu gegenseitigem Austausch drängten. Dafür sollte und wollte aber eine überschaubare Abrechnungsmethode gefunden werden.

Denn auch unter Brüdern und anderen Mist- und Galgenvögeln: Geschäft bleibt Geschäft!

 

Eine Voraussetzung dafür ist der Glaube an die künftige Liefer- und Leistungsfähigkeit des Handels­partners (Kreditnehmers).

Die zweite Voraussetzung ist der Konsens über den verhältnismäßigen “Wert” der auszutauschenden Güter zueinander, zum Zeitpunkt des Geschäfts­beginns und Geschäftsabschlusses.

 

Ein weiterer Aspekt, den es grundsätzlich zu bedenken gilt ist, dass ein möglicherweise zu erzielender Profit grundsätzlich NICHT in Geld ausdrückt, sondern der Profit im Haben von Gütern und Dienstleistungen und dem Wohlsein, resultierend aus deren Gebrauch und Genuss, zu erzielen, zu erleben ist.

Obige Darstellungen haben ja klar gezeigt, dass mit dem ERSTMALIGEN Besitz von “Geldpapieren” entweder fremde Lieferversprechungen (Rabenwährung in Händen der Hähne) oder eigene, bereits eingelöste (Rabenwährung wieder in Händen der Raben, bzw. Hahnenwährung wieder in Händen der Hähne) oder eigene künftige Lieferversprechungen (im Falle der weiteren Verwendung der Rabenwährung durch die Raben, bzw. Hahnenwährung durch die Hähne) gehalten werden.

 

Mit Geld hat man ja tatsächlich nur Schulden, bzw. ein Versprechen, diese einzulösen in der Hand und sonst NICHTS.

 

Die Indianer haben schon Recht, wenn sie die übrigen Menschen zur Einsicht drängen, dass man “ ... Geld nicht essen kann”.

 

Der sakrale Kreis bietet die Veranschaulichung des Binnenhandels mit einer Währung und der säkulare Kreis bietet die Veranschaulichung für den Außenhandel mit verschiedenen Währungen.

 

 

·         Der Beginn und weitere Verlauf des Binnenhandels stellt sich wie folgt dar:

 

Nachdem der Schafbauer seiner Opfer- bzw. Abgabepflicht Genüge getan hat, hält er nun sein, von ihm selbst ausgestelltes, ev. wieder auszugebendes und von der Obrigkeit bereits beglaubigte Geld in Händen. Wenn er nun, von der Obrigkeit als "Handelspartner" abgesehen, im privaten Sektor jemanden findet, der ihm seine Kreditwürdigkeit "abnimmt", so kann ihm dieser sein Symbol dafür, das “Schafgeld” abkaufen und zwar mit der Lieferung von vereinbarten Gütern etc. Das Wort “Kauf” steht also so gesehen, von den Ursprüngen her betrachtet, nicht unbedingt für den Erwerb von Waren, sondern für den Erwerb von “Geld” = Warenliefer­versprechen = Schulden!

 

ERWERB von SCHULDEN, VERSPRECHUNGEN     =     KAUF     =     ERWERB von WAREN

KAUF = ERWERB von WAREN des Einen & gleichzeitiger ERWERB von SCHULDEN des Anderen

ERWERB von A der WAREN des B = ERWERB von B der SCHULDEN des A

 

Der Schafbauer erwirbt vom Rinderzüchter 1 Kuh und dieser überlässt sie ihm, weil er ihm im Gegenzug “abkauft”, dass er bei späterer Vorlage, der dafür “gekauften” 7 “Schafwährungs­einheiten”, die Tiere auch tatsächlich übereignet bekommt. Selbstverständlich kann der Rinderzüchter seinen Anspruch auf diese 7 Schafe weiter veräußern, sagen wir gegen 10 Sack Getreide. Durchaus kann er dabei auch einen “Gewinn” erwirtschaften. Dieser Fall z.B. tritt dann ein, wenn er bisher für 1 Kuh, im Tausch gegen Getreide nur 9 Säcke erhalten hat. Schätzt der Getreidebauer jedoch Lammfleisch höher als Kuhfleisch, ist er ev. bereit 1 Sack mehr dafür (r)auszulegen.

 

Nochmals, wirklicher Gewinn kann zwar über, entweder den reinen Tauschhandel (als subjektiver Gewinn) oder die Vermittlung des Geldes (als objektiv, mess- und wägbare Waren oder Dienstleistungen) erzielt werden, aber nicht in Geld, sondern letztlich nur in Waren.

Denn Geldbesitz für sich alleine betrachtet kann dreierlei bedeuten: „Gewinn“, „Verlust“ oder „Besitzlosigkeit“.

