CHRISTEN und  MUSLIME

Begegnungen in Vergangenheit und Gegenwart

 

 

1. Entstehung der dritten abrahamitischen Religion

2. Ausbreitung des Islams in Konflikt und Koexistenz

3. Islam im christlichen Mittelalter

4. Reformation und Gegenreformation

5. Aufklärung

6. Moderne

7. Übersicht über den Wandel der religionstheologischen Modelle

 

 

 

1. Entstehung der dritten abrahamitischen Religion

 

Situation im 7ten Jahrhundert auf der arabischen Halbinsel

 

Christliche Gemeinden im Norden (monophysistische Ghassaniden, nestorianische Lachmiden) und im SW christliche Gemeinden und Stämme außerhalb der byzantinischen Reichskirche.

Jüdische Gemeinschaften in Nadschran und Yathrib.

Natur- und Stammesreligionen auf der restlichen Halbinsel.

 

Muhammad um 570 in Mekka geboren. Zentrum an der Weihrauchstrasse (Verbindung vom Süden der HI,, nach Jemen, Palästina und Syrien) im politischen Spannungsfeld zwischen Byzanz (Westen), Persien (Osten).

Mit 25 Heirat mit der Kauffrau Khadidscha. Berufung zur Prophetenschaft um 610.

Auszug nach Medina 622. Kampflose Eroberung Mekkas 630. 632 Tod des Gesandten.

Kalifen: Abu Bakr (632-634), Umar (634-644), Uthman (644-656), Ali (656-661).

 

Ausbreitung des Islams erfolgte sehr schnell. Christen und Juden wurden nicht zwangsbekehrt, sondern hatten den Status der Schriftbesitzer. (Dschiziya = Wehrersatzsteuer) Dies wurde begünstigt durch die Repressalien der Byzantinischen Kirche gegen die „orientalischen“ Christen, welche die Verfügungen des Konzils von Chalzedon (451) nicht akzeptierten, (später in Griechenland hieß es auch, „Lieber den Turban des Sultans, als die Tiara des Papstes“), aus sozial- und rechtspolitischen Gründen, Zerstrittenheit der Christen.

Bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches erhielten sich sämtliche glaubenstreue orthodoxen christlichen Kirchen (serbische, griechische, rumänische) und orientalische (koptische, syrische oder armenisch-apostolische) im islamischen Raum.

 

Weiterführende Literatur:

Andreas Renz, Stephan Leimgruber, Christen und Muslime. Was sie verbindet, was sie unterscheidet;

Ibn Ishaq, Sira – Die Lebensgeschichte des Propheten Muhammad;

G. Endreß, Der Islam. Eine Einführung in die Geschichte;

G. Kettermann, Atlas zur Geschichte des Islam;

Abduljovad Falaturi, Islam und Christentum;

M. Tamcke, Koexistenz und Konfrontation.

Beiträge zur jüngsten Geschichte und Gegenwartslage der orientalischen Christen;

 

 

 

2. Ausbreitung des Islams in Konflikt und Koexistenz

 

Interkulturation und Entwicklung einer eigenständigen islamischen Kulturblüte

 

Islam als ganzheitliche Form der Welt- und Lebenswahrnehmung trat mit verschiedenste Kulturen und Gesellschaften in einen gegenseitig befruchtenden und inspirierenden Dialog, ohne dabei seine eigenen Grundlagen – Qur’an und Sunnah – zu verlassen.

Muslime taten sich dabei besonders auf folgenden Gebieten hervor:

Übersetzung christlicher und griechischer Schriften (Platon, Aristoteles) (al-Ma’mun gründete das Haus der Weisheit in Bagdad)

Entwicklung der Wissenschaften:

Philosophie, Medizin, Astronomie, Mathematik, Alchimie, Botanik, Zoologie und Mineralogie

Avicennas „Kanon der Medizin“ galt bis ins 18. Jhd. (Augen- Gehirnoperationen)

Al-Farabi der Begründer arabischer Logik und Erkenntniskritik

Averroes (Ibn Rushd) ein Jurist, Mediziner und Denker von der Orthodoxie angefeindet

