Audhu billahi minash shaytani rajim – Bismillahir Rahmanir Rahim

Meine ganze Zuflucht nehme ich bei dem Allmächtigen GOTT vor dem verworfenen Üblen

 

Im Namen Gottes, des Allerbarmers und jedem Gnädigen.

Gepriesen sei Gott, der Herr der Welten!

Und der Segen Gottes sei auf all Seinen vorzüglichen Dienern und deren Gefährten!

 

 

MENSCH - TECHNIK – ZUKUNFT

 

Verfasser: Muhammad Michael HANEL; Linz 2021

 

Der MENSCH

 

Im Qur'an, der Offenbarungsschrift der Muslime kommt der Begriff "Mensch" oder "Menschen" 359 mal vor, wenn ich richtig gezählt habe.

Als Abriss einer - sozusagen - islamischen Anthropologie, sollen im Folgenden die menschlichen Eigenschaften, wie sie im Qur'an definiert sind kurz vorgestellt werden.

 

Der Mensch wurde von Gott - Allah - aus ursprünglich einem einzigen Wesen, aus Erde und im Weiteren aus Wasser und einem Samentropfen in bester Form erschaffen. Daher ist es auch die grundsätzliche verpflichtend gemachte Bestimmung des Menschen, Gott zu verherrlichen, nur IHN alleine anzubeten und Ihm zu dienen (letztlich seiner ihm von Gott gegebenen Bestimmung zu folgen). Die Menschheit wurde als Paar erschaffen und die Menschen sind von einander abhängig und bedürfen einander - daher hat der Schöpfer die verbindende Liebe zwischen die Menschen gesetzt - dies als eines der Zeichen Seiner Macht und Einheit. Mann und Frau sind grundsätzlich ebenbürtig und ergänzen einander quasi komplementär.

Daher sollen die Menschen einander lieben, aber nicht fürchten - Gott aber sollen sie lieben und (ehr)fürchten.


Gleichwohl in bester Form erschaffen, wurde der Mensch jedoch schwach erschaffen und wird ständig geprüft und ist aufgerufen, diese Schwäche zu erkennen und durch aufrichtige Hingabe an Gott auszugleichen, der ihn durch Seine Rechtleitung von den Konsequenzen dieser natürlichen Schwäche errettet und die Erfolgreichen mit den unermesslichen Gnaden des Paradieses belohnt. Auch wenn der Mensch als eigenverantwortliches Individuum erschaffen wurde, ist er ein Wesen, welches über die Gemeinschaft definiert ist und mit welcher er in Schicksalsgemeinschaft verbunden und dieser auch friedensstiftend verpflichtet ist. Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit ist den Menschen untereinander verbindlich gemacht. Die Menschen sind gleich und unterscheiden sich voneinander nur im Ausmaß ihrer Frömmigkeit.


Jene unter den Menschen, welche ihre eigene Bestimmung nicht erkennen wollen und diese aus eigenem, freiem Willen nicht zu erfüllen gewillt sind und ihrer Gewaltbereitschaft nachgeben, ihr Schicksal ist dem jener ähnlich, welche ihr Leben im alles verschlingenden Feuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind, lassen mussten. Ein Vergleich mit einer Atom- bzw. Wasserstoffbombe drängt sich auf.

Einen Menschen ungerechtfertigt zu töten, ist gleich, als hätte man die ganze Menschheit getötet.


Obwohl mit klarem Verstand ausgezeichnet, weigert sich der Mensch hartnäckig, seinen Verstand konsequent zu gebrauchen. So täuscht der Mensch sich gerne selbst und die Menschen einander. In überheblicher, spöttischer und prahlerischer Selbstüberschätzung sieht der Mensch oft gering an, was vor Gott "groß" ist, heißt dumm, was doch gottwohlgefällig ist. Daher wuchert in ihm der Wunsch nach Unsterblichkeit und Selbstvergöttlichung - Selbstvergötzung, anstatt seine Fähigkeit zur Selbst- und Gotteserkenntnis zu nutzen.