Wenn ich eigenes (von mir ausgestelltes) Geld in Händen halte, welches mir keiner abnehmen will, weil ich als faul und säumig bekannt bin, sind diese Münzen, Scheine, meine eigenen Leistungsversprechen, die nicht unbedingt etwas wert sind.

Wenn ich von jemand anders ausgestelltes Geld in Händen halte, der als faul und säumig bekannt ist, habe ich seine Leistungsversprechen in der Hand, die nichts wert sind.

Wenn ich viel fremdes „schlechtes“ Geld von jemanden in Händen halte und jener wenig „gutes“ von mir, machte ich vielleicht sogar ein schlechtes Geschäft. Denn ich liefere ihm Hochwertiges und er mir mindere Ware.

Habe ich viel „gutes“ Geld von jemand anders in Händen und der andere ebenfalls viel „gutes“ Geld von mir, habe ich vielleicht noch gar keinen Profit gemacht oder besitze vielleicht gar nichts. Denn wenn ich dem anderen seine Versprechen vorlege und seine Erzeugnisse von ihm einfordere, kann er, das ist sein gutes Recht, seine Verpflichtungen mit meinem Geld, meinen Verpflichtungen ausgleichen und braucht gar nichts zu liefern.

 

Stößt man sich an der Abhängigkeit, Bindung oben erwähnter „Schafwährung“ an nur ein(em) Wirtschaftsgut, nämlich dem Schaf und will, der sich daraus ergebenden, einseitigen Abhängigkeit entkommen, so steht kein Grund dagegen, die Währungsgrundlage auf die Produktion mehrerer handelsüblicher Güter zu stellen. Die schwerwiegenden Auswirkungen eines eventuellen Totalausfalles der Währungs­grundlage (z.B. Schafpest), werden dadurch gemildert. Als Währungsgrundlage eine, nach der Zeit definierte menschliche Arbeitsleistung zu setzten, ist eine weitere relativ neutrale Möglichkeit, wobei die Erfahrungen Gullivers in Liliput und im Land der Riesen weitere nationalökonomische Bücher füllen mag, die wir aber nur mehr aus Zwecken der Unterhaltung lesen und nicht mehr, um Nationalökonomie zu begreifen.

 

Es bleibt vielleicht auch noch zu untersuchen, in welchem Ausmaß, in welcher Menge, Geld für den Binnenhandel in Umlauf zu setzen ist.

 

Getreu unseren Untersuchungsergebnissen, kann Geld nur gegen eine individuelle Schulderklärung, gegen ein beglaubigtes, künftig einzulösendes Liefer- oder Leistungsversprechen entstehen.

 

Weiters können Regulative zum Einsatz kommen, um der ev. Nichterfüllung adäquat zu begegnen. Dies, sowohl dem wortbrüchigen oder unfähig gewordenen Individuum, wie auch dem gesamten Handelskörper gegenüber. Denn, kann das Geld nicht eingelöst werden, weil die, seiner Emission gegenüberstehende Produktion nicht getätigt wurde oder nicht (mehr) getätigt werden kann, käme es im allgemeinen zu einer allgemeinen Preiserhöhung, da derjenige, der das Lieferversprechen einer anderen Person, also Geld in Händen hält, Nachfrage nach Waren oder Leistungen hält, die nicht produziert werden und daher im allgemeinen eher geneigt ist, einen höheren Preis für etwas anderes zu bezahlen, als für sein Geld gar nichts zu bekommen. Leider ist dies all' gemein, aber so sieht’s nun mal aus.

 

Ein extremes Regulativ auf das Individuum bezogen, ist wohl Leibeigenschaft bis zur faktischen Erfüllung des ursprünglichen Versprechens.

Auf das staatliche Gefüge bezogen, sei das Regulativ, dem Markt das aushaftende Geld über eine Sondersteuer zu entziehen. D.h. geht einer in Konkurs, wird er so lange angehalten, bis er den Schaden durch Leistung (und NUR durch Leistung) gutgemacht hat und andererseits, wird das dazugehörende Geld dem gemeinsamen Markt so lange entzogen, bis die ausstehende Schuld durch faktische Leistung getilgt ist. Dann fließt das abgezogene Geld wieder in Form einer Leistungsförderung, o.ä. in den Markt zurück, da das ursprüngliche, ausgeglichene Verhältnis zwischen Geldmenge und angebotenen Waren und Leistungen wieder hergestellt ist.

Öffentlich ist nun mal öffentlich und MUSS daher völlig überschaubar reguliert werden.

Wo liegt da das Problem?

Dass man sich auf der Straße, unbedingt wie in seinem Schlafzimmer aufführen dürfen möchte?!