Al-Chwarizmi Mathematiker und der Erfinder des Algorithmus

Ibn Al-Haitham Astronom, Optiker und Mathematiker, gültig bis Kepler

Entwicklung der Landwirtschaft und Architektur, Herstellung und Gebrauch von Papier

 

Weiterführende Literatur:

Sigrid Hunke, Allah ist ganz anders;

A. Schimmel, Mystische Dimensionen im Islam;

W.G. Lerch, Die Denker des Propheten, Die Philosophie des Islam;

U. Rudolf, Islamische Philosophie. Von den Anfängen bis zur Gegenwart;

W.M. Watt, Der Einfluss des Islam auf das europäische Mittelalter;

R. Schöneberger, Die Konfrontation des mittelalterlichen Denkens mit dem Islam.

Ein Modell für die Gegenwart?

 

 

 

3. Islam im christlichen Mittelalter

 

Zwischen Verachtung - militärischer und geistiger Auseinandersetzung

 

Für Eulogius (gest. 607) und Paul Alvarus war der Islam eine Vorbereitung auf das Auftreten des Antichristen. Dieser Gedanke wurde wieder im 12. Jhd. von Joachim v. Fiore aufgegriffen und im 16. Jhd. von Martin Luther fortgesetzt. Für Johannes von Damaskus (gest. 750; sein Vater war Schatzmeister des Kalifen Abd al Malik in Damaskus) war der Islam eine christliche Häresie arianischer Prägung.

Im Zuge der Rückeroberung Spaniens und der Kreuzzüge wurde der Begriff des „Heiligen Krieges“ vom römischen Oberhaupt der Christen Papst Urban geboren und die darauf folgende militärische Auseinandersetzung mit den Muslimen veränderte das christlich-muslimische Verhältnis endgültig ins Negative. Jerusalem 1099 (Muslime, orientalische Christen, Juden) wurde eingenommen und die Bevölkerung niedergemetzelt.

1219 beteiligte sich Franz von Assisi am Kreuzzug und bekam vom Sultan, den er vergeblich zu bekehren versucht hatte, die Erlaubnis zu missionieren und so fand er im Lobpreis des Allmächtigen eine verbindende Brücke. Petrus Venerabilis nannte den Islam zwar Abschaum aller Häresie, war jedoch eher an einer geistigen, als militärischen Auseinandersetzung interessiert. 1134 Qur’anübersetzung um der Mission willen. Diese Tradition wurde von Franziskanern und Dominikanern fortgeführt.

Für Thomas von Aquin (gest.1274) werden die Muslime von Häretikern zu götzendienerischen Ungläubigen. 1321 mit Dantes „Göttlicher Komödie“ bekommt die Auseinandersetzung einen ekelhaft höllischen Beigeschmack. (1410 Fresco im Petronius Dom in Bologna: „nackter aufgeschlitzter Maometto). Im 14. und 15. Jahrhundert folgte der Ansatz zum friedlichen Wettstreit zwischen den Religionen unter dem Katalanen Raimundus Lullus (Beginn des theologischen Gesprächs zw. Juden, Christen, Muslimen und dem Heiden bleibt offen – letztlich näherte er sich wieder dem Kreuzzugsgedanken wieder an) oder Nikolaus von Kues in seinem Hauptwerk „Vom Frieden zwischen den Religionen“. Er „durchsiebt“ den Qur’an nach Verknüpfungen mit dem Christentum, als Bausteine auf dem Weg zum Frieden.

Weiterführende Literatur:

L. Hagemann, Christentum contra Islam, Eine Geschichte gescheiterter Beziehungen;

R.W. Southern, Das Islambild des Mittelalters;

Ramon Lull, Das Buch vom Heiden und den drei Weisen;

Nikolaus v. Kues, Vom Frieden zwischen den Religionen;

 

 

4. Reformation und Gegenreformation

 

Für Luther sind die Muslime und der Papst die apokalyptischen, antichristlichen Mächte, wobei die Muslime noch gut aufgrund ihrer positiven Moral wahrgenommen werden. Dennoch ist Der Qur’an „voller Lügen und Gräuel … Grube aller Ketzereien … ein Werk des Teufels und Muhammad ein Ausbund des Teufels.“

Der Jesuit Petrus Canisius verfasst 1555 den katholischen verbindlichen großen Katechismus: „… wer den häretischen muslimischen Glauben ganz und gar verabscheut, der ist wirklich ein Christ“. 1847 wurde diese Einstellung von Joseph Deharbe weitergegeben und Muhammad als Betrüger und Wegelagerer in Verruf gebracht. In die gleiche Bresche schlägt noch der große Aufklärer Voltaire.