Nicht einmal "Krone der Schöpfung" darf er sich nennen. Denn:

 

"Wahrlich, die Schöpfung der Himmel und der Erde ist größer als die Schöpfung der Menschen; allein die meisten der Menschen wissen es nicht. [40:57]"

 

Keine Abbilder soll der Mensch sich von Gott und auch nicht von den Engeln machen, da er ihrer wahren Natur damit Gewalt antut, auch wenn die Engel manchmal die Gestalt eines Menschen annehmen. Doch eitel und eingebildet ist der Mensch und er schätzt Gott nicht richtig ein. Des Menschen Pflicht ist die Verherrlichung Gottes, wie es die Pflicht der gesamten Schöpfung ist und der Gottesdienst ist zum Heile des Menschen.


Manche Menschen sind gleichsam Satane für andere und lassen einander daher stets im Stich. Sie werden "schlimmer als das Vieh" benannt, missbrauchen sie doch ihre Gaben und hören auf satanische Einflüsterungen und erfahren alles Unrecht letztlich von eigener Hand. Ihr Heil erfahren sie durch ihre Hinwendung zu Gott, doch gezwungen zum Glauben werden sie nicht und nichts hindert sie am Glauben, als ihr eigener Wille.


Die Warnung, sich vor Entwicklungen, Erfindungen die wie Zauberei anmuten, und die doch letztlich mehr schaden als nützen – fernzuhalten, schlägt er daher störrisch, unvernünftig und überheblich in den Wind. (Technik). Wären die Menschen mit dem Unheil welches sie stiften und den Auswirkungen ihrer Uneinigkeit konfrontiert, wäre ihre Frist schon längst abgelaufen, denn des Menschen Wesen gebietet oft Böses - doch Gott ist huldvoll gegenüber Seiner Schöpfung und stets zur Vergebung bereit, wenn der Mensch umkehrt. Doch besinnen die Menschen sich nicht, so ist die Frist festgesetzt, zu welcher sie die Katastrophe ob ihrer Taten überkommt.

Und die meisten sind uneinsichtig, lieben das Vergnügen und lassen sich in die Irre führen und nur die Verständigen unter ihnen lassen sich mahnen.


Wenn der Mensch Wissen erworben hat, vergisst er gerne seine Stellung als abhängiger Diener Allahs.


Großzügig versorgt vom Schöpfer ist der Mensch dennoch dem Neid, der Missgunst hörig. Gierig gibt er sich, geizig, hochmütig, unersättlich und verschwenderisch, und gar wenige sind dankbar und erkennen die Ursache alles Guten, nämlich Gott, dem Schöpfer und Urheber von Allem - Allah!

Die Rechtschaffenheit ist dem Menschen lieb gemacht und sicher darf er sich im Schutze Gottes fühlen, der über Seine Zeichen dem menschlichen Verstande stets präsent und dem Menschen selbst näher als dessen Halsschlagader ist.

 

Freude am Leben wohnt dem Menschen inne, auch die Liebe zu Vermögen, schönen Dingen und Wunsch die Dinge zum Besseren zu gestalten. Mit redlicher Gesinnung, Mildtätigkeit ist er ausgestattet, die es aber doch stets zu erhalten und immer wieder zu erringen gilt. Gar zögerlich verpflichtet sich der Mensch dem Guten, aber oft hastig liefert er sich dem Schändlichen aus. Raffgierig, betrügerisch, misstrauisch, stolz, habsüchtig ist er, zweifelnd und bestechlich - wider allen besseren Wissens.

 

Ausgestattet mit Großzügigkeit, Standhaftigkeit und Geduld, entwickeln die meisten Menschen doch eher den Hang zu Wankelmut und Geduldlosigkeit. Deshalb sind sie aufeinander eifersüchtig und missgünstig. Kleinmütig ergeben sie sich ihrer Schwäche, die sie noch dazu als Stärke ausgeben - anstatt sich dem einzig Starken - Allah - hinzugeben und nur Seine Stärke zu fürchten und sonst nichts und niemanden.