 

 

·         Der Beginn und weitere Verlauf des Außenhandels stellt sich wie folgt dar:

 

Nehmen wir an, dass die Schafbauern aus dem sakralen Kreis, mit den Raben in Handels­beziehung treten und einen Teil ihrer Herden von ihren Weiden weg halten möchten. Sie können die Möglichkeit wählen, einen entsprechenden Schuldschein, in der Rabenwährung zu akzeptieren, nachdem sie mit deren Währungsgrundlage und Grundsätzen, welche ihre Währungsstabilität garantieren, einverstanden ist und daher darauf vertrauen, zu einem, ihnen genehmen Zeitpunkt in der Zukunft, das von ihnen Begehrte, bei erneuter Vorlage bei den Raben auch tatsächlich zu bekommen. Bei diesem Vorgehen tragen sie natürlich das Risiko eines eventuellen Versagens der Rabenwirtschaft mit.

 

Sie haben aber auch die Möglichkeit, wenn das Begehren der Raben nach Schafen größer ist, als ihr Wunsch, die Schafe los zu werden, auf Bezahlung der Tiere in eigener Währung zu bestehen. Dann haben die Raben keine Wahl, als ihr Vermögen auf dem Markt der Sakralwirtschaft gegen Schafwährung anzubieten und mit diesem Erlös, die von ihnen begehrten Schafe zu erwerben.

 

Tritt allerdings dann der Fall ein, dass die Raben, nachdem sie ihr Vermögen gegen Schafwährung eingetauscht haben, ihre Meinung ändern und mit dem Schafgeld, ohne es in den sakralen Wirtschaftskreis zurück zu investieren, d.h. die Schafe wie vereinbart wirklich zu kaufen, das Land verlassen, so kann im sakralen Kreis nicht einfach zur weiteren Tages­ordnung geschritten werden.

Die Leute haben sich nämlich ab diesem Zeitpunkt mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass sie von nun als gesamte Gesellschaft den Raben gegenüber verschuldet sind und zwar genau in jenem Ausmaß, in welchem ihr Geld über die Grenze verschwunden ist.

 

Anders gesehen, sind sie den Raben genau das schuldig, was sie von diesen, gegen ihre eigene Schafwährung erstanden haben. Es bekäme ihnen daher gar nicht gut, dehnten sie ihren Konsum so weit aus, bis nur mehr das Notwendigste übrig bliebe (selbst wenn es bis zum Ende ihrer Tage langen sollte), ohne irgendwelche Reserven anzulegen. Tatsächlich sind sie ja nicht mehr die Eigentümer all dessen, was sie umgibt. Denn jeden Moment kann es doch passieren, dass die Raben wieder zurückkommen, um die, sich in ihrem Besitz befindliche, Schafwährung auf dem Sakralmarkt einzulösen.

In einer, als glaubhaft zu erachtenden Wirtschafts­gemeinschaft muss das "Außenhandels­defizit" immer durch rückgestellte Reserven gedeckt bleiben.

 

Noch ein anderer Aspekt sollte nicht gering geschätzt werden.

 

Haben die Raben ihr Vermögen gegen Schafgeld getauscht und damit das Land verlassen, so fehlt dieses Geld (so es nicht extra, neu, genau für diesen Zweck ausgestellt worden war), um den Binnenmarkt im alten Ausmaß und Takt weiter zu betreiben. Es muss also ehest ein Gegen­geschäft angestrebt werden, durch welches das Schafgeld der heimischen Wirtschaft wieder zu Verfügung steht. Scheint solch ein Gegengeschäft in absehbarer Zeit nicht realisierbar, sind andere Maßnahmen zur Sicherung einer stabilen Wirtschaftslage erforderlich und möglich.

Die erste Möglichkeit, die sich dafür anbietet, ist die Ausgabe von “Neugeld” in der benötigten Menge. Vor dieser Maßnahme braucht man sich nach allem bisher gesagten nicht zu schrecken und den Verfall der heimischen Schafwirtschaft durch Inflation o.ä. nicht befürchten. Die Begründung liegt darin, dass dieses „Neugeld“ nur über, im Inland bestätigte Kredite in den Umlauf kommt (Leistungsversprechen, die ohnehin "for domestic wellfare only" verwirklicht werden "möchten"). Kommt das von den Raben “entführte” Geld eines Tages wieder zurück, können auch die Kredite wieder zurückbezahlt und/bzw. das Neugeld wieder eingezogen werden. Jetzt wird vielleicht einsichtig, dass eine gesund, gerecht und stabil zu haltende Wirtschaft, OHNE Zinsen auskommen muss!

 

 

     Da diese Zeilen jedoch darauf beschränkt sein sollen, auf den ursächlichen und konkreten Zusammenhang zwischen:

 

dem Auf-sich-nehmen einer Schuld und der grundsätzlichen Entstehung des Geldes

 

     hinzuweisen, unterbleiben weitergehende, umfassende Ausführungen.