 

Weiterführende Literatur:

H. Bobzin, M. Luthers Beitrag zur Kenntnis und Kritik des Islam;

H. Bobzin, Luther und der Islam, Anweisung zur Konfrontation oder Dialog;

 

 

5. Aufklärung

 

Nach ihm brachte die Aufklärung im 18. und 19. Jhd. mit Hadrian Reland (gest. 1718) oder George Sale (gest.1736) erstmals eine tolerante Einstellung, die von Lessing (gest. 1781) und Goethe (gest. 1832) noch vertieft wurde. Lessing in seiner Ringparabel: „Was findest du in Mohammads Gesetz, was nicht mit der allerstrengsten Vernunft übereinstimmt?“ Menschsein soll durch die Religionen verwirklicht werden. Goethe in seinem „West-östlichen Divan“: „Närrisch, dass jeder in seinem Falle, Seine besondre Meinung preist! Wenn Islam Gott ergeben heißt, Im Islam leben und sterben wir alle.“ Goethes Brückenschlag wurde von Muhammad Iqbal (gest. 1938) in seinem „Botschaft des Ostens“ erwidert.

 

Weiterführende Literatur:

Karl-Josef Kuschel, Vom Streit zum Wettstreit der Religionen;

K. Mommsen, Goethe und der Islam;

A. Schimmel, Muhammad Iqbal, Prophetischer Poet und Philosoph;

 

 

6. Moderne

 

Katholiken

Der Wechsel in der Islamwahrnehmung wurde vorbereitet durch die modernen Wissenschaften wie Arabistik, Orientalistik, Sprach- und Geschichtswissenschaften, Kultur- und Religionswissenschaften. Die beiden Weltkriege zwangen die christlichen Kirchen sich mit der eigenen Vergangenheit, ihrem Selbstverständnis und ihrer Wahrnehmung anderer Religionen auseinanderzusetzen. (Nostra aetate 3 mit dem Islam und Nostra aetate 4 mit dem Judentum 1965 im Zweiten Vatikanischen Konzil). Durch die Dignitatis humanae wurde die Religionsfreiheit bestätigt und damit die Begegnung zwischen Christen und Andersgläubigen in Würde erst ermöglicht. Lumen gentium 16: „Der Heilwille umfasst … auch die Muslim, die mit uns den einen Gott anbeten. Wer das Evangelium Christi und die Kirche ohne Schuld nicht kennt, Gott aber aus ehrlichem Herzen sucht … kann das ewige Heil erlangen.“ Nostra aetate 3: „Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die mit uns den alleinigen Gott anbeten … deshalb legen sie Wert auf sittliche Lebenshaltung und verehren Gott besonders durch Gebet, Almosen und Fasten.“ (Verweis auf den Brief von Papst Gregor VII aus dem Jahre 1076) in dem er den König von Mauretanien an-Nazir mit „Bruder in Abraham“ anspricht.)

Die Christen und Muslime werden aufgerufen, die vergangen Streitigkeiten beiseite zu lassen und sich um gegenseitiges Verständnis zu bemühen und für Schutz und Förderung sozialer Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und Freiheit für alle Menschen gemeinsam einzutreten.

Diese Einstellungen wurden von Papst Paul VI und Johannes Paul II wiederholt und z.B. 2000 in Jerusalem bekräftigt: „Wir sind uns alle einig, dass sich die Religion wirklich auf Gott ausrichten muss und unsere erste religiöse Pflicht Anbetung, Lob und Dank ist.“ Weitere Gemeinsamkeiten werden gesehen im gemeinsamen Kampf gegen Materialismus und Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Bedeutung des Gebets. Man möchte fast meinen es spricht ein Muslim durch Johannes Paul II wenn er 1991 zum Ende des Monats Ramadan schreibt: „Der Weg derer, die an Gott glauben und ihm dienen wollen, ist nicht der des Herrschens. Es ist der Weg des Friedens: eine Einheit im Frieden mit unserem Schöpfer, die sich in der Erfüllung seines Willens ausdrückt; Friede in und mit der gesamten Schöpfung im weisen Gebrauch ihrer Güter zum Wohle aller; Friede in der Menschheitsfamilie über die Zusammenarbeit zur Einbindung unserer Gesellschaften in ein Netz von Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und Eintracht; Friede im Herzen jedes Einzelnen.“ Der Aufruf ergeht, das Gemeinsame anzuerkennen und die Unterschiede zu respektieren.