Jene Menschen, welche darüber hinaus auch noch ihrer großartigen Fähigkeit, die Wahrheit und die Zeichen Gottes zu erkennen, Gewalt antun und Lügenhaftigkeit praktizieren, das Wahre mit dem Falschen verdrehen und verrücken - und umgekehrt - auf diesen lastet wahrhaftig der Fluch und Zorn Gottes, der Engel und der Menschen - und solcher Menschen Tun wird nirgends enden, denn in Armut und schmachvollem Untergang. Sein Heil liegt im Befolgen des Guten und im Abstehen vom Schlechten, so hat er Anteil an der Herrlichkeit Gottes und besondere, auserwählte unter den Menschen, die Propheten, Zeichen Gottes, ein Licht von Ihm, weisen den Weg dorthin.


Der Mensch darf auf die gesamte Schöpfung zu seinem Nutzen zugreifen - doch muss er dabei begreifen und verstehen, dass er sich nicht an ihr "VER"greifen darf. (Technik) und gering ist der Nutzen im Vergleich zur nächsten Welt und betören lassen sie sich vom Diesseits und betrügen einander um Geringes und nur wenige wissen das rechte Maß einzuhalten.

In Verblendung verschließt sich der Mensch den Konsequenzen seines Frevels, sich als alleiniger Meister über die Schöpfung zu empfinden.

Dennoch genießt der Mensch die Gnade, immer wieder Verzeihung von seinem Herrn zu erlangen, der den Menschen über seinen Verstand und sein Herz rechtleitet, auf dass er Einsicht gewinne, das Gute vom Schlechten zu trennen und dankbar werde. Dem Drang widerstehe, das Gute mit dem Schlechten zu vermischen und zu vertauschen, denn jeder "offensichtliche" Nutzen daraus ist bloß oberflächlicher Schein und trügerisch.

Die ehrfürchtige Beobachtung der Natur und offene Aufrichtigkeit sind für den Menschen die Grundlagen einer erfolgreichen Zukunftsbewältigung. (Zukunft)

 

So wie der Mensch über die Tugend der Aufrichtigkeit verfügt, so lässt er oft die Heuchelei über ihn verfügen. Als streitsüchtigstes Wesen aller Geschöpfe ist er doch auch fähig zur einsichtigen und tätigen Reue.


Anfällig zu fehlen, sind ihm auch die Fähigkeiten eingeschrieben, großzügig und mildtätig zu sein, Groll zu unterdrücken und zu vergeben. bereit zu sein. Wenige lassen sich ermahnen und rechtleiten und der Mensch täuscht sich, wenn er glaubt, es bliebe auch nur irgendetwas vor Allah verborgen.


Doch jene, welche einsichtig sind, sich mahnen lassen und sich nach ihrem Herrn und Gott sehnen, werden Ihm begegnen.

 

Beim Nachmittag! [103:1] Die Menschen sind wahrlich im Verlust;[103:2] außer denjenigen, die glauben und gute Werke tun und sich gegenseitig die Wahrheit ans Herz legen und einander zur Geduld anhalten. [103:3]

 


Die TECHNIK

 

Der Qur'an ruft die Menschen unzählige Male dazu auf, ihren Verstand zu gebrauchen, nachzudenken und Wissen zu erwerben. Ja selbst die Tinte aus der Feder der Wissenschaftler gilt weit mehr als das Blut jener, welche im Kampf um die gerechte Sache getötet wurden. Die Wissenschaft dient der Ehre Gottes. Alles Wissen kommt von Allah und weist zu Ihm zurück. Der Prophet tätigte die für die Gläubigen verbindlichen Aussprüche: "Suchet das Wissen von der Wiege bis zum Grab" und "Wer nach Wissen strebt, betet Gott an".

 

So nimmt es auch nicht wunder, dass in der Zeit, als der Geist und die Absichten der Muslime noch frisch waren, die Muslime und ihre Entdeckungen über Jahrhunderte die Wegbereiter der modernen Wissenschaft waren.

 

Überall stoßen die Muslime auf indisches, persisches, chinesisches, griechisches und alexandrinisches Wissen, welches sie offen aufnehmen, weiterbearbeiten und vor allem auch weitergeben.

 

(Stichworte)

Sie brachten die Papierherstellung von den Chinesen um 750 n.C. nach Bagdad und von dort nach Europa und übernahmen von den Indern das Zahlensystem und revolutionierten mit der Einführung der NULL "Siffr" das mathe­matische System.