 


 

 

 

DER ZINS UND ZINSESZINS

 

Ein bekanntes Gleichnis stellt das unheimliche Wesen des Zins und Zinseszinses anschaulich dar.

Der, vielleicht etwas schalkhaft veranlagte Erfinder des Schachspieles antwortet auf die Frage, welchen Lohn er für seinen geleisteten Dienst, der Erfindung dieses Brettspiels vom hiervon begeisterten König erwarte:

 

“Oh mein Herr und König, gar wenig ist´s, was ich von Euch begehr´. Bloß ein einziges Reiskorn für das erste Feld am Brett, und zwei Körnchen für das zweite, und vier Körner für das dritte, bis jedes der 64 Felder seinen Anteil hat, wobei jeweils das folgende, den doppelten Anteil des vorhergegangenen bekommen soll.”

 

Selbst der König bemerkte nicht, worauf er sich mit seiner Zustimmung einließ und wie die Geschichte, so sie sich wirklich zugetragen haben sollte, ihren Fortgang nahm, ist wohl nicht ganz gesichert. Eines ist jedoch ganz klar. Wer sie das erste mal hört und man ihn fragte, wie viel Säcke Reis unser Erfinder nach Hause zu schaffen haben wird, wird die eine oder andere Schätzung abgeben. Auf die Idee, dass die Summe der Reiskörner, eine wirklich unvorstellbar hohe Tonnage ergibt, kommt wohl kaum einer.

 

1.          Feld    1 Korn

2.          Feld    2 Körner

3.          Feld    4 Körner

         :

10.         Feld   512 Körner                       Bis dahin bleibt das Geschehen relativ überschaubar.

11.         Feld 1024 Körner

                  :

20.         Feld 524.288                    Bis hierhin sind es bereits 1/2 Million Körner.

30.        Feld 1/2 Milliarde

40.         Feld 550 Milliarden .....                 

              :

49.               Feld 280.000 Milliarden                usw. bis zum

 

64.                Feld ergibt das nur für dieses letzte Feld ca.  9.223.372.036.854.780.000 Körner und von der Gesamtsumme (2x der Betrag des Feldes 64 minus 1) wollen wir gar nicht mehr reden.

 

 

Rechnet doch einmal 30 Körner auf 1 qcm und dann rechnet welche Fläche die Säcke bedecken würden, stünden sie 1 m hoch und schätzt sie vorher!

 

 

* * *

 


Als nächste Veranschaulichung versuchen wir die Rechnung mit einer stetigen Vermehrung um jährlich 10%.

 

Es also wird angenommen, jemand nimmt einen Kredit von 1.000.- ÖS (tausend ÖS), zu einem Zinssatz von jährlich 10% auf. Etwas ganz und gar nichts Ungewöhnliches. Dass diese läppische Schuld, sollte sie nicht umgehend getilgt werden, sondern z.B. vergessen werden, innerhalb weniger Generationen, die Erben dieser Schuld vor ein unlösbares Problem stellen, wird wohl keiner, mit der Mathematik wenig vertrauter Mensch annehmen.

 

Bei einem Zinssatz von 10% pro Abrechnungsperiode verdoppelt sich die Schuld nach ca. 8 Jahren, so nie eine Rückzahlung geleistet wird, gemäß der Zinseszinsrechnung.

 

Nach   8       Jahren                       2.143.-

Nach  16      Jahren                       4.595.-

   :

Nach  56      Jahren                      208.000.-

Nach  80      Jahren                   2.048.000.-

Nach  96 Jahren                                  9.400.000.-   und

   :

Nach 136 Jahren ist diese, vom “Urgroßvater” eingegangene und “vergessene” Schuld, auf die astronomische Höhe von 426 000 000.- ÖS angewachsen. Für die meisten von uns, die solch einen Urgroßvater gehabt hätten, wohl wirklich ein unlösbares Problem, wenn der damals unterzeichnete Schuldvertrag immer noch Rechtsgültigkeit besitzen sollte.

Es ist zudem wohl nicht vermessen zu behaupten, dass die zivilisierte Menschheit, bis zum heutigen Tag, auf der Grundlage von weit älteren, rechtsgültigen Verträgen handelt. Es ist dieser Fall also durchaus vorstellbar und sein tatsächliches Vorkommen auf jeden Fall statistisch, mehrmals auch höchst wahrscheinlich und der Anspruch nur durch Nachsicht, Vergessen, Rechtsbruch oder Krieg vom Tisch zu bringen.