Protestanten

Auch die anderen christlichen Kirchen haben über den Ökumenischen Rat der Kirchen 1971 offiziell den Dialog mit dem Islam in Addis Abeba aufgenommen. „Judentum, Christentum und Islam gehören nicht nur geschichtlich zusammen, sie sprechen vom selben Gott, dem Schöpfer, dem Offenbarer und Richter. Diesem Faktum muss im Dialog Rechnung getragen werden, indem man dasselbe Wort für Gott benutzt.“ Allerdings trägt die Basis diese Initiative nicht ungeteilt mit. 1993 kommt man zur Erkenntnis, dass die in weiten Kreisen verbreitete Meinung, dass die islamische Gemeinschaft de facto keinen Unterschied zwischen politischer Macht und religiöser Autorität mache, genauso wenig einer sorgfältigen Prüfung standhalte, als die Behauptung, die christliche Lehre wäre ausschließliche eine spirituelle und private Angelegenheit.

Orthodoxe

Im Prinzip wurde von Beginn an der islamische Heilsweg abgelehnt und die islamische Moral bis in die heutige Zeit verurteilt. Niketas von Byzanz legte in seinem Werk „Widerlegung des Korans“ die Grundrichtung fest, in welcher man den Dialog bis in die Neuzeit mit dem Islam verfolgte. Muhammad wolle die Menschen zur Teufelsanbetung verführen. Mit wenigen Ausnahmen wie Bischof Gregor Palamas, Patriarch Bartholomaios I oder Patriarch Scholarios war die Beziehung von Ignoranz, Missverständnis und Ablehnung geprägt. Der Dialog wurde erst 1985 offiziell auf akademischer Ebene zwischen dem Ökumenischen Patriarchat und der Ahl al-Bait Stiftung (Königl. Jordan. Akademie zur Erforschung Islamischer Kultur) eröffnet. Eine offizielle Stellungnahme der orthodoxen Kirchen zum Islam fehlt bislang.

Evangelische Kirche Deutschland

Handreichung der EKD besagt, dass sich Christen und Muslime im Gebet an denselben Gott wenden, der ihr Gebet erhört.

 

 

Weiterführende Literatur:

Deutsche Bischofskonferenz, Christen Muslime in Deutschland;

R. Geisler, Muslime und ihr Glaube in kirchlicher Perspektive. Nachbarn – Dialogpartner – Freunde;

J. Sperber, Dialog mit dem Islam

                                                

 

Der Islam im Qur’an zur Religionsfreiheit Andersgläubiger:

Qur’an: Damals sprach Allah: "O Jesus, siehe, Ich will dich verscheiden lassen und will dich zu Mir erhöhen und will dich von den Ungläubigen befreien und will deine Anhänger über die Ungläubigen setzen bis zum Tag der Auferstehung. Alsdann werdet ihr zu Mir wiederkehren, und Ich will zwischen euch richten über das, worüber ihr uneins wart. [3:55]

Und Wir haben das Buch mit der Wahrheit zu dir herab gesandt, das bestätigt, was von der Schrift vor ihm da war und darüber Gewissheit gibt; richte also zwischen ihnen nach dem, was Allah herab gesandt hat und folge nicht ihren Neigungen, von der Wahrheit abzuweichen, die zu dir gekommen ist. Für jeden von euch haben Wir Richtlinien und eine Laufbahn bestimmt. Und wenn Allah gewollt hätte, hätte Er euch zu einer einzigen Gemeinde gemacht. Er wollte euch aber in alledem, was Er euch gegeben hat, auf die Probe stellen. Darum sollt ihr um die guten Dinge wetteifern. Zu Allah werdet ihr allesamt zurückkehren; und dann wird Er euch das kundtun, worüber ihr uneins wart. [5:48]

