Sendung: "ORIENTIERUNG" am 13.2.2000 in ORF 2
Die Paltette der Meinungen ist breit.
Wiener Caritas Direktor Michael LANDAU gab sich besorgt: ...
es gäbe im Regierungsprogramm der neuen Koalition ... massive Hinweise
darauf, ... daß die Regierung in Gefahr liefe den Menschen aus den
Augen zu verlieren.
Ganz anders -
Johannes MARTINEK, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer
Verbände. Er zeigt sich beeindruckt von " ...einem durchaus reformfreudigen
Programm der neuen Regierung."
Der Ökumenische Rat der (14) Kirchen in Österreich
rief einstimmig zum Widerstand gegen das Gift des Rassismus und gegen Intoleranz
auf.
Besorgt um mögliche Entwicklungen im Lande ist auch die Evangelische
Kirchenleitung. Menschenrechte und Menschenwürde müssen geschützt
werden.
Kritik am Regierungsprogramm kommt unter anderem von der Diakonie,
dem Katholischen Arbeitnehmerverband und der Caritas.
Der internationale Rat der Christen und Juden zeigt sich in einer Stellungnahme zu tiefst entsetzt über die Regierungszusammensetzung.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft hingegen gibt sich zurückhaltend, auch wenn das Klima eindeutig rauher geworden sei.
Prof. SCHAKFEH:
"Die neue Regierung ist demokratisch legitimiert und wir akzeptieren
das voll und ganz, denn wir sind ein Teil des österreichischen Rechtssystems.
Allerdings - wir haben einige Bedenken und zum Teil auch Besorgnis über
bestimmte Ereignisse im Vorfeld der letzten Entwicklung. Und hier meine
ich Ereignisse, die währende des letzten Wahlkampfes stattgefunden
haben. D.h. daß manche Politiker die Fremdenfeindlichkeit als Wahlthema
verwendet haben und versuchten dadurch zu punkten. Dagegen haben wir natürlich
Bedenken und das stimmt uns ein bisserl besorgt."
Keinen Grund zur Dramatik sieht man in der Griechisch Orthodoxen Kirche, wohl aber die Pflicht, die politischen Entwicklungen ganz genau zu verfolgen.