 

Eine kleine vergessene Buchung vor hundertfünfzig Jahren, mehrere falsche Buchungen, bringen einen Staat alleine auf Grund der Zinsdynamik an den Abgrund der freien und unabhängigen Handlungsfähigkeit. (Außer man mogelt und vergisst den Grundsatz „Was wiegt’s, des hat´s.“)

 

 

 

Jedes Gemeinwesen,

welches auf einem, mit ZINS und ZINSESZINS belasteten KREDITWESEN aufbaut, IST

(statistisch, auf Grund der Dynamik, rechnerisch und auch historisch betrachtet)

seinem VORZEITIGEN UNTERGANG GEWEIHT.

 

 

 

Die heutigen Wirtschaftsdaten und Schuldenstatistik der verschiedensten Länder offenbart ja ohnehin das ganze Dilemma. Einer ungeheuren Menge an Schulden, steht eine viel zu kleine Geldmenge und ungenügendem Leistungspotential gegenüber. Sollten die heute existenten Schulden real eingefordert werden, wäre es unmöglich, dieser Forderung nachzukommen, weder mit Geldmitteln noch mit Leistungen oder mit beidem zusammen. Man kann durchaus zu der Feststellung gelangen, dass sich jeder Staatsbürger dem Wirtschaftssystem welchem er angehört, oder jenen “Herren” welche dieses Systems lenken, weit über sein Lebensende hinaus, versklavt hat. Hier finden wir den wirklichen Sündenfall, die einzig wirkende Erbsünde. That's the CASE! (Nicht ist sie/er geschehen und wir leiden an den Folgen; sondern: wenn es die Erbsünde gibt, dann geschieht sie jetzt, und keine Taufe befreit uns von ihr!)

 

Wenn dem so ist - und dem ist so, dann behandelt der Mensch seinesgleichen, als hätte er es mit Säuen, mit Vieh und Bestien zu tun.

Etwas feiner ausgedrückt: Homo hominis lupus est -

Und - muss das wirklich so bleiben?

 

Denn man muss ja nicht glauben, dass, nur weil hie und da, dann und wann ein “humanitärer” Nachlass (Ablass) gewährt wird, der ohnehin mit der Hingabe letzter Würde und Respekt vor sich selbst einhergeht, globale Zwangsherrschaft, durch den Nasenring der Zinsrückzahlungs­verpflichtung, nicht konsequent (weiland bis in die menschlichen Gene) ausgeübt wird!

 

Auch ist ja bekannt, dass die Schuldenländer, ihre ursprüngliche Schuld längst abbezahlt haben, ohne jedoch bis zum Ende ihrer Tage aus eigenem Vermögen schuldbefreit dastehen zu können, weil alle Tilgungsgelder nur gegen Zins und Zinseszins gebucht wurden und werden und das ursprüngliche Schuldenkapital als solches stehen bleibt.

 

Das ist die Art, wie ebenbürtige Partner brüderlich miteinander umgehen?!

Meine Herrschaften, dieser Zustand ist UNTRAGBAR! Warum wird es trotzdem immer wieder versucht?

 

Wollt ihr nicht glauben, was ihr wissen solltet?

Wollt ihr nicht wissen, was ihr glauben solltet? .....

 

 

* * *


Als letztes Beispiel, soll das sattsam bekannte Bild eines Teiches gegeben werden, der langsam mit Seerosen zuwächst. Diese besondere Art der Seerosen wächst in einem Tempo, welches ihr erlaubt, jedes Jahr das Doppelte der Fläche zu bedecken, welche sie das vorangegangene bedeckt hatte.

 

Beispiel:                   Es hat 50 Jahre gedauert, bis der Teich zur Hälfte zugewachsen ist.

 

Frage:                  Wann ist der Teich vollständig zugewachsen?

 

Selbstverständlich lautet die

 

Antwort:     Der Teich ist am Ende des 51 ten Jahres zugewachsen.

                                     Und nicht, wie man unüberlegt und vorschnell meinen könnte: nach 100 Jahren.

 

Diese drei Beispiele dienten zur rechnerischen Veranschaulichung des Zinswachstums.

 

* * *

 

 

 

VORLÄUFIGE SCHLUSSBEMERKUNGEN

 

Wie eingangs schon angeschnitten, ist im Kreislauf der Natur das Prinzip des “natürlichsten” und effizientesten Wirtschaftens eingeschrieben.

 

Man darf daher von der Annahme ausgehen, dass jene Prinzipien, welche die Menschen in ihrer Wirtschaft zur Grundlage ihres Handelns machen sollen, jenen in der Natur vorzufindenden, wesensgleich oder zumindest ähnlich sein sollten, um eine gleiche oder wenigstens vergleichbare Effizienz zu erzielen.

