Rede der dritten Präsidentin des Wiener Landtages
Prof. Erika STUBENVOLL
 

Sehr geehrte Ehrengäste, meine Damen und Herren!

Ich habe heute die Freude und Ehre, den Herrn Bürgermeister der Bundeshauptstadt Wien hier zu vertreten und darf Ihnen in seinem Namen die besten Grüße und die Wünsche für eine gedeihliche Arbeit an dieser Akademie überbringen.
Und weil Sie angeschnitten haben, daß ich auch Pädagogin bin, auch an einer Akademie unterrichte, die zwar ein anderes Lehrziel hat, aber doch vielleicht auch ein ähnliches; ich unterrichte an der Akademie für Sozialarbeit. Auch hier wird versucht, die Verbindung zwischen Armen und Schwachen und Reichen herzustellen, aber auch das Anderssein akzeptieren zu können - und ich denke, da gibt es schon einige Gemeinsamkeiten.

Mit der Gründung Ihrer IRPA hat Wien nun neben der katholischen, evangelischen und jüdischen auch eine weitere Ausbildungsstätte einer großen Weltreligion erhalten - und das finde ich gut so.

Es trägt vor allem der multikulturellen Situation in unserer Stadt Rechnung und ich freu' mich auch, daß Frau Bereichsleiterin für Integration heute, hier unter uns ist.
Der Herr Bürgermeister hat ja auch nach der letzten Wahl der Integration in dieser Stadt einen breiten Raum eingeräumt, denn er hat ein eigenes Ressort, eine eigene Stadträtin mit diesen Aufgaben betraut.

Es ist sicher ein großer Vorteil - ich erleb' das immer wieder, und Sie haben das ja auch schon angeschnitten, wenn die in Wien lebenden Angehörigen der Islamischen Religionsgemeinschaft von ebenfalls im Lande ausgebildeten Lehrern ausgebildet werden können. Ich sehe den Vorteil darin, daß einerseits ein einheitlicher Unterricht der Gläubigen erfolgen kann und dieser andererseits von Lehrerinnen und Lehrern erfolgt, die neben Ihrer Ausbildung in Glaubensfragen auch mit dem Kulturgut des Gastlandes vertraut sind und so eine Basis für gegenseitige Achtung und Verständnis schaffen können. Das denke ich, ist in Europa wichtig. es ist in einer Zeit, in der kriegerische Auseinandersetzungen in Europa stattfinden ganz besonders wichtig und stellt eine wichtige Grundlage für ein gedeihvolles Nebeneinander dar, ohne daß einer den anderen - so zu sagen - in seiner Überzeugung beeinflussen soll.

Es soll ein friedliches Nebeneinander und Miteinander sein und wir in Wien waren, das hat auch die Geschichte gezeigt, Vermittler zwischen Ost und West, wir waren Vermittler in vielen Bereichen wo es um Frieden und Krieg ging, und ich denke, daß diese Akademie hier in der Bundeshauptstadt Wien ihren Sitz hat, ist ein gutes Zeichen für die gute Arbeit, die hier geleistet werden wird und ich darf allen Studierenden die hier arbeiten - es sitzen ja heute einige hier - einen guten Unterricht und viel Erfolg wünschen, denn auch die Leistung ist sehr wichtig.
Auch allen Lehrkräften wünsche ich viel Erfolg, daß ihre Schüler dann hinausgehen können und jungen Menschen das zeigen können, was für Religion und inhaltlich für Toleranz und gegenseitiges Verständnis wichtig ist.

Viel Erfolg und alles Gute.