Die Bibliotheken welche dann nach und nach entstehen waren einmalig in der damaligen Welt. Der Kalif Al - Aziz hatte 1,6 Mio. Bände in seinem Besitz. Man weiß von Gelehrten, wie Ibn al Dschessar, welche 10 Tonnen Bücher ihr Eigen nannten und die durchschnittliche Bibliothek eines gebildeten Privatmannes umfasste damals mehr Bände, als im gesamten Abendland zur Verfügung standen.

Über Ägypten und Griechenland kam mathematisches und astronomisches Wissen zu den Arabern, welches sie begierig in sich aufnahmen, weiterentwickelten und weitertrugen. Mit Fug und Recht dürfen die Muslime als die Erfinder der experimentellen Wissenschaft angesehen werden und deren Ergebnisse kamen wieder den hohen Geistern des Abendlandes zugute wie z.B. Roger BACON, Albertus MAGNUS, Leonardo da VINCI oder GALLILEI. Sie entwickelten die experimentelle Physik und Chemie, Medizin, Algebra, Arithmetik, sphärische Trigonometrie, Geologie und Soziologie.

Sehr wahrscheinlich ist es, dass die Araber jene Fremden waren, von denen wiederum die Chinesen im 11. Jhd. den Kompass übernahmen. Erst im 14. Jhd. beschäftigte sich der Italiener AMALFI mit diesem Instrument.

 

Al FARGHANI berechnete die Ekliptik, As SARQALIS berechnete die Präzession der Nachtgleichen, Al KINDI führte die Winkelmessung mit dem Zirkel ein, Al BIRUNI der schon anfangs des 11. Jhds. die "kopernikanische Wendung" vollzog,

Al CHWARISMI der Vater abendländischer Arithmetik, Omar ibn al CHAJJAM Dichter und Mathematiker, Thabit ben QURRA der "Euklid der Araber", Banu MUSSA entwickelte die Geometrie, der Astronom Al KASCHI gab dem Stellenwertsystem die letzte Vollkommenheit, al BATTANI entwickelte die Winkelfunktionen, Sinus, Cosinus, Tangens und Cotangens, Abu al WAFA erfand neue Berechnungsmethoden für Sinustafeln, Ibn SINA (Avicenna) der begnadete Mediziner und Mathematiker welcher der Infinitesimalrechnung den Weg bereitete, Al FARABI, genannt der "zweite Meister nach ARISTOTELES".

 

Dies sollen der Aufzählungen vorerst genug sein, um die ursprüngliche Aufgeschlossenheit und Haltung der Muslime, bzw. des Islams zur Technik und Forschung zu dokumentieren.

Für weiterführende Informationen zu diesem Themenbereich lege ich Ihnen, sehr geehrte Anwesende, das höchst aufschlussreiche Buch Sigrid HUNKES "Allahs Sonne über dem Abendland" ans Herz. (Obige Stichworte habe ich diesem Buch entnommen.)

 

Nun ist es aber zweifellos so, dass von diesem aufgeschlossenen Geist im Islam in der heutigen, modernen Zeit nicht mehr allzu viel zu verspüren ist, auch wenn viele Muslime in verschiedensten Gebieten der Forschung sehr erfolgreich tätig sind. Dies aber weniger aus ihrem religiös bestimmten Sein heraus, sondern eher aus ihrer Definition als Kinder der Moderne.

Die Ursache dafür mag wohl unter anderem in der Tatsache begründet liegen, dass die Muslime als Gesellschaft, als politisch-soziale Einheit, vor einigen hundert Jahren sich die Weiterentwicklung selbst versagt haben, indem sie das "Tor des Itschtihad" (selbständige, individuelle Rechtsfindung) wie dies bezeichnet wird, geschlossen haben. Das bedeutet, dass sie dem individuellen Forschungsdrang, der intellektuellen Rechtsfindung, die Suche und das Begehen des "besseren Weges" insofern einen Riegel vorgeschoben haben, als sozusagen staatlich verordnet, die Meinung vertreten wurde, dass bereits "alles gesagt und erkannt" worden ist und jegliches neue Denken der gesellschaftlichen moralischen Entwicklung als abträglich abgetan und sanktioniert wurde.