 

Das Wesentliche, das den Zins zum ZINS macht, ist die Dynamik seines Wachstums. Es ist ein geometrisches Anwachsen, welches in der Zeit immer schneller dem Unendlichen zustrebt.

(Wem ist jetzt das Bild vom Turmbau zu Babel eingefallen?)

 

Die begrenzte materielle Natur, auf welche menschliches Wirtschaften ja gründet und ausgerichtet ist, kennt solches Wachstum nicht. Wie man es auch dreht und wendet, “kein Baum wächst in den Himmel, selbst wenn man ihn ließe”.

 

Wohl existiert auch in der Natur geometrisches Wachstum (z.B. das Wachsen eines Pflanzenschösslings innerhalb der ersten paar Tage), so ist dies aber zeitlich begrenzt und wird räumlich in der Summe seiner Auswirkungen, durch das verzögerte und negative Wachstum, im fortgeschrittenen Alter und endlich durch den Tod, (rechnerisch) beendet.

 

Über die Psychologie der Sprache kann das Wesen des Zinses wie folgt definiert werden:

 

 

 

Das Wesen des Zinses wurzelt im Prinzip: “Haben wollen ..... aber nicht zahlen (geben) wollen”!

 

(Geht's noch ein bisschen asozialer?)

 

Wird nach diesem Motto im Handeln, - in der Wirtschaft -, vorgegangen, ist der Konflikt VORPROGRAMMIERT, und mit keinem finanz- politischen Mittel oder Trick ist mehr zu erreichen, als den offenen Ausbruch des Konfliktes, d.h. den Zusammenbruch des gesamten Wirtschaftsgefüges, zeitlich um bloß Weniges hinauszuschieben. Zu verhindern ist dies in keinem Fall, soll es mit rechten Dingen zugehen. Da müsste schon ein “Wunder geschehen”. Doch dieses Wunder lässt Gott nicht geschehen. Vielmehr und eher lässt Er KRIEG entstehen.

 

Zudem gilt die Tatsache, dass, je weiter der Punkt einer natürlich zu erfolgenden Entladung zeitlich hinausge­schoben wird, umso heftiger diese dann erfolgen wird.

("If you don't stop it now, it'll be more than just a splash, Billy!")

 

Wer die "Zwillinge" Gier (Haben wollen) und Geiz (nicht geben wollen) nicht als erlaubtes Prinzip in der zwischenmenschlichen Interaktion zulässt oder fördert, wird den Zins und Zinseszins, in welcher Form er auch auftreten mag, kategorisch ausschließen.

 

Wer aber meint, in einer sog. “freien”, in Wirklichkeit jedoch zügellosen Gesellschaft, (alles, was möglich ist, ist auch zulässig) liegt das sich selbst regulierende Heil, der sehe, wieweit er damit kommt!

 

 

COUNT DOWN

 

Kommen wir noch ein letztes Mal auf unsere Raben und Hahnengesellschaft zurück. Dieses Beispiel hat die Belastungen aufgezeigt, welche von den partnerschaftlich agierenden Gemeinschaften zu tragen sind, um jene Umstände auszugleichen, welche einen der beiden in ein unfreiwillig einzugehendes Schuldverhältnis gezwungen haben.

Hier noch eine zusätzliche Belastung durch Zinszahlung einzuführen, ist einfach unzumutbar und entbehrt sowieso jedes langfristig positiven, "erzieherischen" Aspektes, welcher in letzter Zeit so oft angeführt wird.

Auch führt die Forderung nach einer eindeutig berechenbaren Wirtschaftsweise keineswegs zur Aufgabe von Moral, zu Gunsten kalter Verrechnungs­mathematik.

Wenn „moralische“ Werte im Zuge dieser Vorgangsweise verloren gehen, so waren dies ohnehin falsche und letztlich dem Allgemeinwohl unzuträgliche Moralvorstellungen. Wie könnte es sein, dass von Menschen gemachte Moral über eingeborene Logik siegt?

 

Öffentliche Moral kann erst dann gesund, förderlich und zuträglich benannt werden, wenn sie bewusst und freiwillig geübt wird. Alles andere führt zu bewusster, und selbstverständlich zum größeren Teil, unbewusster Heuchelei und an den korrekten Lösungen vorbei.

 

Um die Falschheit des Zinses ein weiteres Mal zu entlarven, möge folgendes nachvollzogen werden:

 

Wir gehen von den idealen Umständen aus, dass in einem bestimmten Wirtschaftskreislauf die einzelnen, bestimmenden Parameter dermaßen optimal auf einander abgestimmt sind, so dass die existierende Geldmenge genau jenes Volumen hat, die einen 100% igen und zufrieden stellenden Austausch, aller, im Kreislauf produzierten Wirtschaftsgüter ermöglicht und dass zudem die Arbeitslosenrate absolut 0% sei.