Und hätte dein Herr es gewollt, so hätte Er die Menschen alle zu einer einzigen Gemeinde gemacht; doch sie wollten nicht davon ablassen, uneins zu sein. [11:118]

Sprich: "O Allah! Schöpfer der Himmel und der Erde! Kenner des Verborgenen und des Offenbaren! Du allein wirst zwischen Deinen Dienern richten über das, worüber sie uneins waren." [39:46]

Und über was immer ihr uneins seid, die Entscheidung darüber ruht bei Allah. Das ist Allah, mein Herr; auf Ihn vertraue ich, und zu Ihm wende ich mich. [42:10]

Es gibt keinen Zwang im Glauben. Der richtige Weg ist nun klar erkennbar geworden gegenüber dem unrichtigen. Wer nun an die Götzen nicht glaubt, an Allah aber glaubt, der hat gewiss den sichersten Halt ergriffen, bei dem es kein Zerreißen gibt. Und Allah ist Allhörend, Allwissend. [2:256]

Ihr habt eure Religion, und ich habe meine Religion." [109:6]

Allah - kein Gott ist da außer Ihm, dem Ewiglebenden, dem Einzigerhaltenden. Ihn ergreift weder Schlummer noch Schlaf. Ihm gehört, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Wer ist es, der bei Ihm Fürsprache einlegen könnte außer mit Seiner Erlaubnis? Er weiß, was vor ihnen und was hinter ihnen liegt; sie aber begreifen nichts von Seinem Wissen, es sei denn das, was Er will. Weit reicht Sein Thron über die Himmel und die Erde, und es fällt Ihm nicht schwer, sie (beide) zu bewahren. Und Er ist der Hohe, der Allmächtige. [2:255]

 

 

Weiterführende Literatur:

Deutsche Bischofskonferenz, Christen Muslime in Deutschland

 

 

 

Abschließende Übersicht über den Wandel der religionstheologischen Modelle

 

Religionstheologisches Modell

Vertreter

 

ekklesiozentrischer Exklusivismus:

außerhalb der (sichtbaren) Kirche kein Heil

 

 

Cyprian v. Karthago (3. Jhd.); Augustinus (354-430);

Konzil zu Florenz (1443); Petrus Canisius

 

christozentrischer Exklusivismus:

außerhalb des (expliziten) Bekenntnisses zu Jesus Christus kein Heil

 

 

Martin Luther (1483-1546);

Dialektische Theologie (z.B. der frühe Karl Barth)

 

christozentrischer/trinitarischer Inklusivismus:

Heilsmöglichkeit auch ohne das explizite Bekenntnis zu Jesus Christus, aber dieses heil geschieht durch Jesus Christus bzw. den dreieinigen Gott

 

Justin der Märtyrer (2.Jhd.); Nikolaus v. Kues (1401-1464);

Karl Rahner (1904-1984); II. Vat. Konzil (1962-1965);

Vereinigte Evang.-Luther. Kirche Deutschlands (Religionen, Religiosität und christlicher Glaube, 1991);

Evang. Kirche in Deutschland (Zusammenleben mit Muslimen in Deutschland, 2000)

 

theozentrischer Pluralismus:

die (Welt-)Religionen sind gleichwertige Heilswege:

Jesus Christus ist ein von Gott gesandter Heilsmittler unter anderen

 

 

„Pluralistische Religionstheologie“

z.B. Wilfred C. Smith; John Hick, Paul F. Knitter, Perry Schmidt-Leukel (20./21. Jhd.)

 

Quelle: A. Renz – S.Leimgruber, „Christen und Muslime“

 

theozentrischer terranischer Monotheismus

die (Welt-)Religionen waren gleichwertige Heilswege:

Jesus Christus, der Messias und Muhammad sind - mit anderen - für die Menschen gleichwertige, von Gott gesandte Heilsverkünder

 

 

„Terranische Glaubensrealität ab 1924 - für Hanifen, Muslime, Gläubige der Gegenwart und Zukunft“

z.B. Muhammad Michael Hanel (1956-zumindest 2005)

 

Quelle: M.M. Hanel, Terranische Glaubensrealität, uv.