Wer die politische Geschichte des Islams erforscht, wird wohl zum Schluss kommen, dass in dieser Zeit auch der beschleunigte Niedergang des Staatswesens, des gesamten islamischen Großreiches seinen Anfang nahm. Ab 1924 mit der formellen Abschaffung des Kalifates, gibt es den Islam als staatstragendes Wesen faktisch nun gar nicht mehr. Bezeichnungen wie "Islamische Republik" oder "Islamische Verfassung" ändern an dieser Tatsache aus meiner Sicht nur wenig.

Grundsätzliche islamische Richtlinien, nach welchen Technik und deren Anwendung sich orientieren lässt, sollen folgende benannt werden.

 

Habt ihr denn nicht gesehen, daß Allah euch alles dienstbar gemacht hat, was in den Himmeln und was auf der Erde ist, und (daß Er) Seine Wohltaten reichlich über euch ergossen hat - in sichtbarer und unsichtbarer Weise? Und doch gibt es unter den Menschen so manchen, der ohne Kenntnis und ohne Führung und ohne ein erleuchtendes Buch (zu besitzen) über Allah streitet. [31:20]

 

Das heißt, dass dem Menschen grundsätzlich keinerlei Grenzen gesetzt sind, sich auch in der materiellen Welt massiv zu betätigen, und sich als Statthalter Allahs ihrer Vielfalt und Möglichkeiten zu bedienen. Als Einschränkung gilt jedoch ein gottgefälliges Vorgehen, will heißen, die von Ihm gesetzten Grenzen nicht zu überschreiten und sich dabei in den Niederungen rein materialistischer Anschauungen zu verlieren.

 

O ihr, die ihr glaubt, erklärt die guten Dinge, die Allah euch erlaubt hat, nicht für verboten; doch übertretet auch nicht. Denn Allah liebt die Übertreter nicht. [5:87]

... Wahrlich, Allahs Verheißung ist wahr. Darum soll das Leben dieser Welt euch nicht betören, noch sollt ihr euch über Allah mit (eurem) Denken selbst täuschen. [31:33]

 

Menschliche Betätigung darf anderen Menschen keinen Schaden zufügen und schon gar nicht gegen Leib und Leben gerichtet sein.

 

Deshalb haben Wir den Kindern Israels verordnet, dass, wenn jemand einen Menschen tötet, ohne dass dieser einen Mord begangen hätte, oder ohne, dass ein Unheil im Lande geschehen wäre, es so sein soll, als hätte er die ganze Menschheit getötet; und wenn jemand einem Menschen das Leben erhält, es so sein soll, als hätte er der ganzen Menschheit das Leben erhalten. Und Unsere Gesandten kamen mit deutlichen Zeichen zu ihnen; dennoch, selbst danach begingen viele von ihnen Ausschreitungen im Land. [5:32]

 

Hier nun gleich zum aktuellen Thema der heutigen Zeit, der GENTECHNIK.

 

Eine, ebenfalls unter Muslime sehr kontroversiell diskutierte Thematik.

Ein Teil lehnt jegliche Betätigung auf diesem Felde ab und bezieht sich dabei auf die Qur'anverse:

 

Wahrlich, Wir haben den Menschen in bester Form erschaffen. [95:4]

und Allah zitiert Satan im Qur'an:

"Ich werde von Deinen Dienern einen bestimmten Teil nehmen; [4:118] und ich werde sie irreleiten und ihre Hoffnungen anregen und ihnen Befehle erteilen, dem Vieh die Ohren aufzuschlitzen, und ich werde ihnen befehlen, und sie werden Allahs Schöpfung verändern." Und wer sich Satan statt Allah zum Beschützer nimmt, der hat sicherlich einen offenkundigen Verlust erlitten; [4:119]

 

 

Ein anderer Teil, und zwar jener, welcher diese Technik auch beherrscht und umsetzt, halten Gentechnik für grundsätzlich erlaubt, solange menschliches Leben dabei nicht zu Schaden kommt (der Zeitpunkt, ab wann man von menschlichen Leben zu sprechen hat, wird im allgemeinen vom Zeitpunkt der Vereinigung der männlichen Samenzelle mit dem weiblichen Ei an definiert) Somit sind gentechnische Manipulationen in welchen menschliche Embryonen zu Tode kommen, somit also die Manipulation mit menschlichen Stammzellen, egal in welchem Entwicklungsstadium, nicht zulässig.