 

Man stelle sich das Bild einer großen Stadt, eines Landes vor, in dem drauflos gehämmert, gefeilt und geschrieben, gepflügt und gedichtet wird. Und kaum ist jemand mit seiner Arbeit fertig, wartet schon der Kunde mit dem vereinbarten Kaufpreis, bar in der Hand. Und ... alle sind´s zufrieden und sind sicher, ein „gutes Geschäft” gemacht zu haben. Was für ein Land!

 

Doch plötzlich käme einer der Staatsbürger auf die Idee, weil er meint, dass sein bislang geleisteter Beitrag zum reibungslosen Funktionieren dieses Musterstaates, ohnehin genug gewesen sei, sich aus dem Produktionsablauf zurück zu ziehen und das, sich in seinen Händen befindende Geld gegen Zinsen zu verleihen. Eine völlig normale Idee, welche jeden heutigen Sparer sein Geld für Zinsen sparen lässt.

Ganz normal? Völlig absurd!

 

Sein Verhalten zieht nämlich folgendes nach sich:

 

1. Wenn er sich vom Produktionsprozess zurückzieht, müssen die übrigen seinen Konsumanteil mitproduzieren, so sein Ausscheiden kein Hinscheiden war. D.h. sie haben unfreiwillig, ohne durch höhere Gewalt gezwungen zu sein, mehr Leistung zu erbringen.

 

2. Um diesem Umstand in rechtem Maß Rechnung zu tragen, ist das Geld, welches unser "Rentner" in Händen hält, unbedingt im weiter laufenden Wirtschaftslauf notwendig. Alleine das Ansinnen des zukünftigen Zinsrentners, sein Geld zurück zu halten, dem Kreislauf zu entziehen und dennoch bedient zu werden, ist schon staatsfeindlich asozial zu nennen.
Ein gewisser Nazaräer war da wohl noch weit radikaler in seinem Spruch.
(Wer diesem Gedankengang nicht folgen kann, nimmt also schon von “Haus aus” an, dass IDEALE Voraussetzungen überhaupt nicht existieren können und es daher letztlich legitim sei, dem maximalen Eigennutz auf “Teufel komm´ raus” nachzurennen, wenn “man” für die Verbesserung der Gesellschaft ohnehin als „Einzelner nichts erreichen kann“. Und wenn solchen Menschen einmal doch dann und wann kurz einfällt, dass es “so” wirklich nicht weitergehen könne, treiben sie den “Teufel mit dem Beelzebuben” aus und kommen sich dabei noch unheimlich schlau und wichtig vor).
O ihr Toren, ihr steckt im Dreck, bis über alle Ohren.

 

3. Wenn der potentielle Zinsrentner sich dann vielleicht doch bequemt, “sein” Geld in den Kreislauf rückfließen zu lassen (das heißt Leistungsversprechen abzugeben, die er nicht nur nicht durch Eigenproduktion zu halten gewillt ist, sondern noch auf Zinsen besteht, das heißt andere verpflichten will, ihm darüber hinaus (sein Nichtstun) noch Leistungen für sein asoziales Verhalten, einklagbar zu versprechen, dann ergeben sich zwei Möglichkeiten.

a.)     Die anderen produzieren für den Schmarotzer mit, UND überlassen ihm noch einen ZUSÄTZLICHEN Anspruch in Geld. Über die Zeit hinweg (die Weltwirtschaft hat diese Grenze schon längst überschritten) hält unser Staatsfeind Nr.1 dann alles Geld unter seiner Kontrolle und kann bestimmen, wer produzieren und was und wie produziert werden darf. Und auch, wer konsumieren darf.  Um diesen Vorgang zu verschleiern, bzw. so genannt zu „beherrschen“, werden dann Dinge wie Inflation und weit, weit Schlimmeres...  erfunden und eingeführt.

b.)     Da zusätzliches Geld, welches für den Zinsendienst erforderlich wird, ja nicht auf den Bäumen wächst, müssen die übrigen Wirtschaftstreibenden, wollen sie jene Geldmenge, welche sie für ihren Produktionsablauf unbedingt benötigen, stabil halten, frisches Geld anfertigen und in Umlauf bringen, resp. dem Zinsrentner zutragen. Das heißt aber nichts anderes, dass sie sich für ihre Gutmütigkeit (oder ist´s gar Dummheit und verdienen sie es daher auch nicht anders?), den Rentner zu versorgen, auch noch zusätzlich verschulden müssen.
Sie kommen also in die Situation, sich selbst immer mehr zur Produktion anstacheln zu müssen, bloß um den Kreislauf aufrecht zu erhalten, und nennen dies “Sachzwänge”.
Nicht die Sachen zwingen sie, sondern ihre Bereitschaft, großspuriges Schmarotzertum zu belohnen!
(“na ja, vielleicht kommt man selbst mal in die Position, und dann ... wäre es ja toll, für´s Faulenzen auch noch bedient zu werden!” damit spekuliert wohl der selbstsüchtige Teil der menschlichen Seele und ist sogleich dazu bereit, den ganzen übrigen Rest für diesen “Traum” in die Sklaverei zu verkaufen.)