Die Forschung an Pflanzen und Tieren hingegen, betrachten sie als erlaubt. Sie mögen sich dabei auf den Vers im Qur'an beziehen, in welchem die Züchtung ganz allgemein für statthaft erklärt wird:

 

Zum Genuß wird den Menschen die Freude gemacht an ihrem Trieb zu Frauen und Kindern und aufgespeicherten Mengen von Gold und Silber und Rassepferden und Vieh und Saatfeldern. Dies ist der Genuß des irdischen Lebens; doch bei Allah ist die schönste Heimkehr. [3:14]

 

Für weitere Informationen zu diesem Themenbereich empfehle ich Ihnen folgende Internetadressen:

 

1. www.islamset.com

2. www.muslimsonlime.com/~bern/medicine.html

 


DIE ZUKUNFT

 

Kommen wir zum letzten Teil des Vortrages: der ZUKUNFT

 

Der Qur'an als Rechtleitung und Warnung verstanden, macht die Menschen unablässig auf die künftigen Folgen ihres Verhaltens aufmerksam. Sei es zum Guten, welches jenen angekündigt wird, welche die von Allah gesetzten Grenzen beobachten und einhalten und die göttlichen Richtlinien befolgen.

Sei es zum Schlechten, welches den Heuchlern, Lügnern und hartnäckigen Glaubensverweigerern versprochen ist.

 

Diejenigen aber, die handeln, wie es recht ist - sei es Mann oder Frau - und dabei gläubig sind, werden ins Paradies eingehen und nicht im geringsten Unrecht erleiden. [4:124]

und

Doch nein! Wer sich Übles erworben hat und sich in seiner Sündhaftigkeit eingefangen hält - diese werden Bewohner des Feuers sein. Darin werden sie ewig bleiben. [2:81]

 

Was die sogenannten "Prophezeiungen" betrifft, so nehmen diese im Allgemeinen keinen besonderen Stellenwert ein, gleichwohl auch im Qur'an und den Ahadith Ereignisse angesprochen sind, welche erst nach der Offenbarung eingetroffen sind. Doch wollen wir diesen unsere Aufmerksamkeit im Moment nicht zuwenden.

Worüber allerdings, gerade in der heutigen Zeit sehr wohl des Öfteren gesprochen und nachgedacht wird, sind die Ankündigungen, welche die Endzeit betreffen.

 

Dabei gilt, dass der Zeitpunkt des Eintreffens der letzten Stunde weder den Propheten. noch den Engeln genau bekannt ist. Sehr wohl werden aber die Zeichen, welche deren Eintreten vorangehen, vor allem in den Aussprüchen des Propheten (Fsai) überliefert werden.

 

Etwas ausführlicher behandle ich dieses Thema in einem separaten Vortrag, der ebenfalls über das moderne Medium des Internets nachgelesen werden kann.

Die Adresse ist:

https://www.islamheute.ch/Mahdi.htm

 

Abschließend lassen Sie mich folgendes sagen.

Um eine friedvolle und würdige Zukunft auf dieser Welt gestalten zu können, ist es wohl unabdingbar, dass grundsätzlich jeder Einzelne sich um den Frieden mit sich selbst, mit Gott und seiner Umwelt bemüht und eine Abkehr vom Weg der ungehemmten Ausbeutung menschlicher und natürlicher Ressourcen geschieht. Einem Weg, auf welchem die Ungerechtigkeit zunimmt, der Arme ärmer, der Reiche reicher wird und eine allgemeine gesamthafte Zerstörung das wohlbefindliche Gleichgewicht kippen lässt.

 

Durch die harmonische Verbindung von Vernunft und Liebe, Gefühl und Verstand, Gerechtigkeit, Standhaftigkeit, Barmherzigkeit und der konsequenten Umsetzung das Gute zu gebieten und das Schlechte zu untersagen, wird es unter dem Schutze Allahs der Menschheit möglich werden, einen Ausweg aus der ausweglos erscheinenden Lage zu finden, in welche der homo sapiens sich aus ignoranter Überheblichkeit selbst gebracht hat.

Denn wenn der Gute reglos bleibt und schweigt, das Schlechte triumphiert und in den Abgrund treibt.

Dafür erflehe ich die Hilfe Allahs, Der jene zum Erfolg führt, welche Seiner Sache zum Sieg verhelfen.

AMIN.


Heute will ich mich nach einer kurzen Einleitung damit begnügen, die markantesten Zeichen betreffend des Eintreffens der letzten Stunde aufzulisten.

 

So wisset – Gott möge uns beistehen – dass (am Ende der Zeiten – dessen Zeitpunkt des Eintreffens nur Gott selbst bekannt ist) von Gott ein Statthalter ausgehen wird, wenn auf der Erde die Ungerechtigkeit und Unterdrückung überhand nimmt, und sie mit Gerechtigkeit und Geruhsamkeit erfüllen wird...

 

Er wird alle Ungerechtigkeit und jene welche ihr dienten auslöschen, die wahrhafte Religion aufrichten und den göttlichen Geist dem Islam (der Ergebung in Gott) wieder einhauchen. Er wird den Islam nach dessen Niedergang wieder erhöhen und ihn nach dessen Absterben wieder zum Leben erwecken...

 

Die Religion wird er in ihrer wahren Form wiederbeleben ... und seine Feinde werden jene sein, welche blindlings den Rechtsgelehrten gefolgt sind, denn diese werden feststellen, dass dieser Statthalter, genannt „MAHDI“ in anderer Art urteilen wird, als sie dies von ihren Imamen gewohnt sind. Sie werden also des Mahdis Urteil nur widerwillig akzeptieren und nur aufgrund seiner Macht und Stärke und aufgrund des Vermögens, nach welchen es ihnen gelüstet. Das gewöhnliche Volk (der Muslime) und der größere Teil ihrer Elite werden sein Auftreten mit Freuden begrüßen und die wahrhaft Wissenden in Gott werden ihm Gefolgschaft schwören, denn Gott wird ihnen unmittelbare Einsicht in die wirkliche Natur und Mission des Mahdi schenken.

 

Dies wird die Zeit sein, in welcher Allah Jesus den Messias, Sohn der Maria, (Fsai) entsenden wird. Er wird vom weißen Minarett im Osten von Damaskus herabsteigen, zwei weiße Gewänder, gefärbt mit Safran tragen – seine beiden Hände an den Flügeln zweier Engel. Wenn er seinen Kopf senkt, werden Schweißperlen von seinem Kopf fallen und wenn er seinen Kopf hebt, werden Tropfen wie Perlen von ihm fallen. Jeder Glaubensverweigerer welcher seinen Duft riecht wird sterben und sein Atem wird soweit wie sein Blick reichen. Er wird nach dem Dajjal, dem Antichrist fahnden, welcher bis dahin die Welt mit all seiner Hinterhältigkeit im Griff seiner despotischen Macht hielt und ihn am Tor von Ludd (dem biblischen Lydda – Lod) finden und ihn vernichten.

Dann wird ein Volk, welches unter dem Schutze Gottes stand, zu Jesus, dem Sohn der Maria kommen und er wird ihre Gesichter reinigen (d.h. die Spuren der Entbehrung daraus entfernen) und ihnen ihren Platz im Paradies zeigen.

 

1.         Die Armen und Ungebildeten werden Hochhäuser errichten, in welchen die Menschen sich selbst preisen und loben.