 

Dieses, hier gegebene Bild nachzuvollziehen wird dadurch erleichtert, wenn man sich vorstellt, 5 Wirtschaftspartner tauschen ihre Erzeugnisse gegen Geld (-bestätigungen) 1x jährlich untereinander aus. Jeder Austausch, bzw. Kaufvorgang wird von 1 Schilling begleitet, bzw. mit 1 Schilling bezahlt. Einer der 5 tritt jetzt aus dem Partnerring aus und dafür, dass er den anderen seinen Schilling überlässt, möchte er am Ende des Jahres, nicht nur versorgt worden sein, sondern 1 Schilling und 10 Groschen zurückbekommen. Woher, bitte sehr, kommen diese 10 Groschen (die Gesamtgeldmenge von 5 Schilling ist ja notwendig, um die erforderliche Produktionsmenge von 5 X für alle 5 zu erzeugen und umzusetzen? 4 Schilling 90 sind für das angestrebte Optimum von 100% Umsatz um 2% zu wenig!)

Begründung siehe oben, usw....

 

 

SCHLUSS

 

 

  In erster Linie geht es nicht darum, ein defektes System mit Gewalt aus den Angeln zu heben, sondern dies mit vereinten Kräften zu tun,

  um anschließend die Fehler auszubessern oder das System zu erneuern.

 

 

 

Dazu ist notwendig: Wissen, Weisheit und Einsicht, Disziplin und Ordnung.

Solange die Menschen, als Ganzheit betrachtet, nicht in der Lage sind, gemeinschaftlich die nötigen vernünftigen Erfordernisse zu erarbeiten, um “gewisses Wissen” und “ordnende Disziplin” herzustellen, ist eine Besserung der Umstände gewiss nicht wahrscheinlich.

 

 

Das Geldwesen an sich, ist auch nicht wirklich geheimnisvoll, undurchschaubar oder unveränderbar, denn schließlich ist es ja vom Menschen erdacht und gemacht. Es sind unsere Vorstellungen, Prägungen, vorschnell gebildete Urteile und weitere unserer individuellen und gesell­schaftlichen Untugenden, durch welche der denkende Mensch sich den Zugang zur Erkenntnis selbst verbaut.

 

Sollten sich diese, meine Seiten als Wetzstein für das Schwert der Gedankenkraft erweisen, um damit gemeinsam einen Weg aus dem ausweglos erscheinenden Dickicht der aktuellen, katastrophalen, globalen menschlichen Wirtschafts­problematik zu hauen, so wurde erreicht, was zu erreichen gewünscht war.

 

Nun sehe jeder selbst, wo er sich einreihe.

 

Meldungen erforderlich, immer noch unter: m.hanel@gmail.com

 

Hanel, 21.09.1996

 

Heute, 10 Jahre später, sind wir der globalen Katastrophe (ökonomisch-ökologisch) für jedermann deutlich erkennbar näher gekommen. Über die, in dieser Arbeit angezeigten Grundsätze mit Menschen vernünftig zu sprechen, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Die Menschen sind in der Zwischenzeit so „gebildet“, dass sie in das natürliche Kleid, welches ihnen vom Schöpfer völlig kostenlos zu Verfügung gestellt wurde, und dieses zu tragen so viel Mühe nicht kostet, gar nicht mehr hineinpassen und es auch gar nicht tragen wollen, selbst wenn sie Gegenteiliges behaupten. Es beliebt ihnen, ihrer eingebildeten Mode, Art und Weise zu folgen und dabei sich und alle andere Mitschöpfung mit Existenzauslöschung theoretisch und faktisch zu bedrohen.

 

So werden ich und die Meinen den „ökonologischen“ Zusammenbruch mit Gefasstheit erwarten, denn wir sind noch in der schwachen, nahezu ohnmächtigen Minderheit. Doch erwartet nicht, dass wir danach es erlauben werden, so dies dann überhaupt noch möglich ist, die selbe Illusion in der Welt zu vertreiben, die heute und seit tausenden von Jahren die Menschheit auf- und gegeneinander hetzt. Denn wir sind, wir werden dann die Kinder gewesen sein, welche heute schon des Kaisers neue Kleider der Wahrheit gemäß benannten – und danach werden wir erwachsen sein und des Schneiders und gar anderer Handwerk mächtig.