2.        Das Sklavenmädchen wird ihre Herrin gebären.

3.        Die Frauen werden in der Überzahl zu den Männern sein.

4.        Viele Frauen werden die Mutterschaft ablehnen.

5.        Jeder Mensch, Frauen wie Männer werden mit Arbeit beschäftigt sein.

6.        Die Familie wird keinen gesellschaftlichen Wert mehr haben.

7.        Nahrung gibt es in Überfluss, wenn jemandem Essen angeboten wird, wird es nicht angenommen werden.

8.        Die Zeit wird ein knappes „Gut“.

9.        Viele Menschen werden hartherzig sein und gemein.

10. Falsches Zeugnis abzulegen wird häufig.

11. Den Aufrichtigen wird nicht geglaubt und den Lügnern schenkt man Glauben.

12. Die Starken unterdrücken die Schwachen.

13. Wenige besitzen Weisheit und viele sind unwissend.

14. Die Führer sind die Schlimmsten unter ihresgleichen.

15. Die Leute fürchten einen Tyrannen so sehr, dass sie es nicht wagen ihn als solchen zu bezeichnen und entsprechend anzusprechen.

16. Unter den Menschen wird es viel Töten geben, und jene welche töten wissen nicht wen sie töten. Jene welche getötet werden, wissen nicht warum sie getötet werden.

17. Leute werden sich wie Tiere benehmen.

18. Viele Frauen werden ihre Kleider wie eine zweite Haut tragen, so dass es aussieht als wären sie nackt, obwohl sie bekleidet sind.

19. Viele Menschen trinken Alkohol.

20. Ehebruch und Unzucht sind an der Tagesordnung.

21. Männer liegen mit Männern, Frauen mit Frauen.

22. Männer tragen seidene Bekleidung.

23. Weibliche Sänger und viele Instrumente sind beliebt.

24. Der Wucher ist so weit verbreitet, dass selbst jene, welche nicht direkt daran beteiligt sind, davon betroffen sein werden.

25. Nur wenige Menschen sind in ihren Geschäften ehrlich und aufrichtig.

26. Die Menschen misstrauen den Ehrlichen und schenken jenen Vertrauen, welche unaufrichtig sind.

27. Versuche werden unternommen die Wüsten zu begrünen.

28. Es wird Menschen geben welche Anstrengungen unternehmen, das Gleichgewicht der Natur zu verändern und sich in die grundlegenden Abläufe und Zyklen des Lebens einschalten werden.

29. Erdbeben und andere Naturkatastrophen werden häufiger und stärker.

30. Menschen wünschten ihr Leben beendet und beneiden die Toten.

31. Menschen verlassen sich lieber auf die Sterne und die Astrologie, denn auf Gott.

32. Viele falsche Propheten werden auftreten und jeder behauptet ein Gesandter Gottes zu sein.

33. Stimmen des Zorns werden an Stätten des Gebetes zu hören sein.

34. Viele Muslime werden extrem reich.

35. Die Muslime werden viel an der Zahl, jedoch machtlos sein – dies auf grund ihrer Liebe zu diesem Leben und ihrer Angst vor dem Tod – Völker der Erde davon abzuhalten in ihre Ländereien einzufallen und sie auszuplündern.

36. Die Sonne wird im Westen aufgehen.

(Überliefert von `Abdullah ibn `Amr, möge Allah zufrieden mit ihm sein)

37. Rauch, welcher die Menschen vom Osten nach Westen treiben wird.

38. Die Zerstörung von Madina al Munawarra.

39. Die Zerstörung der Kaaba durch einen Abessinier namens Dhu’l Suwayqatayn.

40. Drei große Erdrutsche oder Erdbeben werden stattfinden; eines im Osten, eines im Westen und eines in Arabien. Danach wird Feuer aus der Richtung von Aden im Jemen ausbrechen und die Leute an den Platz ihrer letzten Zusammenkunft treiben.

 

So ist es überliefert - möge Allah uns allesamt rechtleiten.

 

Ich hoffe, dass dieser kurze Beitrag - in Anbetracht dieses so weit gespannten Themas Ihren diesbezüglichen Anforderungen, sehr geehrte Zuhörer gerecht wurde und bedanke mich herzlich für Ihre Aufmerksamkeit.

 

AL HAMDULILLAHI RABBIL AALAMIN

 

Hanel, 17.8.2001

 

Zu den entsprechenden Qur’anversen

 

Zu den Qur’ankommentaren